Leben in Korea

A young couple dressed in hanbok

Ein junges Paar in Hanbok gekleidet


Die Koreaner entwickelten eine einzigartige Kultur, die ihren Ausdruck findet in der Art und Weise, sich zu kleiden, Mahlzeiten zuzubereiten und den Alltag zu bestreiten. Diese Traditionen sind ein Spiegelbild der Natur ihres Heimatlandes mit vier ausgeprägten Jahreszeiten, das von Hügeln und Bergen bedeckt und an drei Seiten von Meer umgeben ist.

Hanbok

Aus verschiedenen Materialien wie zum Beispiel Sambe (Hanf), Mosi (Ramiegarn), Baumwolle und Seide wurde Kleidung hergestellt, die nicht nur attraktiv war, sondern in der einem noch so strenge Wintertage und heiße Sommertage nichts anhaben konnten. Die Winterkleidung wurde gefertigt, indem flauschige Baumwolle zwischen zwei Stoffen aus Seide oder Baumwolle gelegt und dann mit feinen Stichen zusammengenäht wurde. Statt der Baumwolle nahmen sie für die Sommerbekleidung Hanf und Ramiegarn. Diese Kleidung zeichnete sich durch eine anmutige Form aus, die charakteristisch ist für das traditionelle Gewand, den Hanbok.

Während Koreas 5.000-jähriger Geschichte hat sich der Hanbok als Grundkleidungsstück des Alltags bewährt, während sich Stile und Formen basierend auf dem Lebensstil, den sozialen Bedingungen und den ästhetische Vorlieben, im Laufe der Zeit wandelten. 

Aus geschichtlichen Quellen geht hervor, dass Koreaner für ihre Kleidung früher schlichte weiße Stoffe farbenfrohen, gemusterten Stoffen vorzogen, weswegen sie auch im Allgemeinen als „das Volk in Weiß“ oder auch als „Friedliebende“ bezeichnet wurden. Im Laufe der Jahrhunderte fanden die Koreaner aber auch Gefallen an farbenfrohen Stoffen mit ausgeprägten Mustern. Die Kleidung war je nach geschichtlicher Epoche auch Ausdruck der sozialen Stellung einer Person.

Heute ist Korea mit vielen talentierten Modeschöpfern auf der internationalen Bühne vertreten, die gekonnt traditionelle koreanische Muster mit modernem Design verbinden. Die Schönheit der traditionellen koreanischen Kleidung erfreut sich dank des jüngsten Erfolgs vieler koreanischer Kino - und Fernsehfilme einschließlich der Serie Dae Jang Geum weltweit großer Beliebtheit, so dass vermehrt auch Nichtkoreaner Hanbok tragen.

Heutzutage trägt man Hanbok an traditionellen Festtagen oder anlässlich besonderer Familienereignisse. Im Alltag wird zeitgenössische westliche Mode bevorzugt, wobei die Koreaner ihr Gespür für Mode und Kreativität ausleben. Aber auch Gaeryang Hanbok, moderne, praktisch gestaltete Hanbok, kann man auf den Straßen von Korea oft sehen. 

Der durch den Popsong Gangnam Style des koreanischen Sängers Psy weltweit bekannt gewordene Stadtteil Gangnam gilt als Nobelviertel Seouls schlechthin und bildet mit seinen geschäftigen Flaniermeilen den Mittelpunkt der Kunst- und Modeszene. An dem renommierten Modestandort finden jährlich Wettbewerbe für Jungdesigner, Modenschauen von internationalen, namhaften Designern und Modefestivals statt. Ganz zu Recht wird der Stadtteil Gangnam als Magnet für High-End-Fashion angesehen.


Der Seouler Stadtteil Dongdaemun dagegen hat sich als Attraktion für junge, zeitgenössische Mode etabliert. Um trendige Modekreationen zu erschaffen, finden hier junge Modeschöpfer ein gut ausgebautes Verkaufsnetzwerk und hochprofessionelle Produktionsstätten vor, was dieses Viertel zu einem Anziehungspunkt und ein Muss für ausländische Touristen macht.