Tourismus

Gyeongju, die Jahrtausend Hauptstadt

Gyeongju in der Provinz Gyeongsangbuk-do war tausend Jahre lang die Hauptstadt des Silla-Reichs (57 v. Chr. bis 935). Das reiche Kulturerbe der Stadt spiegelt die bemerkenswerten kulturellen Errungenschaften aus dieser Zeit wider. Das noch erhaltene historische und kulturelle Erbe wurde im Jahr 2000 unter der Bezeichnung „Gyeongju Historische Stätten“ von der UNESCO als Weltkulturerbe registriert. Vom kulturellen Glanz der SillaZeit zeugen der Tempel Bulguksa, der die Vollkommenheit des Buddhismus repräsentierte, nach der die Menschen der Silla-Zeit strebten, die Seokguram Grotte, eine von Menschenhand geschaffene Grotte, die wegen ihrer einzigartigen Architektur und der besonders fein herausgearbeiteten Skulpturen bewundert wird, und die Cheomseongdae-Sternwarte, die als die älteste Asiens angesehen wird. In Gyeongju liegen auch die Gräber der Könige und der Adligen.

In einigen Gräbern haben Archäologen kostbare Schätze entdeckt wie das Bild eines göttlichen Pferdes, das auf eine weiße Birkenrinde gemalt wurde (im Cheonmachong-Grab) oder goldene Kronen mit reichen Verzierungen, die von außerordentlichem handwerklichem Können zeugen (im GeumgwanchongGrab). Abgesehen von den sagenhaften archäologischen Funden bilden diese im Zentrum von Gyeongju dicht nebeneinander angeordneten Grabstätten an sich eine faszinierende Landschaft.

Namsan Mountain in Gyeongju. A seated Buddha image carved on a rock face on Namsan Mountain

Der Namsan-Berg in Gyeongju (Gyeongju, Gyeongsangbuk-do). Eine sitzende Buddha-Skulptur ist in die Felswand des Namsan-Berges gemeißelt.


Tomb of King Muryeong (Gongju, Chungcheongnam-do). The burial chamber of the tomb of King Muryeong, the 25th ruler of Baekje, and his consort shows the influence of the Chinese Southern Dynasties.

Das Grab von König Muryeong (Gongju, Chungcheongnam-do). Die Grabkammer des Königs Muryeong, des 25. Herrschers von Baekje, und seiner Gemahlin zeigt den Einfluss der chinesischen Süddynastien.


Im 8. Jahrhundert gossen Buddhisten der Silla-Ära eine große Tempelglocke, die „Heilige Glocke des großen Königs Seongdeok“. Die Glocke wird nicht nur wegen ihrer imposanten Größe, sondern auch wegen ihres klaren, lang anhaltenden Klangs bewundert, der einem Flötenton gleicht, und wegen der feinen Ziselierungen an der Außenseite. Einige der kostbarsten Schätze aus der Zeit des Silla-Buddhismus wie die in Stein gemeißelten Bilder und Pagoden befinden sich auf dem Berg Namsan, der als der heiligste Ort des koreanischen Buddhismus angesehen und wie ein Beschützer von Gyeongju wahrgenommen wird. Während der Silla-Zeit konzentrierten sich auf dem Namsan verschiedene buddhistische Glaubensrichtungen, und es findet sich über den Berg verteilt eine große Anzahl von Buddhastatuen.



Gongju und Buyeo, die Hauptstädte des Baekje-Reichs

Die beiden Städte Gongju und Buyeo liegen in der Provinz Chungcheongnamdo. Beide waren einmal Hauptstadt des alten koreanischen Königreichs Baekje während der Zeit vom fünften bis siebten Jahrhundert. Beispielhafte Kulturdenkmäler aus dem Baekje-Reich sind das Grab von König Muryeong und andere Gräber in Gongju, der Felsen Nakhwaam und der Teich Gungnamji in Buyeo. An der Grabkammer von König Muryeong, dem 25. Herrscher von Baekje, und seiner Gemahlin wird der Einfluss der chinesischen SüdDynastien erkennbar.


Die Grabanlage in dem Viertel Songsan-ri in Gongju besteht einschließlich des Grabes von König Muryeong aus sieben Gräbern von Königen und Königinnen des Baekje-Reichs. Archäologen entdeckten in den Gräbern kostbare Grabbeilagen, die fast noch im Originalzustand erhalten waren und heute Aufschluss über die Lebensweise der Menschen des Reiches geben. Buyeo war die letzte Hauptstadt Baekjes und blieb es 123 Jahre lang , bis zum Jahr 660. In der Stadt gibt es viele Relikte, die von der Blütezeit eines Königreiches zeugen, das einen sehr großen Einfluss auf seine Nachbarländer hatte. Zu den noch erhaltenen Kulturschätzen aus der Baekje-Zeit gehören der Felsen Nakhwaam, der wahrscheinlich aus den letzten Jahren des Baekje-Reiches stammt, und der Buyeo Gungnamji, der typisch ist für einen Schlosspark zur Zeit des Baekje-Reiches. Es sind beliebte Ziele für Touristen.


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Hahoe Byeolsingut Tallori. Ein traditioneller Maskentanz, der noch heute in dem Dorf Hahoe in Andong aufgeführt wird. Dabei verspotten die Tänzer die korrupte Elite in der damaligen Joseon-Zeit.


Yangdong Village in Gyeongju. A village that has maintained the traditional lifestyle for over 500 years

Yangdong Dorf in Gyeongju. Ein Dorf, das seinen traditionellen Lebensstil seit mehr als 500 Jahren beibehalten hat.


Das Dorf Hahoe in Andong und das Dorf Yangdong in Gyeongju


Im Jahr 2010 wurden die beiden historischen Dörfer Hahoe in Andong und Yangdong in Gyeongju von der UNESCO unter der Bezeichnung „Historische Dörfer in Korea“ in die Liste des Weltkulturerbes aufgenommen. Die Dörfer wurden von einflussreichen adeligen Familien aus der Joseon-Zeit gegründet und ausgebaut. Die repräsentativen Clandörfer zeugen bis heute von der einzigartigen Kultur und Lebensart der herrschenden Klasse der damaligen Zeit. Die Auswahl des Ortes erfolgte für jedes Dorf in Anlehnung an die traditionellen Grundsätze des Feng Shui wie „ein Berg im Rücken, Wasser im vorderen Bereich“. Die Dörfer bestanden aus Wohnhäusern mit Familienschreinen, kommunalen Lehranstalten und Pavillons. Rund um die Dörfer lagen die Felder. Durch Ackerbau konnten sich die Dorfbewohner mit allem versorgen, was sie brauchten.

Das Dorf Hahoe in Andong entstand im 17. Jahrhundert, als sich einige Familien aus dem Pungsan-Ryu-Stamm dort niederließen. Heute hat das Dorf 450 traditionelle ziegel- und strohgedeckte Häuser. Es liegt in einer wunderschönen ländlichen Gegend am Fluss Nakdonggang, dessen Ufer mit Pinien bewachsen ist. In dem Dorf findet die traditionelle Aufführung Byeolsingut tallori statt.


Mit diesem Ritual wird um göttliche Hilfe für die Sicherheit und das Wohlergehen des Dorfes gebetet. Auch feiert man dort Seonyu Juibullori, ein regionales Feuerwerk-Festival, an beiden Seiten des Flussufers.


Das andere historische Dorf, Yangdong 16km nordöstlich von Gyeongju, blickt auf eine mehr als 500-jährige Geschichte zurück. Es besteht aus über 160 Häusern, die entweder mit Ziegeln oder mit Stroh gedeckt sind. Es liegt landschaftlich sehr schön, eingebettet zwischen flachen Tälern und kleinen Hügeln. Das Dorf wird nicht nur wegen seiner sehenswerten historischen Häuser gepriesen, sondern auch, weil die Erinnerung an den Einfluss der konfuzianischen Ideenlehre und an die alten Sitten und Bräuche wachgehalten wird.

Saemangeum Embankment. South Korea constructed a 33.9km–long seawall that connects Gunsan to Buan in Jeollabuk-do Province, turning wetland and sea into reclaimed land. Saemangeum was certified by Guinness World Records as the longest man-made sea barrier in the world. The project added a total area of 409 square kilometers to the Korean Peninsula.

Garyeok-Schleusentore und der 2. Saemangeum-Damm


Saemangeum-Damm


Südkorea errichtete einen 33,9km langen Damm, der Gunsan mit Buan in der Provinz Jeollabuk-do verbindet und Feuchtgebiete und Meer in zurückgewonnenes Land verwandelt. Saemangeum wurde von den Guinness World Records zum längsten künstlichen Damm der Welt gekürt. Durch das Projekt wurde der koreanischen Halbinsel eine Gesamtfläche von 409km2 hinzugefügt.