Eine katholische Kirche, die sich in der Küstenstadt Forli in der norditalienischen Region Emilia-Romagna befindet, ist Schauplatz für ein Konzert mit Klassischer Musik. Die Musik wird von drei MusikerInnen präsentiert, die eigens aus Korea eingeflogen werden: dem Dirigenten Lee Young-chil sowie den Flötistinnen Yoon Hyun-im und Yun Ji-hae.
Das Trio wird zu der schönen Küstenstadt fliegen, um im Rahmen des „Emilia Romagna Festival“, eines von Italiens größten Festivals für Klassische Musik, aufzutreten. Diese drei sind die ersten Musiker, die von den Organisatoren des renommierten italienischen Festivals eingeladen wurden, anstatt selbst anzufragen, ob sie auftreten dürfen.
Auf dem offiziellen Poster für das „Emilia Romagna Festival”, das zurzeit in der gleichnamigen nördlichen italienischen Region stattfindet, werden die teilnehmenden Musiker aufgelistet, darunter auch der koreanische Dirigent Lee Young-chil und die Flötistinnen Yoon Hyun-im und Yun Ji-hae.
„Es kam völlig unerwartet”, sagte der Dirigent Lee Young-chil. „Wir sind die ersten Koreaner, die zu dem Festival eingeladen werden, und stehen nun mit weltweit führenden Musikern auf der Bühne“, fügte er hinzu.
Das Festival begann am 17. Juli. Im Rahmen des Festivals finden bis zum 16. September in vielen Teilen der Region Emilia-Romagna Klassikkonzerte statt, darunter in Bologna, Imola und Faenza, in Forli, Cesena und Rimini.
Der Dirigent wird das Italienische Kammerorchester in einem neuen Konzert, das für den 1. August geplant ist, dirigieren. Ort der Veranstaltung ist eine katholische Kirche in Forli, San Merchriale.
Der 44-jährige Lee hat in ganz Europa einschließlich Großbritannien, Polen, Russland, der Tschechischen Republik, Ungarn, Serbien und Bulgarien dirigiert. Sein Lebenslauf wird abgerundet durch die Leitung zahlreicher renommierter Orchester, darunter das Plovdiv State Philharmonic Orchestra, das Sofia Philharmonic Orchestra und das Pleven Philharmonic Orchestra (alle in Bulgarien), das Janacek Philharmonic Orchestra in der Tschechischen Republik, das Opole Philharmonic Orchestra in Polen, das Moscow Philharmonic Orchestra in Russland und das NHK Symphony Orchestra in Japan.
Der Dirigent Lee Young-chil (Mitte) spricht über das kommende Konzert am 1. August, das Teil des „Emilia Romagna Festivals“ ist, das derzeit in der Region Emilia-Romagna im Norden von Italien stattfndet. Zu hören sind auch die Flötistinnen Yoon Hyun-im (links) und Yun Ji-hae (Foto: Jeon Han).
„Wir werden die Werke von zwei großen Komponisten, Mozart und Dvořák, präsentieren, und das Konzert dann mit einer Version des ,Arirang‘ als Zugabe beschließen“, sagte Lee. „Wenn es uns gelingt, zu dieser Gelegenheit das Image koreanischer Musiker zu verbessern, werden noch weitere solcher Chancen kommen. Da bin ich mir sicher.“
Das Orchester unter Lees Leitung wird von der Flötistin Yoon Hyun-im begleitet. Sie wird Mozarts Flötenkonzert Nr. 1 vortragen. „Als Koreanerin ist es eine solch große Ehre für mich, an diesem bedeutenden Festival teilzunehmen“, schwärmte Yoon.
Flötistin Yoon Hyun-im (Foto: Jeon Han)
Yoon, die gegenwärtig an der Musikhochschule der Universität Suwon unterrichtet, ging nach Genf, um am Conservatoire de Musique de Genève zu studieren, während sie an der Seoul National University eingeschrieben war. Sie studierte unter Meisterflötist Maxence Larrieu. Von der Genfer Musikhochschule erhielt sie ein „Perfectionnement“, ein Leistungsdiplom, und aufgrund ihrer hohen Punktzahlen auch ein „1er de la Virtuosité“, ein Diplom für „Virtuosität der ersten Klasse". Sie führte ihre Studien an der Staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart fort und legte dort ihren M.A. ab. Dort studierte sie auch als erste koreanische Studentin unter dem berühmten Flötisten Jean Claude Gerarad.
Yoon machte seit 1992 auf sich aufmerksam, als sie einen Flötenwettbewerb gewann, der von der koreanischen Tageszeitung „Chosun Ilbo” gesponsert wurde. Sie sorgte auch außerhalb von Korea für Aufmerksamkeit, da sie bei einer Reihe von internationalen Wettbewerben Preise gewann, darunter die Riddes National Musical Performance Competition in der Schweiz und die Biwako International Flute Competition in Japan. 2001 war sie die erste Koreanerin, die den zweiten Preis bei der Maria Canals International Music Competition in Barcelona, Spanien, gewann.
Die Flötistin brachte ihr erstes Album im Frühling 2009 heraus: eine Kollektion mit Mozarts Flötenkonzerten im Rahmen eines Vertrags mit dem tschechischen Plattenunternehmen Clarton. Das Album wurde gleichzeitig in Korea und der Tschechischen Republik veröffentlicht.
Zusammen mit diesen beiden Künstlern wird im Sommer in Italien eine weitere Flötistin auf der Bühne stehen. „Es ist eine ziemliche Last für mich, da es das erste Mal ist, dass ich auf einer solch großen, internationalen Bühne auftrete“, sagte die Flötistin Yun Ji-hae. „Aber ich werde mein Bestes geben.“ Beim kommenden Konzert in Italien wird sie Mozarts Flötenkonzert Nr. 2 präsentieren.
Flötistin Yun Ji-hae (Foto: Jeon Han)
Yun ist dafür bekannt, über ein breitgefächertes Repertoire zu verfügen, von traditioneller bis zu zeitgenössischer Musik. Sie spielt die Barockflöte oder Querflöte sowie die moderne Flöte, die sie beide gut beherrscht. Yun machte ihren Abschluss an der Hochschule der Künste Bern und erwarb ein Leistungsdiplom von der Zürcher Hochschule der Künste. Anschließend belegte sie Nachdiplomlehrgänge am Conservatoire de Musique de Genève.
Yun machte ihr Debüt in der Schweizer Musikszene, als sie als Solistin in Bern, Schweiz, auftrat. Sie hat seitdem eine Reihe von Solokonzerten gegeben, in denen sie die für sie charakteristische Querflöte spielt. Sie deckt ein Repertoire ab, das sowohl aus modernen Werken wie dem „Flötenkonzert“ und dem „Garak für Flöte und Klavier“ des koreanischen Komponisten Yun Isang, als auch aus traditionellen Werken besteht. Alle ihre europäischen Konzerte haben ihr geholfen, das Bewusstsein dafür zu heben, wer sie ist. Auch haben sie ihr viele Gelegenheiten geboten, in der modernen Welt der Klassischen Musik zu glänzen.
„Das Land, das Mozart am meisten liebte, war Italien, und deshalb enthalten viele seiner Meisterwerke eine italienische Färbung und wurden auf Italienisch geschrieben“, sagte Dirigent Lee. „Ich denke, dass es solch ein großartiger Meilenstein für uns ist, die Werke Mozarts auf eine Weise zu spielen, wie sie von den Italienern gewünscht wird, und dies im Lieblingsland des Komponisten.“
Die Flötistinnen Yoon Hyun-im (links) und Yun Ji-hae werden bei Italiens größtem Festival für Klassische Musik, dem „Emilia Romagna Festival“, das derzeit in der Region Emilia-Romagna im Norden Italiens stattfindet, auftreten. Ihr Konzert ist für den 1. August geplant (Foto: Jeon Han).
Von Wi Tack-whan, Sohn JiAe Redakteure, Korea.net whan23@korea.kr Übersetzung: Gesine Stoyke