Baseball – möglicherweise die wichtigste koreanische Sportart – ist nun aus einem besonderen Grund in die Schlagzeilen gerückt.

In den vergangenen Jahren haben die Stadien einen massiven Zuschaueranstieg erlebt, teilweise durch den überschäumenden Enthusiasmus der Fans, den Gesang und Tanz der Cheerleader für die einzelnen Spieler und die Tatsache, dass Baseball in Kombination mit Bier und Fried Chicken sehr unterhaltsam sein kann.

In den letzten Tagen ist allerdings die Kampagne eines bestimmten Klubs ins internationale Rampenlicht geraten. Die Hanwha Eagles waren in den vergangenen Jahren das schlechteste Team der koreanischen Liga. Dank der sogenannten „FanBots“, Fanrobotern in Menschengestalt, die in Zuschauersitze eingebaut wurden, hat der Club neue Popularität erlangt.

Im März dieses Jahres baute der Verein Hanwha Eagles 24 „FanBots” in die Zuschauertribüne seines Stadions in Daejeon ein. Die Robotergruppe, die Hanwha-Uniform und Jeans trägt, ist auf den Sitzen platziert und hat große LED-Bildschirme auf den Gesichtern. Der Bildschirm ist so programmiert, dass Gesänge und Fotografien eingeblendet werden, die von Hanwha-Fans über das Internet geschickt wurden. Die neue Erfindung ermöglicht Fans, die kein Ticket mehr ergattern konnten, die virtuelle Teilnahme am Turnier. Während kritischer Momente des Spiels können sich die „FanBots“ vor- und zurückbewegen oder eine Mexikanische Welle machen.


Die Roboter, die die Spieler auf dem Feld anfeuern, lenken auch neue Aufmerksamkeit auf Korea. Eine Anzahl internationaler Medien hat bereits über die Roboter berichtet, darunter die französische Tageszeitung „Le Figaro“, „NBS Today News“ aus den USA, NHK aus Japan, „BBC News“ aus Großbritannien und die „Süddeutsche Zeitung“.

In der Ausgabe vom 30. Juli der „Süddeutschen Zeitung” wurde ein Artikel mit dem Titel „Südkorea erfindet Fanroboter” veröffentlicht, und auf der Website erschien ein Video. In dem Artikel der deutschen Tageszeitung war zu lesen: „(…) vielleicht gelten die Eagles einmal als Wegbereiter einer großen Sache. Vielleicht ist der Fan der Zukunft nicht aus Fleisch und Blut, sondern aus Stahl und Lämpchen.“


Am 26. Juli brachte „BBC News” einen Beitrag über die Inspiration, die von den „FanBots“ ausgeht. Neben einem Zitat von Matt Cutler, dem Herausgeber von „Sport Business International“, hieß es in dem Beitrag, dass „es wichtig für professionelle Klubs sei, mehr Fans die Chance zu geben, ,teilzunehmen‘“. Die britische Nachrichtenagentur wies darauf hin, dass es immer schwierig sei, in den großen Klubs an Saisontickets zu kommen, aber dass Hanwhas Versuch mit den Roboterfans möglicherweise einen Beitrag dazu leisten könne, mehr Leute an den Spielen teilhaben zu lassen.

Von Lee Seung-ah
Redakteur, Korea.net
slee27@korea.kr
Übersetzung: Gesine Stoyke