Kultur

03.09.2014

Die 19. Internationalen Filmfestspiele Busan (BIFF) werden mit „Paradise in Service“ aus Taiwan eröffnet und mit „Gangster Pay Day“ aus Hongkong beendet. Das Festival beginnt am 2. Oktober, und es werden 314 Filme aus 79 Ländern präsentiert.

„Paradise in Service” des taiwanesischen Regisseurs Chen-zer Doze Niu porträtiert die Zeit der Generation seines Vaters, der in den 1960er und 1970er Jahren im Militär diente. Der Film beginnt mit dem Transfer des Rekruten Pao auf die Insel Kinmen oder Quemoy, die zwischen Taiwan und dem chinesischen Festland liegt. Er ist später für die Leitung der Bar Paradise in Service zuständig, ein Bordell innerhalb eines Militärcamps.

Es ist eine Geschichte über Liebe und Empathie, aber sie handelt auch vom Schmerz entwurzelter Menschen, die zwischen China und Taiwan, Moral und Sex sowie der repressiven Kultur des Militärs gefangen sind. Der Film zeichnet ein umfassendes Selbstporträt der taiwanesischen Gesellschaft.

Der Film „Gangster Pay Day” des Hongkonger Regisseurs Lee Bo Cheung ist ein Gangsterfilm, aber er hebt sich von vorherigen Werken des selben Genres ab. Der Regisseur lässt tragische Schönheit außer Acht – ein typisches Charakteristikum solcher Actionfilme – und verwendet Elemente von Komödie und Melodrama.

지난 2일 기자회견에서 제19회 부산국제영화제의 개막작, 폐막작, 초청자 명단 등이 발표됐다. (사진: 임재언)

Der Eröffnungs- und Abschlussfilm sowie die Gästeliste der 19. Internationalen Filmfestspiele Busan werden am 2. August bei einer Pressekonferenz verkündet (Foto: Limb Jae-un)



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(위) 올해 개막작인 도제 니우 감독의 ‘군중낙원’, (아래) 폐막작인 리포청 감독의 ‘갱스터의 월급날’

(Oben) Der Eröffnungsfilm ist „Paradise in Service” des taiwanesischen Regisseurs Chen-zer Doze Niu. (Unten) Als Abschlussfilm wird „Gangster Pay Day“ des Hongkonger Regisseurs Lee Bo Cheung gezeigt.



„Der Eröffnungsfilm erinnert an Korea, da die Situation der beiden Länder ziemlich vergleichbar ist“, sagte Festivaldirektor Lee Yong-kwan. „Er hat sowohl hohe Qualität als auch öffentlichen Appeal.“

In der Sektion „Gala Presentation“ werden die Filme von vier berühmten asiatischen Regisseuren vorgestellt. Der 102. Film des koreanischen Regisseurs Im Kwon Taek, „Revivre”, ist eine Adaption des gleichnamigen fiktionalen Werks von Kim Hoon. Er erzählt die Geschichte des Pendelns zwischen Leben und Tod, mit dem sich ein Mann mittleren Alters konfrontiert sieht, dessen Frau an Krebs stirbt, der aber dann eine schöne junge Frau trifft.

Der Film „Coming Home” des chinesischen Regisseurs Zhang Yimou bietet die langerwartete Wiedervereinigung mit seiner alten Muse, der Schauspielerin Gong Li. Es ist der epische Film über eine Ehefrau, die ihren Mann nach einer langjährigen Gefangenschaft während der Kulturrevolution (1966-1976) nicht wiedererkennt. Das Werk wurde zu den diesjährigen Filmfestspielen in Cannes eingeladen und erhielt breite Anerkennung.

„The Golden Era” der Hongkonger Regisseurin Ann Hui, der Trägerin der neu eingeführten Auszeichnung „Asian Filmmaker of the Year”, erzählt die Lebensgeschichte der berühmten chinesischen Schriftstellerin Xiao Hong während der bewegten Zeit des Chinas der 1930er Jahre. Die Hauptrolle übernimmt die chinesische Schriftstellerin Tang Wei, die kürzlich durch ihre Heirat mit dem koreanischen Regisseur Kim Tae-yong für eine Sensation sorgte.

„The President” des iranischen Regisseurs Mohsen Makhmalbaf erzählt, wie ein tyrannischer Diktator nach einer öffentlichen Revolte seine letzten Tage als Flüchtling verbringt.

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(맨 위부터) ‘갈라 프레젠테이션’ 섹션에 초청받은 임권택 감독의 '화장', 허안화 감독의 '황금시대’, 장이머우 감독의 '5일의 마중'

(Von oben) Zu den Filmen, die zur Sektion „Gala Presentation“ eingeladen wurden, gehören „Revivre“ von Im Kwon-taek, „The Golden Era“ von Ann Hui und „Coming Home“ von Zhang Yimou.



Zur Sektion „Window on Asian Cinema” wurde eine höhere Zahl von Arbeiten aus asiatischen Ländern eingeladen, die bisher beim Festival vernachlässigt wurden, darunter Filme aus Myanmar, Irak und Bangladesh. In dieser Sektion wurden auch Filme aus Nationen eingeladen, die traditionell eine stärkere Filmindustrie haben. Unter den Filmen ist „2030“ des vietnamesischen Regisseurs Nghiem-Minh Nguyen-vo, „Ant Story” von Regisseur Mostofa Sarwar Farooki aus Bangladesh, „Suntali” des nepalesischen Regisseurs Bhaskar Dhungana und „Mardan” des irakischen Regisseurs Batin Ghobadi.

In der Sektion „Korean Cinema Today” sind „Hill of Freedom” von Hong Sangsoo und „One by One” von Kim Ki-duk zu sehen, die beide zu den Internationalen Filmfestspielen Venedig eingeladen wurden. Es wird auch Zhang Lus „Gyeongju” gezeigt, der eine Einladung zu den Internationalen Filmfestspielen in Locarno erhielt, sowie Jung Julys „A Girl At My Door”, der Anfang dieses Jahres bei den Filmfestspielen in Cannes zu sehen war.

In der Sektion „Special Programs in Focus” stehen Filme aus der Türkei und Georgien im Mittelpunkt. Beim Festival werden sieben türkische Filme von renommierten Regisseuren aus den 1990er und 2000er Jahren präsentiert, sowie von jungen Regisseuren, die sich kürzlich einen Namen gemacht haben. Georgien, ein früherer Mitgliedsstaat der Sowjetunion, der 1991 nach einem langen Krieg unabhängig wurde, wird in diesem Jahr 12 Werke in Busan präsentieren.

제19회 부산국제영화제의 포스터

Ein Poster von den 19. Internationalen Filmfestspielen Busan



Auf der Liste für die Gäste, die den roten Teppich entlanglaufen werden, stehen vor allem Schauspieler und Regisseure, deren Filme in diesem Jahr beim Filmfestival in Busan präsentiert werden: die Hongkonger Schauspieler Ann Hui und Peter Chan, der chinesische Regisseur Zhang Yimou, die chinesischen Schauspieler Tang Wei und Chen Chang, die koreanischen Regisseure Bong Joon-ho und Im Kwon-taek und der koreanische Schauspieler Ahn Sung-ki.

Die Eröffnungszeremonie im Busan Cinema Center wird von der koreanischen Schauspielerin Moon Sori und dem japanischen Schauspieler Watanabe Ken moderiert. Die Filme werden auf 33 Leinwänden in sieben Kinos in Busan gezeigt, und das Festival wird bis zum 11. Oktober laufen.

Für weitere Informationen besuchen Sie bitte die BIFF-Homepage (www.biff.kr).

Von Limb Jae-un
Redakteur, Korea.net
Fotos mit freundlicher Genehmigung des BIFF-Organisationskomitees
jun2@korea.kr
Übersetzung: Gesine Stoyke