- Dooly ist in diesem Jahr 31 Jahre alt geworden. Er wird von den Leuten immer noch geliebt. Gibt es irgendein Geheimnis für diese anhaltende Beliebtheit?
Nun, das ist eine der schwierigsten Fragen. In meinen Augen liegt es an den detaillierten Geschichten und der Vielfalt ihrer Charaktere. Viele Episoden beginnen an einem Esstisch, der in den Familien um uns herum so alltäglich ist. Deshalb glaube ich, dass sich die Fans an Dooly als an eine dauerhafte Quelle der Freude erinnern.
- Wie sind sie seinerzeit auf Dooly gekommen? Was macht Dooly im Vergleich mit anderen Comics zu etwas Besonderem?
Zur Zeit von Doolys Entstehen war die Gesellschaft unterdrückt. In der Vergangenheit gab es eine strenge Zensur und die Künstler konnten Erwachsene oder Kinder nicht so beschreiben, wie sie waren. Deshalb habe ich an Tiere gedacht, um kindliche Charaktere zu ersetzen und habe einen eher einzigartigen Charakter hervorgebracht, den nicht viele Leute gemalt haben. Also habe ich statt eines Hundes oder einer Katze einen Baby-Dinosaurier gezeichnet, der vor über 100 Millionen Jahren lebte. Ich wusste, dass die Zensur weniger streng sein würde, wenn ich Tiere als Menschen personifizieren würde, als wenn ich direkt Kinder zeichnen würde. Ich habe allerdings nie erwartet, dass die Wahl meiner Charaktere zur Umgehung der Zensur eine so sensationelle Reaktion auslösen würde. Manche Leute haben Dooly allerdings als minderwertiges Comicbuch betrachtet.
- Gibt es einen Grund dafür, dass Sie Dooly als einen kleinen Dinosaurier beschreiben, der seine Mutter verloren hat?
Dooly ist ein Dinosaurier, der vor über 100 Millionen Jahren lebte. Ich bin vielfach an Grenzen gestoßen, als ich darüber nachdachte, einen Dinosaurier aus der Vergangenheit in eine moderne Welt zu bringen und in eine Geschichte einzubetten, die der Zeit und des Raumes enthoben ist. Ich musste tatsächlich viele Fragen beantworten, um eine Geschichte zu zeichnen und ihn in das Seoul des Jahres 1983 zu bringen. Ich hatte viele Fragen, wie „Wie bringe ich einen Südpol-Gletscher nach Seoul?“, „Wie kann ein Baby-Dinosaurier, der in einem Gletscher lebt, nach Sssangmun-dong gehen? und „Wird Kildong Dooly jemals in seinem Haus akzeptieren?“
- Welches sind die unvergesslichsten oder erfreulichsten Momente, als Sie daran gearbeitet haben?
Als Dooly zum ersten Mal in dem beliebten, monatlich erscheinenden Comic „Bomulseom“ veröffentlicht wurde, lag er auf Platz sechs und war somit beliebter als die Arbeiten anderer Comiczeichner, wie eine Umfrage unter den Lesern ergab. Mein Herausgeber war erstaunt, aber ich war es nicht, als er nach der dritten Ausgabe Platz eins belegte. Dooly hat immer die obersten Plätze belegt. Ich war sehr glücklich.
Als ich meine erste Signierstunde im Kyobo-Buchladen hatte, reichte die Menschenschlange bis zur Statue von Admiral Yi Sun-shin. Für die Veranstaltung war ursprünglich eine Stunde vorgesehen, aber sie dauerte fünf Stunden, bis mein kleiner Finger rot war.
- Weder aus der Sicht von Kindern noch aus der von Erwachsenen beinhalten Ihre Arbeiten verschiedene Botschaften, sondern sind lediglich amüsant. Wer gehört zu Ihrem Zielpublikum? Erwachsene oder Kinder?
Ich möchte alle Leser erreichen, unabhängig von Geschlecht und Alter, weil ich denke, dass sich alle Menschen jeden Alters an Comics erfreuen können.
- Sie haben außer Dooly viele weitere Arbeiten geschaffen. Welche anderen Figuren lieben Sie außer Dooly? Welches sind die anderen Arbeiten, die Sie zu Zeichentrickfilmen machen möchten?
In der Tat gibt es so viele Figuren neben Dooly. Ich mag sie alle, weil ich viele Mühe darauf verwende, jede einzelne Figur zu schaffen, und ich achte nicht darauf, ob sie ein Erfolg oder ein Misserfolg werden könnten. All meine Arbeiten wären als Zeichentrickfilme lustig. Wenn ich aber spontan wählen müsste, würde ich mich für „Seven Spoons” und „Tong Tong” entscheiden.
- Die Dooly-Fernsehserien und Theater-Animation haben an Popularität gewonnen, nachdem sie nach Europa und in andere Länder exportiert wurden. Welches sind die Gründe für Doolys Beliebtheit im Ausland?
Ich glaube, dass die Menschen in Ost und West fast dieselben Emotionen teilen, weil sie Zeichentrickfilme sehen oder Comics lesen. Wenn wir weinen, weinen sie. Wenn wir lachen, lachen sie auch. Trotz aller Unterschiede sind wir eben alle Menschen.
- Es gibt wenige Dooly-Ausgaben als Bildungscomic für Kinder, in denen Geschichte oder chinesische Buchstaben gelehrt werden. Gibt es Bereiche, in die Sie gern expandieren würden?
Nun, es wäre gut, in verschiedene Bereiche zu expandieren, aber ich hoffe, bessere Arbeiten mit modernen Details und in besserer Qualität vorzulegen.
- Woher kommen die Ideen für Dooly und andere Arbeiten?
Ich bemühe mich, Ideen aus allem zu entwickeln, was mich umgibt – auch aus Büchern und den Medien. Ich übersehe niemals etwas, auch nicht die kleinsten Dinge.
- Anfang nächsten Jahres wird das Dooly-Museum gebaut. Was erwarten Sie, oder was möchten Sie mit dem Museum realisiert wissen?
Doolys Heimatstadt ist Ssangmun-dong. Dies ist ein großartiger Ort, um mit netten Menschen ein einfaches Leben zu führen. Allerdings erhält diese Gegend weniger Unterstützung im kulturellen Bereich als andere Orte. Das Dooly-Museum wird in dieser Gegend gebaut. Sowohl das Bezirksbüro von Dobong-gu als auch die Metropolregierung Seoul haben große Unterstützung geleistet. Ich hoffe, das Museum zu einem kulturellen Ort zu machen, der die Bewohner der Gemeinde mit Stolz erfüllt. Ich hoffe, Doolys Werdegang von Anfang bis Ende zeigen zu können, sodass die Leute Dooly nicht nur als eine Bildfigur sondern als eine Figur wahrnehmen, die in demselben Gebiet dieselbe Luft atmet wie wir. Ich hoffe, eine Sphäre der Hoffnung schaffen zu können, in der Menschen über das Leben sprechen, sich umarmen und trösten können.
- Was bedeuteten Ihnen Comic und Zeichentrickfilme?
Sie sind Teil meines Lebens, ohne den ich nicht leben kann.
Von Yoon Sojung
Redaktion Korea.net
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