Präsidentin Park Geun-hye kehrte am 27. April von ihrem Besuch in vier südamerikanischen Staaten zurück: Kolumbien, Peru, Chile und Brasilien.

Laut dem Cheong Wa Dae wurden durch den Besuch die diplomatischen Anstrengungen der Präsidentin auf Südamerika ausgedehnt. Auch wurde die Partnerschaft Koreas mit den Pazifikanrainern gestärkt. Dieser Meilenstein, so Cheong Wa Dae, habe nun für die Etablierung von Partnerschaften gesorgt, die Handelsmöglichkeiten für Produkte mit Mehrwert eröffnen, einen gemeinsamen Markt schaffen und den Wissens- und Erfahrungsaustausch zwischen den einzelnen Nationen fördern.




Bestätigung von Lateinamerikas starker Bereitschaft zur Kooperation mit Korea

Der Besuch der Präsidentin in vier lateinamerikanischen Nationen wird die Basis schaffen, um die bestehenden Geschäfts- und Handelsaktivitäten zu stärken und die Partnerschaften in verschiedenen Bereichen auszubauen. Der kolumbianische Präsident Juan Manuel Santos betonte, dass es sein Traum sei, in Kolumbien Koreas Bildungssystem zu übernehmen. Präsident Santos sagte, dass er Korea als idealen Partner für die Weiterentwicklung des kolumbianischen Bildungssystems betrachte, eines der drei Hauptziele seines „Nationalen Entwicklungsplans“. Er brachte seine Bereitschaft zum Ausdruck, die bilaterale Kooperation zu fördern und den Zugang zur Oberschulbildung auszubauen.

Der peruanische Präsident Ollanta Humala rief den koreanischen Botschafter in Peru nach Präsidentin Parks Besuch an und fragte nach der koreanischen Bewertung der Reise. Er brachte seinen Willen zum Ausdruck, die Maßnahmen umzusetzen, die während des bilateralen Gipfels zwischen Korea und Peru diskutiert wurden.



Die brasilianische Präsidentin Dilma Rousseff brachte ihre Wertschätzung für Koreas wirtschaftlichen Erfolg, seine Innovationen und sein technologisches Know-how zum Ausdruck und sagte, dass sie hoffe, mit Korea eine strategische Partnerschaft aufzubauen.



Ausbau der Partnerschaft von traditionellen Bereichen zu Sektoren mit hohem Mehrwert

Während des Besuchs war sich Präsidentin Park mit den südamerikanischen Staatsoberhäuptern einig, dass sie die Basis ihrer bilateralen Kooperation neu etablieren müssten. Sie sprachen insbesondere über die Kooperation nicht nur beim traditionellen Handel, sondern auch bei Sektoren mit hohem Mehrwert, darunter die Verteidigungsindustrie, Sicherheit, Online-Regierungsdienste, Gesundheitsdienste, Bildung, Humanressourcen und Kunst. Korea und die südamerikanischen Länder unterzeichneten zahlreiche Absichtserklärungen und schufen die rechtliche Basis für Kooperation und Koexistenz.

Antoni Estevadeordal, Manager in der Abteilung für Integration und Handel der Interamerikanischen Entwicklungsbank (IDB), schrieb eine Kolumne in der „Portafolio”, einer täglich erscheinenden kolumbianischen Wirtschaftszeitung, dass Korea schnell zu einem der wichtigsten strategischen Partner Lateinamerikas aufsteige und dass Korea und Kolumbien voraussichtlich ein Investitions- und Handelsmodell entwickeln würden, das für beide Seiten von Vorteil sei.



Präsidentin Parks Besuch in Peru schuf ein neues Kooperationsmodell, das die bilaterale Partnerschaft auf Industrien mit hohem Mehrwert ausweitet. So war die Präsidentin Zeugin der erfolgreichen Produktion des gemeinsamen Übungsflugzeugs KT-1P nach einer zweijährigen Partnerschaft sowie seines Jungfernflugs. Präsidentin Park und Präsident Ollanta Humala einigten sich auf einen Ausbau ihrer Partnerschaftsbeziehungen, um gemeinsam den FA-50 zu produzieren, Koreas fortschrittlichen Vielzweck-Übungsjet.


Der Ausbau des bilateralen Austausches soll Künste, Sport, Bildung und Humanressourcen einschließen

Einen Schwerpunkt des Besuchs der Präsidentin bildete auch der Ausbau des bilateralen Austausches, um Bereiche wie Bildung, Künste, Sport und Humanressourcen hinzuzufügen. In Peru fand ein Konzert für traditionelle Musik aus Korea und Peru statt. In Chile traten koreanische Pop-Gruppen auf, und in Brasilien fanden Modenschauen und weitere Popkonzerte statt. Präsidentin Park traf Vertreter von K-Pop-Fanclubs in Peru und leistete einen Beitrag dazu, durch diese Art der kulturellen Beziehungspflege die Nationen einander näherzubringen. Die „Americano Economia“, eine chilenische Zeitung, berichtete am 21. April, dass die „Koreanische Welle”, welche für die wachsende Popularität koreanischer Popmusik und Massenmedien im Ausland steht, kein triviales kulturelles Phänomen sei, sondern ein neues Instrument, um für alle Aspekte Koreas zu werben.

Die Absichtserklärung über ein Kurzzeitprogramm für universitäre Praktika in naturwissenschaftlichen Fächern und im Ingenieurwesen, die Einladung von Chiles nationalen Stipendiaten nach Korea und Brasiliens Programm „Wissenschaft ohne Grenzen“ sind alle von Bedeutung, was den Ausbau des Austausches im Bildungsbereich und bei den Humanressourcen angeht.



Auch wurde eine Absichtserklärung über Working-Holidays in Chile und Korea unterzeichnet. Die Erklärung wird voraussichtlich zu einem Ausbau des Jugendaustausches und zu einer Verbesserung des gegenseitigen Verständnisses führen. Das universitäre Praktikaprogramm in naturwissenschaftlichen Fächern und im Ingenieurwesen wird voraussichtlich den Austausch talentierter junger Menschen fördern und die Grundlage für die Kooperation in den Bereichen Wissenschaft und Technologie stärken.


Eine Intensivierung der Partnerschaft bezüglich der koreanischen Halbinsel sowie regionaler und globaler Themen

Der Besuch der Präsidentin war auch eine Gelegenheit, sich der Unterstützung der vier Nationen bezüglich Südkoreas Umgang mit Nordkoreas Atomwaffen und dessen Menschenrechtsverletzungen zu versichern. Er leistete einen Beitrag zum Ausbau der multilateralen Zusammenarbeit auf der internationalen Bühne. Präsidentin Park bat um die Unterstützung und Kooperation bei den Anstrengungen, Nordkorea zu einer echten Veränderung in seiner Haltung sowie zur Aufgabe seines Atomprogramms zu bewegen und sich der internationalen Gemeinschaft zu öffnen. Die vier südamerikanischen Staatsoberhäupter sprachen ihre Unterstützung für Südkoreas Nordkorea- und Wiedervereinigungspolitik aus. Auch sagten sie ihre Beteiligung an den Bemühungen zu, eine Denuklearisierung Nordkoreas zu erreichen und die Menschenrechtssituation im Land zu verbessern. Der Besuch wird voraussichtlich den internationalen Konsens für die Unterstützung von Südkoreas politischen Strategien für eine friedliche Wiedervereinigung der Halbinsel stärken.

Präsidentin Park und die vier Staats- und Regierungschefs tauschten sich darüber aus, wie sich ihre Kooperationspartnerschaft in einer neuen Ära der Pazifikanrainer ausbauen lasse.



Die koreanische Präsidentin betonte die Notwendigkeit, die multilaterale Kooperation durch die „Pazifische Allianz” zu stärken. Die „Pazifische Allianz“ ist ein Wirtschaftsblock, der 2012 gegründet wurde, um die Wettbewerbsfähigkeit zu stärken, ausländische Investitionen anzuziehen und die wirtschaftliche Kooperation durch den Freihandel mit Kolumbien, Peru, Mexiko und Chile zu stärken. Korea trat der Allianz im Juni 2013 als Beobachter bei und schlug die Gründung der „Korea-Pacific Alliance Vision Group“ vor. Der kolumbianische Präsident Santos betonte während des Transpazifischen Gipfels Anfang März die Bedeutung von Korea als Partner der Allianz.

Die chilenische Präsidentin Bachelet sprach ihre Hoffnung aus, eine Kooperation zwischen der Pazifischen Allianz und Beobachterstaaten einschließlich Koreas herbeizuführen. Die Pazifische Allianz wird voraussichtlich folgende positive Effekte nach sich ziehen: Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit durch den Freihandel, Anziehen ausländischer Investitionen, Ausbau der Kooperation in der Region Asien-Pazifik sowie Beschleunigung der wirtschaftlichen Entwicklung Lateinamerikas.

Von Wi Tack-whan, Limb Jae-un
Redakteure, Korea.net
Fotos: Cheong Wa Dae
whan23@korea.kr