Die 82-jährige Ryang Cha Ok (links) aus dem Norden trifft am 24. August ihre jüngere Schwester aus dem Süden, die 79-jährige Yang Gye-ok, beim 21. innerkoreanischen Familientreffen im nordkoreanischen Resort Kumkang. Die beiden weinen und umarmen sich. © Yonhap News
Von
Lee Kyoung Mi und
Min Yea-Ji | Stand: 24. August 2018
Die zweite Runde des 21. innerkoreanischen Familientreffens begann am 24. August mit einem Gruppentreffen im Empfangsgebäude am Berg Kumkang im Norden. Die Familien werden sich sechs Mal für 12 Stunden treffen können genauso wie die erste Runde. Dann müssen sie nach Hause zurückkehren.
Während der ersten Runde des Wiedersehens, die vom 20. bis 22. August stattfand, konnten 89 Menschen aus dem Süden ihre Familienmitglieder im Norden treffen. In der zweiten Runde werden 81 Nordkoreaner ihre Familienangehörigen im Süden sehen.
Die Familienmitglieder aus dem Süden sind am Freitagsmorgen vom Küstenort Sokcho in der Provinz Gangwon-do nach Nordkorea aufgebrochen. Wegen heftiger Regenfälle kamen sie 40 Minuten später als geplant an. Obwohl der Sturm Soulik mit starken Winden und starkem Regen auf die koreanische Halbinsel traf, konnte er die Familien nicht davon abhalten, sich zu treffen.
Nach dem Mittagessen ab 15:15 Uhr begann das erste Gruppentreffen und das Empfangshaus wurde schnell zum Ort der Tränen und Seufzer. Die Familien, die seit dem Koreakrieg (1950-53) mehr als sechs Jahrzehnte lang auseinandergerissen worden waren, weinten und umarmten sich.
Der 67-jährige Cho Jeong-gi rannte in die Arme seines Vaters, als sein lang wartender Vater, der 88-jährige Cho Dok Yong, in Sicht kam.
„Ich habe nicht einmal davon geträumt, dass Sie noch leben", sagte der Sohn und heiße Tränen liefen sein Gesicht herab.
Die 54-jährige Son Bo-gyeong traf ihre Tante, die 75-jährige Mun Song Ok aus dem Norden. Mit ihren zwei Geschwistern verbeugte sich die südkoreanische Seniorin tief vor ihrer Tante und sagte: „Sie sehen genauso wie meine Mutter aus, die vor fünf Jahren verstarb.“
Nach dem zweistündigen Gruppentreffen nahmen die vereinten Familien an einem Begrüßungsbankett teil. Am nächsten Tag treffen sich die Familien privat und essen gemeinsam zu Mittag in privaten Räumen. Dann findet das zweite Gruppentreffen statt. Am letzten Tag, dem 26. August, werden sie sich zum letzten Mal treffen und zusammen in Gruppen ein letztes Mittagessen einnehmen und dann nach Hause zurückkehren.
Insgesamt 170 Menschen aus dem Süden und dem Norden trafen ihre geliebten Familienangehörigen auf der anderen Seite der koreanischen Grenze bei der 21. Familienzusammenführung. Wenn man bedenkt, dass es immer noch etwa 56.000 Koreaner gibt, die ihre Verwandten auf der anderen Seite der koreanischen Halbinsel nie wiedergesehen haben, ist die Zahl 170 wohl nicht genug.
Auf der koreanischen Halbinsel leben viele Koreaner immer noch mit den Narben der Teilung des Landes.
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