Kultur

13.02.2017

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An Jeongwol Daeboreum (정월대보름), dem ersten Vollmond des neuen Mondjahres bekommt ein strahlendes Kind am 11. Februar im Nationalen Volkskundemuseum eine Packung Bureom, eine Nussmischung.



„Mögen deine Ohren scharf und deine Augen klar sein!“

Am Tag des Jeongwol Daeboreum (정월대보름), dem ersten Vollmond des neuen Mondjahres, konnte man häufig hören, wie Eltern diese Worte zu ihren kleinen Kindern sagten und ihnen dabei über die Köpfchen streichelten.

Die Familien befanden sich am 11. Februar im Nationalen Volkskundemuseum, wo ein Fest veranstaltet wurde, um den Aufgang des ersten Vollmondes zu feiern. Alt und Jung stellten sich an, um eine Packung Bureom (부럼) zu erhalten - eine Mischung aus Walnüssen, Pinienkernen und Erdnüssen  -  die Gesundheit für das kommende Jahr symbolisieren. Man glaubt, dass sie kleine Kinder selbst vor dem geringsten Hautausschlag bewahren.

Während die Eltern die Bedeutung hinter diesem traditionellen Snack erklärten, betupften sie die Lippen ihrer Kleinen mit etwas Gwibalgisul (귀밝이술), einem Reiswein, der das Gehör schärfen soll. Ein Schluck dieses gekühlten Reisweines soll angeblich die Ohren schärfen und einem das ganze Jahr über nur angenehme Neuigkeiten zu Gehör bringen.

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Am 11. Februar wird am Nationalen Volkskundemuseum zur Feier des Jeongwol Daeboreum (정월대보름), dem ersten Vollmond des neuen Mondjahres, Iksan Gisebae Nori (익산 기세배 놀이) aufgeführt, eine Volkstradition, die ursprünglich aus Iksan, in der Provinz Jeollabuk-do, stammt.



Zusätzlich zu den verheißungsvollen Snacks, ließ das Nationale Volkskundemuseum verschiedene Volksspiele aufleben, die einen Bezug zum Daeboreum-Feiertag haben. Besucher konnten Jwibulnori (쥐불놀이) ausprobieren und dabei brennende Kohlen in einer Blechdose schwingen oder Sotdae (솟대) schnitzen, hölzerne Stangen, die als Glücksbringer dienen. Sie konnten auch ihre Wünsche auf ein glückbringendes Amulett schreiben und es im Vorgarten des Museums an einen Baum hängen.

Besucher konnten zudem einer Aufführung von Iksan Gisebae Nori (익산 기세배 놀이) beiwohnen, einer Volkstradition, die in Iksan, in der Provinz Jeollabuk-do entstand und bei der das neue Jahr mit dem Schwingen großer Fahnen begrüßt wird. Begleitet von rhythmischen Instrumenten führte die Tanzgruppe, die traditionelle Bauern darstellte, ein schamanisches Ritual auf, mit dem sie der Stadt Frieden und Wohlstand wünschte. Das Publikum, das beeindruckt war von dieser Aufführung eines der ländlichsten koreanischen Rituale, die man am Tag des Vollmondes erleben kann, schoss begeistert Fotos von den Aufführungen.

Unterdessen waren an anderen Orten auf dem Museumsgelände Kunsthandwerker damit beschäftigt, kegelförmige Reisbündel zu einer Säule aufzutürmen, der Byeotgaritdae (볏가릿대), eine Tradition, die  von den Bauern in der Hoffnung auf ein Jahr des Überflusses durchgeführt wurde. Kinder umringten die Männer und sahen zu, wie sie Reiskörner, Bohnen, Hirse und Sorghum in Stroh und Stoff wickelten. Die kleinen Kinder machten sogar mit und drehten die Reisbündel in dünne Seile während sie den Kunsthandwerkern über die Schultern schauten. Als die Strohkegelsäule schließlich zu voller Höhe aufgerichtet wurde, waren alle Köpfe dem blauen Himmel zugewandt.

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Eine schöne Reihe von Stoff-Amuletten, auf denen die Wünsche der Besucher geschrieben standen, hing am 11. Februar, dem Tag des ersten Vollmondes des neuen Mondjahres, von den Zweigen der Pinienbäume am Nationalen Volkskundemuseum.



Auch an anderen Orten in Seoul fanden Festlichkeiten anlässlich des Daeboreum-Feiertages statt.

Im Bukchon-Kulturzentrum in Seoul fand vor der Kulisse eines Hanok-Hauses ein traditionelles Gugak-Gesangskonzert statt. Trotz des frostigen Wetters saßen die Besucher auf Strohmatten, die auf dem Hof ausgebreitet worden waren, und bejubelten die Musiker, die Gesang und Tanz auf die Bühne brachten und sich ein Jahr des Überflusses wünschten.

Von Lee Hana
Redaktion Korea.net
Fotos: Lee Hana
hlee10@korea.kr

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Zur Feier von Jeongwol Daeboreum (정월대보름), dem ersten Vollmond des neuen Mondjahres, wird am 11. Februar am Nationalen Volkskundemuseum eine Säule aus Strohkegeln, Byeotgaritdae (볏가릿대) genannt, aufgerichtet.



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Geschickte Kunsthandwerker binden am Tag des Vollmondes, dem 11. Februar, Strohkegel zu einer Säule, der Byeotgaritdae (볏가릿대) zusammen, eine Tradition, die von Bauern in der Hoffnung auf ein Jahr des Überflusses ausgeführt wurde.



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Zuschauer freuen sich im Bukchon-Kulturzentrum an einer Aufführung von Chunengmu (춘앵부), das zur Feier des Jeongwol Daeboreum (정월대보름) aufgeführt wird, dem ersten Vollmond des neuen Mondjahres.