Kultur

27.12.2019

Anlässlich des 100. Jahrestages der Unabhängigkeitsbewegung vom 1. März 1919 und der Gründung der provisorischen Regierung der Republik Korea fanden eine Reihe von Ausstellungen und Performances landesweit statt, um denjenigen zu gedenken, die sich vor einem Jahrhundert nach Unabhängigkeit sehnten und dafür kämpften.

Der Fotograf Lee Je-hyung, der sich auf das Fotografieren von Legosteinen fokussiert, markierte das historische Ereignis mit Legosteinen und macht 18 Fotografien. Unter 18 Fotografien wählte Korea.net die folgenden aus, um die Geschichte der Unabhängigkeitsbewegung darzustellen.

Lee sagte, wir alle seien Unabhängigkeitsaktivisten des 21. Jahrhunderts. Während die Unabhängigkeitsaktivisten vor hundert Jahren alles für das Vaterland hingegeben hatten, beginnt die Unabhängigkeitsbewegung des 21. Jahrhunderts damit, der Geschichte ins Auge zu sehen.



Von Song Baleun und Min Yea-Ji | Fotos: Lee Je-hyung


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Unabhängigkeitsbewegung vom 1. März 1919 und Unabhängigkeitsaktivistin Yu Gwan-Sun


Am 1. März 1919 brachen gewaltfreie Proteste gegen die japanische Militärherrschaft auf der koreanischen Halbinsel aus. Menschen jeden Alters und jeder Herkunft schwenkten die Taegeukgi (die Nationalflagge), während sie sich in öffentlichen Parks und Plätze versammelten und „Manse (Hurra), koreanische Unabhängigkeit!“ gerufen, mit dem die Unabhängigkeit Koreas verlangt wurde.

Die Bewegung begann in Seoul und breitete sich über das ganze Land aus. Trotz der militärischen Unterdrückung durch die japanische Kolonialregierung dauerte sie mehr als zwei Monate. Ungefähr zwei Millionen Menschen oder etwa 10 % der Bevölkerung nahmen an den Protesten teil und rund 7.500 Personen wurden getötet, darunter Schüler wie die Unabhängigkeitsaktivistin Yu Gwan-sun.

Über die Proteste berichteten ausländische Medien wie die New York Times und Chinas Minguo Ribao, die die Welt über die harte japanische Herrschaft auf der koreanischen Halbinsel informierten. Die Bewegung beeinflusste im selben Jahr auch die chinesische Bewegung des 4. Mai, die von Studenten der Peking-Universität angeführt wurde, um gegen Japan zu demonstrieren.



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Der Märtyrer Kim Sang-ok kämpft allein gegen 1.000 japanische Militär- und Polizeibeamte


Märtyrer Kim Sang-ok war ein Mitglied von Euiyeoldan – das Heroic Corps – einer bewaffneten Unabhängigkeitsgruppe, die sich gegen Japan aussprach. Es ist bekannt, dass er am 12. Januar 1923 etwa 1.000 japanischen Militär- und Polizeibeamten im Bezirk Jongno-gu in Seoul ausgesetzt war.

Am 12. Januar warf er eine Bombe auf die Polizeizentrale von Jongno-gu, die die japanische Unterdrückung symbolisiert. Es kam zu einer dreistündigen Schießerei zwischen ihm und den japanischen Offizieren. Mit seinem letzten Schuss beging er Selbstmord. Es wird bewertet, dass seine Aktionen eine Grundlage für weitere bewaffnete Widerstände gegen Japan geschaffen hat. 



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Patriotische Aktionen des Märtyrers Yun Bong-Gil im Jahr 1932


Am 29. April 1932 versammelten sich ranghohe japanische Beamte im Hongkou-Park in Shanghai, um Japans Annexion der chinesischen Stadt zu feiern. Als die japanische Nationalhymne zu spielen begann, warf Yun Bong-gil eine als Wasserflasche getarnte Bombe auf die Plattform. Dabei wurden hochrangige japanische Persönlichkeiten getötet. Seine Tat wurde von vielen Chinesen unterstützt und veranlasste den chinesischen Politiker Chiang Kai-shek, die provisorische Regierung der Republik Korea aktiv zu unterstützen.



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Provisorische Regierung der Republlik Korea, 1945 und 2017


Wichtige Mitglieder der koreanischen provisorischen Regierung machten ein Gedenkfoto vor dem Bürogebäude der ehemaligen koreanischen provisorischen Regierung in Chongqing, bevor sie nach Korea zurückkehrten. Am 16. Dezember 2017 besuchte Präsident Moon Jae-in das Gebäude mit mehreren Nachkommen koreanischer Unabhängigkeitsaktivisten und machte an derselben Stelle ein Foto mit ihnen. „Die koreanische provisorische Regierung ist unsere Grundlage und unsere rechtliche Tradition“, sagte er.



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Friedensstatue


Der Stuhl, auf dem die „Friedensstatue“ sitzt, symbolisiert Mädchen, die während des Zweiten Weltkrieges vom japanischen Militär zur sexuellen Sklaverei gezwungen wurden. Auch vor der japanischen Botschaft in Seoul befindet sich die Friedensstatue und zieht jeden Mittwoch seit mehr als 30 Jahren Demonstrationen an, die die Entschuldigung sowie die entsprechende Entschädigung der japanischen Regierung fordern. 



brightsong@korea.kr