Gesellschaft

15.01.2015

Die Geschichte der koreanischen Halbinsel reicht rund 5000 Jahre zurück, als das Königreich Gojoseon (2333 v.Chr.(?)-108 v.Chr.) von der mythischen Gestalt Dangun gegründet wurde. Die Menschen, die sich auf der Halbinsel niederließen, glaubten an einen Gott der Sonne und wurden Bakdal-Stamm genannt, was „hell“ bedeutet. Der Name dieses Stamms wurde später in Baedal-Stamm (배달, 倍達) umgewandelt. Von diesem Wort abgeleitet werden sie immer noch „Leute von Baedal“ genannt.

In modernen Zeiten hat sich das Wort „Baedal“ zu einem der gefragtesten Wörter in kommerziellen Werbungen und Parodien entwickelt. Dieses Baedal ist nicht etwas, was sich auf Helligkeit bezieht. Es bezieht sich auf etwas, das mit einem Kurier geliefert werden kann, eine der Doppelbedeutungen des Worts. In Anspielung auf diese Doppelbedeutung porträtieren Leute heute die Koreaner als „Leute von Baedal“ und weisen auf den Lebensstil moderner urbaner Personen hin, die es genießen, alles an ihre Haustür geliefert zu bekommen.

Es ist wahr, dass die meisten Leute heute sehr oft auf Lieferdienste zurückgreifen. Diese sind nun Teil ihres Lebens geworden. In diesem Artikel beschreibt Korea.net den Alltag einer ganz normalen Person in ihren Dreißigern, in deren Leben Lieferdienste eine große Rolle spielen.

한국에 거주하는 현대인들은 대개 어디서든 전방 1km 내에서 필요한 물품을 쉽게 배달 받을 수 있다.

Heute können die meisten Menschen in großen Städten alles geliefert bekommen, was sie sich wünschen, und normalerweise befindet es sich etwa einen Kilometer von ihrem Standort entfernt.



Um 7.00 Uhr geht Frau Kim zur Tür, sobald sie aufgewacht ist. Ihre Tageszeitung und eine Flasche Joghurt, die jeden Morgen geliefert werden, befinden sich auf ihrer Türschwelle. Während sie einen Schluck Joghurt trinkt, liest sie die Schlagzeilen. Sie trifft normalerweise um 8.00 Uhr im Büro ein. Bevor sie ihre Arbeitsstelle betritt, geht sie in ein nahegelegenes Café, um eine Tasse Kaffee und einen Sandwich zu holen. Ihr Frühstück wird in ihr Büro geliefert, während sie ihren heutigen Terminkalender überprüft.

Die Mittagspause beginnt um 12.00 Uhr. In ihrer Pause besucht sie ein Einkaufszentrum im Internet, um einige Haushaltsartikel zu erwerben, von Wasser und Gewürzen bis zu frischen Lebensmitteln wie Früchte, Fleisch und Fisch. Sie wählt 19.00 Uhr als Lieferzeit. Sie kauft gern im Internet ein, weil die gesamten schweren Waren bis an ihre Haustür gebracht werden.

Auf der Arbeit muss sie einige wichtige Dokumente an einen Geschäftspartner schicken. Sie ruft einen Motorrad-Kurier an, der bereits einen Vertrag mit ihrer Firma hat. Der Bote trifft innerhalb von zehn Minuten ein. Etwa 30 Minuten, nachdem der Bote das Gebäude verlassen hat, ruft der Geschäftspartner sie an, um zu sagen, dass er die Dokumente erhalten hat.

Heute eröffnet eine ihrer besten Freundinnen ein neues Geschäft. Zur Eröffnung eines neuen Ladens ist es üblich, Blumen zu schicken. Sie ruft einen Floristen in ihrer Nähe an und gibt einen Blumenstrauß in Auftrag. Dafür muss sie nur dem Laden die Adresse und ihre Glückwunschbotschaft übergeben.

Auf ihrem Weg nach Hause geht sie beim Waschsalon vorbei und vereinbart eine Abholung ihrer Wäsche. Etwa eine halbe Stunde später klingelt ein Bote an ihrer Tür. Er nimmt ihre Wäsche mit und verspricht, sie zur selben Zeit am folgenden Tag zurückzubringen.

Es ist Zeit fürs Abendessen, aber nach einem langen Tag ist sie müde. Sie hat keine Lust zum Kochen. Sie beschließt, etwas zu bestellen und dafür eine App von einem Lieferservice zu nutzen. Auf der App ist eine breite Auswahl an Menüs zu sehen, von Pizza, gebratenem Hähnchen und chinesischem Essen im koreanischen Stil bis zu Schweinehaxen. Sie möchte am liebsten alle diese Gerichte essen. Mehrere Male ändert sie ihre Meinung und beschließt schließlich, gebratenes Hähnchen zu bestellen, eine Hähnchenhälfte mit Sauce und Bier. In etwa 30 Minuten wird ihr Essen geliefert, und es ist immer noch heiß. Nachdem sie das Gericht gegessen hat, geht sie spazieren.

Im nahegelegenen Park trifft sie eine befreundete Nachbarin. Sie setzen sich auf eine Bank, um sich zu unterhalten. Sie haben Lust auf einen Kaffee. Sie rufen einen Kaffeeladen in der Nähe an und ordern zwei Lattes. Die Getränke kommen in etwa zehn Minuten. Die Nachbarinnen haben ein angenehmes Gespräch über dampfenden Pappbechern. .



Heute stellen Liefer- und Kurierdienste eines der Hauptcharakteristika einer modernen, urbanen Gesellschaft dar. Es gibt eine steigende Zahl von Singles, die bevorzugt allein leben. Der Großteil von ihnen ist an einem einfachen und komfortablen Lebensstil interessiert. Auch das soziale Charakteristikum des „Jetzt, jetzt“ oder „schnell, schnell“ spielt eine Rolle: Viele Leute wollen nicht auf Dinge warten. So könnten sowohl Umwelt- als auch soziale Faktoren eine Rolle dafür spielen, dass Leute mehr und alles am liebsten sofort wollen, was auch die Kurierdienste beeinflusst.

대형마트에서는 피자, 치킨 등 음식을 원하는 시간대에 픽업할 수 있는 서비스를 운영하고 있다.

Ein großer Supermarkt liefert Lebensmittel wie Pizza oder gebratenes Hähnchen zu der von den Kunden gewünschten Zeit.


자장면은 한국인이 가장 많이 배달시켜 먹는 음식 가운데 하나다. 사진 속 어린이가 자장면을 먹으며 환하게 웃고 있다.

Nudeln in schwarzer Sauce sind eines der beliebtesten Lieferprodukte des Landes. Ein Kind lächelt, während es mit sichtlichem Vergnügen seine Mahlzeit isst.


Die Vorliebe für Lieferungen und Kurierdienste lässt sich an den Smartphone-Apps ablesen, die immer vielfältiger werden. Sie tragen die Namen „Baedalminjok“ (,Lieferstamm‘), „Yogiyo“ oder „BaeDalTong“ für Essenslieferungen. „Smarte Lieferungen“ erlauben es den Kunden, den Status ihrer Pakete in Echtzeit zu verfolgen.

Eine wachsende Anzahl von Firmen will einen besseren Lieferservice anbieten, der die Herzen ihrer Kunden gewinnt.

Von Lee Seung-ah
Fotos: Yonhap News
Redakteurin, Korea.net
slee27@korea.kr