Sport

01.11.2017

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Der russisch-südkoreanische Biathlet Timofei Lapshin trainiert am letzten Anfang September in Daegwallyeong-myeon, Pyeongchang-gun, Provinz Gangwon-do für die Olympischen und Paralympischen Winterspiele 2018 in PyeongChang.



Von Kim Tae Won und Min Yea-Ji | Fotos: Kim Sunjoo | Stand: 1. November 2017

„So wie Wiktor Ahn, ein südkoreanisch-russischer Shorttrack-Läufer, die Russen mit seiner Leistung in Euphorie versetzte und das Bewusstsein für den Short Track in Russland schärfte, werden wir auch das Biathlon hier in Korea populär machen“, sagten die russisch-südkoreanischen Biathleten Timofei Lapshin und Anna Frolina.

Die in Russland geborenen Biathleten Anna Frolina und Timofei Lapshin haben im März 2016 und März 2017 jeweils die koreanische Staatsbürgerschaft angenommen, wodurch sie nächstes Jahr bei den Olympischen und Paralympischen Winterspielen in PyeongChang 2018 das Team Korea vertreten werden.

Sie konzentrierten sich auf das Training in Pyeongchang-gun in der Provinz Gangwon-do, wo die Olympischen und Paralympischen Winterspiele 2018 ausgetragen werden.

Als sich Korea.net am Anfang September mit ihnen zusammensetzte, zeigten sie sich sehr zuversichtlich, bei der PyeongChang-Olympiade gute Ergebnisse zu erzielen.

Nach dem Training teilten sie ihre Gedanken und Gefühle über die Teilnahme an den Olympischen Spielen im Team Korea.

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Die russisch-südkoreanische Biathletin Anna Frolina (rechts) nimmt am letzten 5. März am Biathlon-Weltcup (BMW IBU World Cup Biathlon) im Alpensia Biathlon Center in Pyeongchang teil. ⓒ Korea.net DB



- Warum haben Sie sich entschieden, die südkoreanische Staatsbürgerschaft anzunehmen?

Lapshin (L): Um ehrlich zu sein, habe ich viele Angebote aus anderen Ländern erhalten. Unter diesen Optionen gefiel mir der Vorschlag Südkoreas am besten. Ich glaube, dass ich eine Hauptrolle bei der Popularisierung des Biathlons in Korea spielen kann.

Frolina (F): Egal welches Land ich vertrete, ich möchte den Horizont des Biathlons weltweit erweitern. Für mich ist das Biathlon schon ein Teil meines Lebens. Ich glaube, dass ich zur Entwicklung des Biathlons in Südkorea beitragen kann, indem ich mehr koreanische Menschen über diesen Sport informiere.

- Haben Sie sich inzwischen daran gewöhnt, in Korea zu leben?

F: Eigentlich war ich besorgt über meine koreanischen Sprachkenntnisse. Aber es ist jedoch keine große Sache, da wir hauptsächlich außerhalb von Korea trainiert haben und die Trainingssprache Englisch ist. Also, wir haben keine Schwierigkeiten bei der Kommunikation.

Wir haben uns seit unserer Ankunft in Südkorea auf das Training konzentriert und hatten nicht genug Zeit, durch das Land zu reisen. Nach den Winterspielen würde ich gerne ein bisschen hier herumreisen.

L: Ich hatte überhaupt keine Schwierigkeiten. Ich habe mich sogar in nur einer Woche nach der Ankunft in Südkorea an das scharfe koreanische Essen gewöhnt. Ich habe bis jetzt verschiedene koreanische Gerichte probiert und darunter mag ich vor allem Bulgogi mariniertes gegrilltes Rindfleisch, Samgyeopsal gegrillter Schweinebauch, Jaeyuk-bokkeum pfannengerührtes Schweinefleisch, Bibimbap Reis vermischt mit Gemüse, Fleisch, Ei und scharfer Chilipaste und Kimchi.

- Was ist nun der große Unterschied, nachdem Sie koreanischer Staatsbürger geworden sind?

F: Ich habe jetzt Heimvorteil.

In Russland sagt man „дома и стены помогают (auf Deutsch: Zu Hause helfen auch die Wände).” Dieses Sprichwort hat auch im Sport Sinn. Ich habe mich schon hier an die Umgebung von PyeongChang gewöhnt, was für mich bei den Olympischen Winterspielen im nächsten Jahr ein großer Vorteil sein wird.

- Was ist Ihr Ziel bei der PyeongChang-Olympiade?

L: Ich werde auf jeden Fall gute Ergebnisse erzielen.

Die meisten Russen wussten nicht viel über den Short Track, bevor Wiktor Ahn als russischer Athlet auf dem Eis erschien. Nachdem er bei den Olympischen Winterspielen 2014 in Sotschi eine Goldmedaille geholt hatte, stieg die Beliebtheit des Sports sofort. Zudem ist die Zahl der Kinder, die den Sport erlernen wollen, rasant gewachsen. Frolina und ich möchten hier das Biathlon populär machen, wie es Wiktor Ahn in Russland getan hat.

- Bitte erzählen Sie uns von Ihren Zukunftsplänen.

L: Ein gutes Ergebnis bei der Olympiade zu erzielen, hat für mich oberste Priorität.
Nach den Olympischen Spielen in PyeongChang werde ich weiterhin im Team Korea bleiben. Und ich möchte auch an den Olympischen Winterspielen 2022 in Peking teilnehmen, wenn ich (genauso wie jetzt) fit bin. Dadurch möchte ich das Biathlon auch hier in Korea populär machen.

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Der Trainer der südkoreanischen Biathlon-Nationalmannschaft Andrei Prokunin (links) spricht am Anfang September mit den russisch-koreanischen Biathleten Anna Frolina (mitte) und Timofei Lapshin nach einem Training in Pyeongchang, in der Provinz Gangwon-do.



twkim0717@korea.kr