Pieta (2012)
Regie: Kim Ki-deok
Im Mittelpunkt des Films „Pieta” steht der Geldeintreiber Kang-do, gespielt vom Schauspieler Lee Jeong-jin, der sich seinen Lebensunterhalt auf sehr grausame Weise verdient. Er arbeitet für einen Kredithai und ist dafür bekannt, seine Schuldner zu Krüppeln zu machen, da er auf diese Weise ihre Invaliditätsversicherung eintreiben kann. Eines Tages begegnet ihm eine Frau, die hartnäckig behauptet, seine Mutter zu sein. Zunächst glaubt er ihr nicht und gewährt ihr auch keinen Zutritt zu seiner Wohnung. Obwohl er sie vergewaltigt, läuft sie weiterhin hinter ihm her. Die Sache beunruhigt ihn, und nach einer Weile entschließt er sich, zu prüfen, ob sie die Wahrheit sagt. Er beschließt, sie dazu zu zwingen, ein Stück Fleisch herunterzuschlucken, das er von seinem Oberschenkel abgeschnitten hat. Sie tut, was er ihr sagt. Das bestätigt ihn in dem Glauben, dass sie tatsächlich seine Mutter sein muss.
Von da an verändert sich sein Leben. Er zeigt plötzlich Mitleid für einen Schuldner, der sagt, dass es ihm nichts ausmache, sich eine Behinderung zuzuziehen, wenn er auf diese Weise seinem ungeborenen Kind eine bessere Zukunft bieten könne. Er beginnt, seine warmherzige Seite zu zeigen. Manchmal kauft er Geschenke für seine Mutter. Kang-do empfindet ein Gefühl der Bitterkeit, als er erlebt, wie ein Schuldner Selbstmord begeht. Der unbedeutende Dieb empfindet sogar „Angst“, dass seine Mutter Opfer irgendeines Rachefeldzugs werden könnte, der sich gegen ihn richtet. Er beschließt, nicht länger für den Kredithai zu arbeiten.
Eines Tages verschwindet Kang-dos Mutter jedoch und gibt vor, entführt worden zu sein. Der Protagonist forscht überall nach ihr und sucht alle möglichen Verdächtigen auf. Dabei trifft er viele Menschen, die unter trostlosen Bedingungen leben, alles das Resultat seiner früheren grausamen Handlungen. Eine Person wurde von ihm verstümmelt und muss nun für immer mit den Folgen leben. Eine andere Familie lebt in Trauer um ein verstorbenes Familienmitglied. Er trifft auch eine Person, die ihn jeden Tag verflucht.
Kang gelingt es nicht, seine Mutter irgendwo zu finden. Später stellt sich heraus, dass sie nicht seine Mutter ist. Sie ist die Mutter eines Mannes, der wegen einem von Kang-dos schweren Übergriffen Selbstmord beging. Sie hatte im Geheimen geplant, ihn am eigenen Leibe spüren zu lassen, wie schrecklich es ist, mit ansehen zu müssen, wie ein geliebter Mensch vor den eigenen Augen stirbt. Um diesen Plan in die Tat umzusetzen, gibt sie vor, Selbstmord zu begehen, indem sie sich vor den Augen von Kang-do von einem leer stehenden Gebäude stürzt. In dem Moment wird allerdings die Frau, die er für seine Mutter hält, von einer anderen Frau vom Gebäude in den Tod geschubst. Diese andere Frau, die plötzlich auf dem Gebäude erschienen ist, erweist sich als die Mutter eines weiteren Opfers, das von Kang-do getötet wurde. Der frühere Geldeintreiber begräbt den Leichnam seiner „Mutter“ und begeht in der Schlussszene Selbstmord.