Gesellschaft

01.08.2014

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Mehr als 70 Prozent des koreanischen Territoriums sind bergig. Die Hauptstadt Seoul ist von Bergen wie dem Bukhansan, Gwanaksan, Inwangsan, Buaksan und dem Dobongsan umgeben. Angefangen von einfachen Spaziergängen bis zum Klettersport mit der nötigen Ausstattung bieten diese Berge zahlreiche Wandermöglichkeiten mit verschiedenen Schwierigkeitsstufen, sodass die Betreffenden eine Route wählen können, die ihrem Niveau entspricht.

An den Wochenenden treffen sich viele Koreaner in Wanderkleidung und gehen in die Berge, um den Stress ihres Alltagslebens hinter sich zu lassen. Sie genießen die klare Luft und die großartige Aussicht, teilen das Picknick mit anderen Wanderern und die Sauna nach dem Abstieg.

Chico Harlan hat gerade in der „Washington Post“ über die Liebe der Koreaner zum Wandern berichtet. „In Südkorea ist Wandern fast zu einer nationalen Identität geworden“, schrieb er in seinem Artikel am 28. Juli, und bezeichnete Koreaner als „Wochenendkämpfer“, deren Sport der Wahl das Wandern ist.

WP는 ‘등산은 한국인에게 국가적 정체성’이라며 최근 한국인의 등산문화 확산현상을 주목했다.

Der Artikel in der „Washington Post“ widmete sich der zunehmenden Beliebtheit des Wanderns in Korea und bezeichnete den Sport als Teil der nationalen Identität des Landes.


Der Journalist zitierte einen Koreaner, der sagte, dass Wandern „fast wie eine Sucht“ sei. „In einem geeigneten Monat gehen einer von drei Koreanern mehr als ein Mal wandern. Der bergige Nationalpark im Norden von Seoul lockt jährlich mehr Besucher an als der Grand Canyon.“

Er verglich die Leidenschaft der Koreaner für die Berge mit der „amerikanischen Verehrung für die weitläufige Landschaft des Westens“. In dem Artikel wurden die Hintergründe für die zunehmende Beliebtheit des Wanderns erklärt und die geografischen Charakteristika Koreas beschrieben: Das Land besteht zum Großteil aus Bergregionen. Andere Gründe sind die vermehrte Freizeit der Koreaner dank der Einführung einer 5-Tage-Woche, der Reiz des Wettbewerbs mit anderen und ihre Wahrnehmung der Berge als Ort des Gemeinschaftssinns, der im Teilen des Essens und in der gemeinsamen Aktivität seinen Ausdruck findet.

Der Journalist der Zeitung berichtete von dem Bergführer Kim Yong-won, der die Wandergruppen am Wochenende durch den Odaesan-Nationalpark führt. Unter den Wanderern, die er kürzlich führte, war eine Dame in den Fünfzigern, die belustigt bemerkte, nach der Wanderung keine Schmerzen verspürt zu haben. Andere Wanderer haben eine anstrengendere und längere Tour gewählt. Ein anderer Teilnehmer erzählte, dass er sich seit Jahren die härtesten Wanderungen heraussuche, nicht nur in Korea, sondern auch im Ausland, darunter der Berg Fuji, der malaysische Berg Kinabalu und der Kilimanjaro in Tansania. Sein nächstes Ziel sei Tibet.

WP는 한국인의 등산문화 확산에는 자연존중 의식, 여가시간 확대, 정상 등반 경쟁심리, 다같이 먹고 즐기는 문화 등 다양한 배경이 있다고 소개했다.

In dem Artikel der „Washington Post“ wurde über die Liebe der Koreaner für die Natur berichtet und die vermehrte Freizeit, ihre Konkurrenzfähigkeit und der Gemeinschaftssinn als Gründe für die Leidenschaft der Koreaner für das Wandern angegeben.


Der Autor schreibt, dass sich die Popularität des Wanderns in Korea zeitgleich zum Interesse der Koreaner für Outdoor-Kleidung und Campingartikel entwickelt habe. Es erwähnte auch, dass über 20 Outdoor-Firmen ihre Geschäfte am Fuß des Berges Cheongyesan, ein leicht zu besteigender Berg im Süden von Seoul, eröffnet hätten. Er erwähnt die Statistik einer koreanischen Tageszeitung, der zufolge Koreas Outdoor-Bekleidungsmarkt in jüngster Zeit um fast 500 Prozent gewachsen sei. Den Einzelhändlern für Outdoor-Bekleidung zufolge tragen Koreaner Outdoor-Sommerkleidung im Wert von 1000 US-Dollar.

„Das Tragen modernster Bekleidung ist so beliebt, dass Koreaner, insbesondere die Babyboomer, sie sogar tragen, wenn sie nicht wandern gehen. Sie ist bequem zum Reisen und Einkaufen, für Restaurant- und Café-Aufenthalte.“

Den Artikel können Sie im Original unter nachstehendem Link anklicken:
http://www.washingtonpost.com/world/south-korea-where-a-summer-hike-requires-a-1000-outfit/2014/07/27/8a289948-306e-4e24-915b-8eb53a06532d_story.html

Von Yoon Sojung
Redaktion Korea.net
arete@korea.kr
Übersetzung: Dr. Stefanie Grote