Kultur

Seit der ersten Besiedlung der koreanischen Halbinsel und der südöstlichen Mandschurei in prähistorischer Zeit haben die Menschen in Korea eine besondere Sensibilität für Kunst entwickelt und eine einzigartige Kultur hervorgebracht. Aufgrund der besonderen geografischen Lage der koreanischen Halbinsel sind die Koreaner sowohl mit kontinentalen als auch mit maritimen Kulturen in Berührung gekommen. So wurden einzigartige Kulturgüter geschaffen, die bis heute von unschätzbarem Wert für die gesamte Menschheit sind. Koreas lebendiges kulturelles Erbe umfasst die Bereiche Musik, Kunst, Literatur, Tanz, Architektur, Mode und Kochkunst und wird weltweit geschätzt, vor allem auch, weil es die Koreaner verstanden haben, Tradition und Moderne in Einklang zu bringen. Junge talentierte koreanische Künstler nehmen an den weltweit renommiertesten Musik- und Tanzwettbewerben teil und werden mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. Koreanische Literatur wird in viele Sprachen übersetzt und findet überall in der Welt Leser. In jüngster Zeit faszinieren koreanische Monochrom-Werke die globale Kunstwelt. In letzter Zeit hat auch die koreanische Pop-Musik die Welt erobert. Psys Hit Gangnam Style wurde als Ohrwurm auf allen Kontinenten gehört.

<B>Gyeongju Historic Areas.</b> Gyeongju was the capital of Silla for about one millennium. The city still contains a wealth of archaeological remains from the Kingdom, and hence is often dubbed as “a museum without walls or roof.” The photo shows a scene of the Silla mound tombs located in the city.

Historische Stätten in Gyeongju. Gyeongju war über tausend Jahre lang die Hauptstadt des Silla-Reiches. Noch heute gibt es viele archäologische Überreste aus der Zeit des Königreiches, sodass die Stadt oft „als Museum ohne Wände und ohne Dach“ bezeichnet wird. Das Foto zeigt die Hügelgräber in der Stadt


Im Mai 2018 schrieb das Album Love Yourself: Tear der K-Pop-Boy-Band BTS Geschichte, indem es die Billboard 200-Album-Charts anführte. Sein Titeltrack Fake Love landete auf Platz 10 der Hot 100-Single-Charts.


Ohne die Ausdauer und das Streben nach handwerklicher Geschicklichkeit der Koreaner hätte sich die Kultur Koreas nicht auf so vielfältige und qualitativ hochwertige Weise entwickeln können. Die besondere künstlerische Sensibilität der Koreaner zeigt sich schon in den Kunstgegenständen und den Wandmalereien der Gräber aus der Zeit der Drei Königreiche. Während des Vereinigten SillaReiches (676-935), des Goryeo-Reiches (918-1392) und des Joseon-Reiches (1392- 1910) haben sich die Künste stets weiterentwickelt. Das ästhetische Verständnis wurde von Generation zu Generation weitergegeben und prägt bis heute nicht nur Künstler, sondern die koreanische Gesellschaft insgesamt. Koreas kulturelles Erbe ist von unschätzbarem Wert. Dem hat die UNESCO Rechnung getragen und koreanische Kunstwerke in die Listen von schützenswerten Kulturgütern aufgenommen. 2019 waren insgesamt 49 koreanische Kulturgüter entweder in der Liste zum Schutz des mündlichen und immateriellen Erbes der Menschheit oder im Weltdokumentenerbe der UNESCO verzeichnet.

UNESCO-Welterbe in Korea

Welterbestätten


Der Changdeokgung-Palast

Der Changdeokgung-Palast in dem Seouler Stadtteil Jongno-gu ist einer der fünf Königspaläste aus dem Joseon-Reich (1392-1910). Die Palaststrukturen und andere Überreste sind noch im Original erhalten. Er wurde 1405 zunächst als Villa für den König erbaut. Mit der Zerstörung des Gyeongbokgung-Palasts, der offiziellen Königsresidenz der Joseon-Dynastie, durch Feuer während der Invasion der Japaner 1592 wurde die offizielle Residenz der Könige in den Changdeokgung-Palast verlagert. 1867 wurde der Gyeongbokgung-Palast vollständig restauriert und wurde wieder offizielle Königsresidenz. 1997 nahm die UNESCO den ChangdeokgungPalast in die Liste des Weltkulturerbes auf.

<B>Injeongjeon Hall in Changdeokgung Palace.</b> The Palace Hall was used for important state events such as the Coronation of Kings, royal audiences, and formal reception of foreign envoys.

Die Injeongjeon-Halle im Changdeokgung-Palast. In dieser Halle des Palastes fanden wichtige offizielle Veranstaltungen wie die Krönung der Könige und königliche Audienzen statt, auch wurden ausländische Gesandte hier empfangen.


Der Changdeokgung-Palast wurde zwar zur Zeit des Joseon-Reiches erbaut, die Wahl seiner Lage am Fuße eines Berges und die Art der Bauweise zeugen aber von Einflüssen aus dem Goryeo-Reich. Im Allgemeinen wurde bei der Architektur eines Palastes vor allem darauf geachtet, die Würde und Autorität des Königs zum Ausdruck zu bringen; bei der Errichtung des Changdeokgung-Palasts legte man aber besonderen Wert auf die Lage des Palastes am Rande des Berges Bugaksan. Die Palastgebäude sind in ihrer ursprünglichen Form erhalten geblieben, darunter das Donhwamun-Tor als Haupteingang, die Injeongjeon-Halle und die Seonjeongjeon-Halle. Auch der Garten hinter dem Hauptgebäude wurde in seiner ursprünglichen Form beibehalten. Zu der Palastanlage gehört auch Nakseonjae, ein Ensemble von besonders schönen traditionellen Häusern, die Mitte des 19. Jahrhunderts für die Mitglieder der Königsfamilie gebaut wurden.



Der Jongmyo-Schrein

Der Jongmyo-Schrein, der königliche Ahnenschrein der Joseon-Dynastie (1392-1910), befindet sich in dem Bezirk Jongno-gu in Seoul. Er dient als Aufbewahrungsstätte für die 83 Ahnentafeln der Könige und Königinnen der Joseon-Ära sowie der direkten Vorfahren des Gründers der Dynastie, die posthum royale Titel erhielten. Da die Joseon-Zeit stark vom Konfuzianismus geprägt war, legten ihre Herrscher besonderen Wert darauf, dass man nach der konfuzianischen Lehre lebte. Dazu gehörte auch, dass die Ahnentafeln in einem Schrein aufbewahrt wurden.

<B>Jongmyo Shrine.</b> The central Confucian shrine of Joseon housing the spirit tablets of Joseon Kings and their Consorts.

Der Jongmyo Schrein. Ein Gräber-Komplex von neun Gräbern für sieben Joseon-Könige und ihre zehn Gemahlinnen und Konkubinen.


Die beiden Hauptgebäude des königlichen Schreins, die JeongjeonHalle und die Yeongnyeongjeon-Halle, bilden eine symmetrische Linie. Es gibt Unterschiede in der Höhe der Plattform, der Höhe des Daches und der Dachrinnen sowie der Stärke der Säulen. Das Sanktuarium ist in seiner ursprünglichen Form erhalten, ebenso die beiden Hallen des Schreins, die ein Beispiel für die einzigartige Architektur des 16. Jahrhunderts sind. In dem Schrein finden traditionelle Ahnengedenkfeiern statt, die an die Seelen und den Geist der Joseon-Könige erinnern.



Die Festung Hwaseong in Suwon


Die große Festung Hwaseong in Suwon in der Provinz Gyeonggi-do wird von einer 5,7km langen Mauer umgeben. Sie wurde 1796 während der Herrschaft von König Jeongjo (1776-1800) zur Zeit der Joseon-Dynastie errichtet. Man begann mit den Bauarbeiten, nachdem der König das Grab seines Vaters, des Kronprinzen Sado aus Yangju in der Provinz Gyeonggi-do, an den jetzigen Ort in die Nähe der Festung verlegt hatte. Beim Bau hat man vor allem darauf geachtet, dass die Festung den Menschen innerhalb der Anlage größtmöglichen Schutz gewährt. Bei den Bauarbeiten wurden technische Geräte benutzt, die von dem berühmten konfuzianischen Denker und Schriftsteller Jeong Yak-yong (1762-1836) entwickelt worden waren wie beispielsweise den Geojunggi, eine Art Kran, und den Nongno, eine Art Flaschenzug. Mit diesem Gerät war es leichter, schwere Baumaterialien wie Steine zu heben.


Die Seokguram-Grotte und der Bulgugsa-Tempel

Die Seokguram-Grotte, eine buddhistische Einsiedelei, liegt auf den mittleren Hängen des Tohamsan-Berges in Gyeongju in der Provinz Gyeongsangbuk-do. Zu der Grotte gehört eine im Jahre 774 fertiggestellte künstliche Höhle aus Stein, die als Dharma-Halle diente. In der Halle befindet sich ein sitzender Buddha, umgeben von Wächtern und Schülern, die in Stein gemeißelt sind. Die Höhle, die nach Osten ausgerichtet ist, damit die ersten Strahlen der über dem Ostmeer aufgehenden Sonne auf das Gesicht des Buddha fallen, wird als eine der bedeutendsten buddhistischen Meisterwerke Koreas angesehen. Der Bulgugsa-Tempel wurde im selben Jahr fertiggestellt wie die SeokguramGrotte. Die Tempelanlage besteht aus Hallen, in denen man betete, und aus verschiedenen anderen Bauwerken wie den beiden Steinpagoden Dabotap und Seokgatap, die im Vorderhof der Haupthalle, Daeungjeon, stehen. Die beiden Pagoden gelten als die schönsten Bauwerke aus der Silla-Zeit. Die DabotapPagode wird besonders wegen ihrer reichen Verzierungen bewundert, die Seokgatap- Pagode wegen ihrer schlichten Form

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<B>1. Hwaseong Fortress in Suwon</b> This 18th century fortification was built on the basis of the most advanced knowledge and techniques known to both East and West at that time. <B>2. Bulguksa Temple</b> This Silla temple established in the 6th century is architecturally known for being one of the finest examples of Buddhist doctrine anywhere in the world. <B>3. Seokguram Grotto</b> The principal Buddha seated on a lofty lotus pedestal at the center of the grotto.

1. Die Hwaseong-Festung in Suwon Die im 18. Jahrhundert erbaute Festung zeugt von einem technischen Können, das in der damaligen Zeit sowohl im Osten als auch im Westen einzigartig war. 2. Der Bulgugsa-Tempel Dieser Tempel wurde im 6. Jahrhundert zur Zeit des Silla-Reichs erbaut. Er gilt weltweit als eines der schönsten Beispiele buddhistischer Baukunst. 3. Die Seokguram Grotte Buddha sitzt auf einem Lotusthron im Zentrum der Grotte.


Die Dabotap-Pagode aus Granit bezeichnet man auch als die „Pagode der vielen Schätze“. Ihre Struktur ist einzigartig. Sie ist auf der Vorderseite der koreanischen 10 Won-Münze abgebildet. An der Seokgatap-Pagode, die auch ShakyamuniPagode heißt, ist die schlichte, harmonisch ausgearbeitete Konstruktion auffallend. Heute nimmt man an, dass die Seokgatap-Pagode als Vorbild für den Bau aller später entstandenen, dreistöckigen Pagoden gedient hat


Zwei weitere, noch gut erhaltene Bauelemente innerhalb der Tempelanlage sind die Steinbrücken Cheongungyo (Brücke der blauen Wolke) und Baegungyo (Brücke der weißen Wolke), die zur Daeungjeon führen - der Dharma-Halle des Tempels. Die Brücken symbolisieren den Weg, den jeder Buddhist zurücklegen muss, um Erleuchtung zu erlangen.



Königliche Gräber der Joseon Dynastie

Während der Joseon-Dynastie (1392-1910) entstanden insgesamt 44 Gräber für Könige und Königinnen. Die meisten von ihnen liegen in der Hauptstadt und in den nahe gelegenen Städten Guri, Goyang und Namyangju in der Provinz Gyeonggi-do. Einige Königsgräber sind auch gruppenartig angelegt und befinden sich in Donggureung, Seooreung, Seosamneung und in Hongyureung, von denen 40 als Weltkulturerbe der UNESCO anerkannt wurden.

<B>1. Donggureung</b> A complex of Royal Tombs built for nine Joseon Kings and their seventeen Queens and Concubines. <B>2. Yeongneung</b> The tomb of King Sejong and his consort Queen Soheon. <B>3. Mongneung</b> The tomb of King Seonjo and his consort Queen Inmok.

1. Donggureung Ein Gräber-Komplex von neun Gräbern für sieben Joseon-Könige und ihre zehn Gemahlinnen und Konkubinen. 2. Yeongneung Das Grab von König Sejong und seiner Gemahlin, Königin Soheon. 3. Mongneung Das Grab von König Seonjo und seiner Gemahlin, Königin Inmok.


Die als materielles Kulturerbe anerkannten Königsgräber aus der Joseon-Zeit spiegeln die traditionellen Wertvorstellungen des koreanischen Volkes wider, denen die Lehre des Konfuzianismus und des Feng Shui zugrunde liegen. Diese historischen Stätten sind auch deshalb so einzigartig, weil sie zum Teil seit 600 Jahren in ihrer ursprünglichen Form erhalten werden konnten.



Janggyeongpanjeon, Aufbewahrungsstätte der Tripitaka Koreana innerhalb der Haeinsa-Tempelanlage in Hapcheon

Während der Goryeo-Zeit (918-1392) wurden im Jahr 1488 innerhalb der Haeinsa-Tempelanlage zwei Hallen zur Aufbewahrung der Tripitaka Koreana (buddhistischer Kanon in etwa 80.000 hölzerne Druckplatten geschnitzt) gebaut. Diese beiden Hallen sind die ältesten noch erhaltenen Gebäude innerhalb der Tempelanlage. Sie sind von hohem wissenschaftlichem Wert, da es den Baumeistern gelungen ist, sicherzustellen, dass genügend Luftzufuhr, aber auch ein gewisses Maß an Trockenheit in den Hallen vorhanden sind, um die einwandfreie Lagerung der jahrhundertealten Druckplatten zu gewährleisten. Die Gebäude wurden an der höchsten Stelle (ungefähr 700m über dem Meeresspiegel) innerhalb der HaeinsaTempelanlage gebaut, die auf dem mittleren Abhang des Berges Gayasan liegt. Diese Aufbewahrungshallen sind so einzigartig, weil die Baumeister es verstanden haben, eine natürliche Belüftung zu gewährleisten, indem sie sich den Wind, der immer durch das Tal weht, zunutze machten. Offene Gitterfenster verschiedener Größe wurden in einer oberen und einer unteren Ebene sowohl an der Vorder-, als auch an der Rückseite eingebaut, sodass der Wind immer zirkulieren konnte.

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Wächterfigur aus Stein vor den Königsgräbern

Jedes Königsgrab aus der Joseon-Zeit besteht aus einem oder mehreren Erdhügeln, die von aufwendig gravierten Steingeländern oder von Steinfiguren umgeben sind. Diese Figuren stellen Tiere dar, zum Beispiel ein Lamm oder einen Tiger als Ausdruck von Sanftmut und Wildheit. An der Vorderseite der Grabhügel befinden sich ein rechteckiger Tisch, der für die Opfergaben bestimmt war, die den Geistern der dort bestatteten Könige dargebracht wurden, sowie eine achteckige Säule aus Stein, eine steinerne Laterne, ein oder mehrere Paare von Wächterfiguren sowie Figuren, die Zivilund Militärbeamte mit ihren Pferden darstellen. Zum weiteren Schutz des Grabhügels hat man an der Rückseite und an beiden Seiten kleine Mauern aus Stein gebaut. Zudem erfüllt der Boden aufgrund seiner Beschaffenheit aus Holzkohle, Lehm, Salz, Sand und Kalk die Funktion, Feuchtigkeit zu isolieren.


Die Namhansanseong Festung

Die Festung Namhansanseong liegt etwa 25km südöstlich von Seoul. Sie wurde 1626 großflächig umgebaut, um König Injo aus der Joseon-Dynastie und seinem Gefolge im Fall einer nationalen Notlage Schutz zu bieten. Bei den Umbauten wurde das Fundament der Jujangseong-Festung mit eingeschlossen, die fast tausend Jahre früher, im Jahr 672, zur Zeit des Vereinigten Silla-Reichs unter der Herrschaft von König Munmu errichtet worden war. Die Schutzfunktion der Festung wurde verstärkt durch ihre Lage in einem zerklüfteten Gebirge (mindestens 480m hoch).

 <B>Namhansanseong Fortress.</b> A mountain fortress that served as a temporary capital during the Joseon Dynasty, showing how the techniques for building a fortress developed during the 7th-19th centuries.

Die Festung Namhansanseong. Eine in den Berg gebaute Festung, die während der Joseon-Dynastie zeitweilig als Hauptstadt diente. Sie zeigt, wie sich die Bautechniken im Verlauf der Zeit vom 7. bis 19. Jahrhundert weiterentwickelten.


Der Umfang des Festungswalls beläuft sich auf 12,3km. Aus Aufzeichnungen der Joseon-Zeit geht hervor, dass damals wahrscheinlich 4.000 Menschen innerhalb der Festungsanlage gelebt haben. Diese diente auch als vorübergehende Hauptstadt für die königliche Familie und das Militärkommando, um in Zeiten der Not Zuflucht zu suchen. 1711, während der Regentschaft von König Sukjong, wurden innerhalb der Festungsanlage der Jongmyo-Schrein und der Sajikdan-Altar errichtet und auch Paläste, die nur vorübergehend genutzt wurden. Am Bau der Festung ist erkennbar, dass es damals trotz vieler Kriege vom 16. bis 18. Jahrhundert zwischen Korea (Joseon-Ära), Japan (Azuchi-Mamoyama-Ära) und China (Ming und Qing) einen regen Austausch gab.


Die Einfuhr von Kanonen im westlichen Stil hat auch innerhalb der Festung zu einer anderen Bewaffnung und veränderten Bauweise geführt. Die Festung ist ein „lebendiger Beweis“ dafür, wie sich die Bauweise von Festungen vom 7. bis zum 19. Jahrhundert verändert hat.



Historische Stätten Baekjes

Baekje zählt zu den alten Drei Königreichen, die auf der koreanischen Halbinsel existierten, und bestand über einen Zeitraum von 700 Jahren, von 18. v. Chr. bis zum Jahr 660. Aus Baekje sind acht historische und archäologische Stätten erhalten geblieben. Dabei handelt es sich um die Gongsanseong-Festung, die alten Gräber in Songsan-ri in Gongju (Provinz Chungcheongnam-do), die Busosanseong-Festung, die archäologische Stätte in Gwanbuk-ri, den Jeongnimsa-Tempel, die königlichen Gräber in Neungsan-ri, die äußere Stadtmauer im Bezirk Buyeogun (Provinz Chungcheongnam-do), die archäologische Stätte in Wanggung-ri und den Mireuksa-Tempel in Iksan (Provinz Jeollabuk-do).

Diese archäologischen Stätten repräsentieren die historische Verbindung zwischen den alten ostasiatischen Königreichen Koreas, Chinas und Japans vom 5. bis zum 7. Jahrhundert und veranschaulichen die daraus resultierende architektonische Entwicklung und Ausbreitung des Buddhismus. Die buddhistischen Tempel, die historischen Grabstätten, die Architektur und die Steinpagoden sind Zeugnisse der Kultur, Religion und Ästhetik des BaekjeReiches. Der aktive Austausch zwischen den Drei Königreichen manifestiert sich sehr deutlich in der Geschichte und Kultur von Baekje.

<B>Gongsanseong Fortress.</b> The fortress, which was built along the mountain ridge and valley near Geumgang River, was initially called Ungjinseong but later renamed Gongsanseong after the Goryeo period.

Gongsanseong-Festung. Die Festung, die entlang des Bergrückens und des Tals in der Nähe des Flusses Geumgang erbaut wurde, hieß ursprünglich Ungjinseong, wurde aber nach der Goryeo-Zeit in Gongsanseong umbenannt.



<B>1. Royal Tombs in Songsan-ri.</b> The Songsan-ri tombs contain the graves of kings and royal families during the Ungjin period (475–538), seven of which have been restored including the Tomb of King Muryeong.

Alte Gräber in Songsan-ri. In den Songsan-ri-Gräbern befinden sich die Gräber der Könige und königlichen Familien aus der Ung- jin-Zeit (475–538), von denen sieben restauriert wurden, darunter das Grab von König Muryeong.



<B> 2. Jeongnimsa Temple Site. </b> The temple site during the Baekje period is located in Dongnam-ri, Buyeo-eup, in which a five-story stone pagoda and a stone seated Buddha remain.

Jeongnimsa-Tempelstätte . Die Tempelanlage aus der Baekje-Zeit liegt in Dongnam-ri, Buyeo-eup. Darin befinden sich eine fünfstöckige Steinpagode und ein sitzender Steinbuddha.



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Hunminjeongeum-Manuskript. Die hier dargestellten Seiten enthalten einen Kommentar über die drei Laute - den Anlaut, Nukleus und Auslaut -, die eine koreanische Silbe bilden.

Weltdokumentenerbe-Register

Hunminjeongeum (Korrekte Laute zur Unterweisung des Volkes)

Das koreanische Alphabet, Hangeul, besteht zum Teil aus Buchstaben, deren Form der Stellung der menschlichen Sprechorgane während der Aussprache nachempfunden ist, deshalb ist es einfach zu lernen und anzuwenden. König Sejong ließ das Alphabet 1446 verbreiten. Es wurde zunächst Hunminjeongeum, „korrekte Laute zur Unterweisung des Volkes“, genannt. Zur gleichen Zeit wies der König Gelehrte an, das Hunminjeongeum haeryebon (eine Erläuterung des Hunminjeongeum) zu veröffentlichen, in dem die grundlegenden Regeln des neuen Schreibsystems erklärt wurden.

Das Kansong Art Museum besitzt eines dieser Manuskripte, das 1997 in die Liste des UNESCO-Weltdokumentenerbe-Registers aufgenommen wurde. Die Erläuterung des Hunminjeongeum erleichterte allen Menschen das Erlernen der Schrift, so dass nun alle Zugang zur Bildung hatten, auch Frauen und Menschen von niedrigerer Herkunft. Das Hunminjeongeum-Alphabet hatte ursprünglich 28 Buchstaben, das Hangeul hat nur 24 Buchstaben. 1989 führte die UNESCO in Zusammenarbeit mit der koreanischen Regierung den König-Sejong-Alphabetisierungspreis ein, der Organisationen oder Einzelpersonen verliehen wird, die sich in besonderem Maße für die Förderung der Alphabetisierung eingesetzt haben.



Joseon Wangjo Sillok: Annalen der Joseon-Dynastie

Aus der Zeit des Joseon-Reiches sind zahlreiche Dokumente erhalten, die Aufschluss geben über den Verlauf einer Zeitspanne von 472 Jahre, von 1392 bis 1863. Die Annalen jedes Joseon-Herrschers (Joseon wangjo sillok) wurden nach seinem Tod zu Beginn der Herrschaft seines Nachfolgers aufgezeichnet, und alle so entstandenen 2.077 Bücher sind heute in der Kyujanggak-Bibliothek für koreanische Studien in der Seoul National University gelagert.

Grundlage für die schriftliche Niederlegung der Annalen sind die täglichen Berichte, „historischen Aufzeichnungen“ (Sacho) genannt. Sie wurden von Geschichtsschreibern erstellt. Die Annalen sind eine sehr wertvolle historische Quelle, denn sie enthalten Informationen über die Politik und Wirtschaft sowie über die Kultur und Gesellschaft zur Zeit des Joseon-Reiches. Nach ihrer Fertigstellung wurden die Annalen in dem „historischen Depot“ (Sago) gelagert. Zugang zu den Annalen haben nur bestimmte Personen bei besonderen Anlässen, wenn man sie beispielsweise als Nachschlagewerke bei der Ausrichtung von Gedenkfeiern zu Ehren der königlichen Vorfahren oder zur Vorbereitung von Empfängen für ausländische Gesandte brauchte.

Ursprünglich gab es vier solcher historischen Lagerstätten, eine in Chunchugwan (Büro für Staatsunterlagen) am Königshof und drei in Verwaltungsgebäuden der Regionen Chungju, Jeonju und Seongju im Süden des Landes. Diese wurden aber während der japanischen Invasion 1592 zerstört, sodass die Joseon-Könige gezwungen waren, neue Lagerstätten zu bauen. Diese entstanden in weit entlegenen Bergregionen in Myohyangsan, Taebaeksan, Odaesan und Manisan.

<B>Ilseongnok</b> Private journals concerning personal daily activities and state affairs kept by the rulers of late Joseon from 1760 to 1910.

Ilseongnok Persönliche Aufzeichnungen der letzten Joseon-Könige aus der Zeit von 1760 bis 1910 über die täglichen Begebenheiten und Staatsangelegenheiten.

Seungjeongwon Ilgi: Die Tagebücher des königlichen Sekretariats

Diese Dokumentensammlung, die 3.243 Bände umfasst, enthält Informationen über Erlasse der Joseon-Herrscher und über die Arbeit und Berichte von Staatsbediensteten von März 1623 bis August 1910; im Königlichen Sekretariat (Seungjeongwon) wurden die entsprechenden Berichte täglich aufgezeichnet. Sie enthalten Details zu königlichen Erlässen sowie Berichte und Aufrufe der Ministerien und anderer Regierungsstellen. Diese Dokumente werden im Kyujanggak-Institut für koreanische Studien an der Seoul National University gelagert

Ilseongnok: Tägliche Aufzeichnungen des Königshofes und wichtiger Beamte

Diese umfangreiche Sammlung täglicher Aufzeichnungen von Königen der späten Joseon-Periode (1760-1910) umfasst 2.329 Bände. Diese Aufzeichnungen vermitteln einen lebendigen Eindruck von der politischen Situation in Korea und seinen Nachbarländern und schildern anschaulich, wie sich der kulturelle Austausch zwischen Ost und West vom 18. bis zum 20. Jahrhundert entwickelte.

<b>Protocol on the Marriage of King Yeongjo and Queen Jeongsun</b> (Joseon, 18th century). This is a manual of the state ceremony held for the marriage between King Yeongjo, the 21st ruler of Joseon, and Queen Jeongsun in 1759.

Protokoll der Hochzeit von König Yeongjo und Königin Jeongsun (Joseon, 18. Jh.) Dies ist ein Protokoll der Hochzeit von König Yeongjo, dem 21. Herrscher von Joseon, und Königin Jeongsun im Jahr 1759.

Uigwe: Königliche Protokolle der Joseon-Ära


Diese Sammlung schön illustrierter Bücher enthält detaillierte Beschreibungen der Hofzeremonien und anderer großer Feierlichkeiten von nationaler Bedeutung. Am häufigsten werden königliche Hochzeiten, die Amtseinführung von Königinnen und Kronprinzen und Staatsbegräbnisse geschildert. Auch wird über den Bau der Königsgräber und über staatliche Aktionen wie das „königliche Pflügen“ berichtet oder über den Bau oder die Renovierung von Gebäuden innerhalb der Palastanlagen. Besonders bekannt sind die Berichte über den Bau der Hwaseong-Festung und den offiziellen Besuch von König Jeongjo in der Hwaseong-Festung Ende des 18. Jahrhunderts. Diese Aufzeichnungen wurden auch in den historischen Lagerstätten aufbewahrt, die durch die Invasion der Japaner 1592 unglücklicherweise in Flammen aufgingen. Die anschließend verfassten 3.895 Bände der ‚Königlichen Protokolle‘ (Uigwe) wurden nach dem Krieg veröffentlicht. Einige davon fielen 1866 in die Hände der französischen Armee und lagerten bis 2011 in der Nationalbibliothek von Frankreich. Aufgrund eines Abkommens zwischen Korea und Frankreich wurden sie für unbegrenzte Zeit leihweise wieder an Korea zurückgegeben.

<B>Tripitaka Koreana Woodblocks</b> A total of over 80,000 woodblocks carved with the entire canon of Buddhist scriptures available to Goryeo in the 13th century.

Hölzerne Druckplatten der Tripitaka Koreana. Auf insgesamt über 80.000 hölzernen Druckplatten wurde der gesamte Kanon verfügbarer buddhistischer Schriften zur Zeit der Goryeo-Dynastie im 13. Jahrhundert eingeschnitzt.

Die hölzernen Druckplatten der Tripitaka Koreana und verschiedene buddhistische Schriften

Die Tripitaka Koreana, eine Sammlung von 81.258 hölzernen Druckplatten, wird im Haeinsa-Tempel (erbaut im Jahr 802) in Hapcheon-gun, Provinz Gyeongsangnamdo, aufbewahrt. Die Druckplatten entstanden während der Goryeo-Zeit (918-1392) im Rahmen eines staatlichen Projekts, das 1236 begonnen und erst 15 Jahre später abgeschlossen wurde. Die Sammlung ist auch unter dem Namen Palman Daejanggyeong bekannt, was wörtlich übersetzt heißt: „die Tripitaka von achtzigtausend Holzblöcken“.

Mit der Herstellung der Tripitaka Koreana wollte man Buddhas Kräfte zur Abwehr mongolischer Eindringlinge erflehen, die das Land im 13. Jahrhundert erobert und verwüstet hatten. Die Tripitaka Koreana wird oft mit anderen Tripitaka-Ausgaben der Song-, Yuan- und Ming-Dynastien verglichen, aber als viel umfassender und aufschlussreicher angesehen. Die Art der Anfertigung hatte Einfluss auf spätere Druck- und Publikationstechniken in Korea.


Archivbestände über den Aufstand von Gwangju am 18. Mai 1980

Vom 18. bis 27. Mai 1980 gingen die Menschen in der Stadt Gwangju auf die Straße und protestierten gegen die damalige Militärdiktatur. Lautstark forderten sie die Demokratie. Der Aufstand in Gwangju endete tragisch, hatte aber einen wesentlichen Einfluss auf die Demokratiebewegungen, die sich in den 1980er Jahren in ganz Ostasien ausbreiteten. Das von der UNESCO zusammengestellte Archiv besteht aus Dokumenten, Videos, Fotografien und weiteren Aufzeichnungen über die Aktionen der Bürger von Gwangju und die spätere Entschädigung der Opfer. Die Unterlagen wurden der UNESCO von der Stiftung zum Gedenken an den 18. Mai, von staatlichen Archiven und Protokolldiensten, von der Bibliothek der Nationalversammlung und von verschiedenen USamerikanischen Organisationen zur Verfügung gestellt.

Repräsentative Liste des immateriellen Kulturerbes der Menschheit

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Jongmyo Jeryeak (Königliche Ahnenriten und rituelle Musik am Jongmyo-Schrein). Zu den königlichen Ahnenriten, die am Jongmyo-Schrein abgehalten werden, gehören die Aufführungen ziviler Tänze (Munmu) und militärischer Tänze (Mumu).



Königliche Ahnenriten und rituelle Musik

Die königlichen Ahnenriten (Jongmyo Jerye), die jedes Jahr am ersten Sonntag im Mai abgehalten werden, um die verstorbenen Könige und Königinnen am Jongmyo-Schrein in Seoul zu ehren, gehören zu den wichtigsten staatlichen Zeremonien seit Gründung des Joseon-Reiches 1392. Diesen Zeremonien liegt die konfuzianische Staatsideologie Joseons zugrunde, und die Ahnenriten wurden als eine Pflichterfüllung der Menschen angesehen. Sie sollen dazu beitragen, die soziale Ordnung zu bewahren und das Gefühl der Solidarität zu stärken. Jongmyo Jerye bestehen aus Orchestermusik und Tänzen, die den Leistungen der Joseon-Könige auf ziviler wie auf militärischer Ebene Respekt zollen. Dieses jahrhundertealte konfuzianische Ritual mit musikalischen und tänzerischen Darbietungen ist sehr beliebt, weil es von Pracht und Erhabenheit zeugt und in seiner ursprünglichen Form seit über 500 Jahren erhalten ist.


Pansori

Pansori ist eine Art von musikalischem Geschichtenerzählen. In einer Pansori-Darbietung wird ein episches Drama aufgeführt, in dem es um volkstümliche Geschichten und allgemein bekannte historische Ereignisse geht. Es tritt ein Sänger auf, der von einer Trommel begleitet wird. Bei seiner Darbietung verbindet er Gesang (Sori) mit Gesten (Ballim) und einer Geschichte (Aniri), die er erzählt. Diese Kunstform entstand im 18. Jahrhundert. Bis heute sind Aufführungen dieses epischen Dramas sowohl bei den Künstlern als auch bei den Zuschauern sehr beliebt.


Gangneung Danoje-Festival


Dieses Sommerfestival findet in Gangneung in der Provinz Gangwon-do statt und dauert etwa 30 Tage lang - vom fünften Tag des vierten Mondmonats bis zum Dano-Tag, dem fünften Tag im fünften Mondmonat. Es gehört zu den beliebtesten Volksfesten Koreas, das seit Jahrhunderten in seiner ursprünglichen Form veranstaltet wird. Das Fest beginnt mit traditionellen Riten zu Ehren des Berggottes von Daegwallyeong (Bergpass). Es umfasst vielfältige volkstümliche Darbietungen und Rituale und Gebete für eine gute Ernte, für Frieden und Wohlstand, sowohl für das Dorf als auch für einzelne Personen, und für ein solidarisches Miteinander. Mit der Zubereitung „göttlicher Getränke“ (Sinju), alkoholischer Getränke, die den Göttern und Göttinnen dargeboten wurden, begannen die Feierlichkeiten zum Danoje-Festival. Sinnbildlich sollte dadurch eine Verbindung zwischen der menschlichen und der göttlichen Welt hergestellt werden, weil man glaubte, dass alkoholische Getränke die Gottheiten symbolisieren. Anschließend folgen verschiedene Vorstellungen wie der Gwanno-Maskentanz, das Stehschaukeln, koreanische Ringkämpfe (Ssireum) und musikalische Darbietungen von Bauern, die in den Straßen mit ihren Bands auftreten. Dann gibt es noch zwei weitere Vorstellungen, das Reiskuchenessen(Surichwi) und das Haarewaschen mit Kalmus-Extrakten (Changpo),das den Haaren Glanz verleihen soll. Zudem soll Changpo böse Geister, die Krankheiten verbreiten, vertreiben. 

<B>Gangneung Danoje Festival</b> A masked couple dancing at the Gwanno Mask Dance during the Dano festival, which is held to celebrate the change of the seasons from spring to summer.

Gangneung Danoje-Festival. Ein Paar tanzt den Gwanno-Maskentanz während des Gangneung Danoje-Festivals, das zu Beginn des Sommers gefeiert wird.




Ganggangsullae


Bei dieser traditionellen Vorstellung bilden vornehmlich Frauen einen Kreis und tanzen. Dabei singen sie und spielen volkstümliche Spiele. Am weitesten verbreitet ist diese Tradition in den Küstengebieten der Provinz Jeollanam-do zum koreanischen Erntedankfestes Chuseok sowie zur Feier von Daeboreum (der erste Vollmond des neuen Jahres nach dem Mondkalender). Heutzutage besteht diese Aufführung nur noch aus dem Tanz, der von professionellen Tänzern dargeboten wird. Früher gehörten zu der Tanzaufführung volkstümliche Spiele wie Namsaengi Nori (ein Auftritt von fahrenden Künstlern und Clowns), Deokseok mori (Strohmattenrollen) und Gosari kkeokgi (Tanz, bei dem das Pflücken von Farnkraut - Gosari - imitiert wird). Die Schauspieler singen das Ganggansullae-Lied zum Tanz. Der Gesang wird wechselweise von dem Leadsänger und den anderen übernommen, wobei Gesang und Tanzbewegung immer schneller werden.


Namsadang Nori

Namsadang Nori wird von einer Truppe fahrender, stets männlicher Künstler aufgeführt. Die Aufführung besteht aus verschiedenen Teilen: Pungmul Nori (Musik und Tanz), Jultagi (Seiltanz), Daejeop dolligi (Tellerjonglage), Gamyeongeuk (Maskentheater) und Kkokdugaksi noreum (Marionettentheater). Die Darsteller spielen ein Instrument, während sie singen, zum Beispiel die Buk (Trommel), die Janggu (Sanduhrtrommel) den Kkwaenggwari (kleiner MetallGong), den Jing (großer Metall-Gong) oder zwei Blasinstrumente namens Nabal und Taepyeongso.


Yeongsanjae

Yeongsanjae heißt wörtlich übersetzt „Riten am Berg des Geiers.“ Es ist ein buddhistisches Ritual, das man am 49. Tag nach dem Tod eines Menschen abhält, um den Geist des Verstorbenen zu beruhigen und ihm den Weg in das buddhistische Paradies (Geungnak) zu weisen. Zu diesem Ritual, das aus der Goryeo-Zeit (918-1392) stammt, gehören feierliche buddhistische Musik und Tanz, ein Vortrag über die Lehren Buddhas und ein Gebet. Bei dem koreanischen Buddhismus spielen das Führen sowohl der Lebenden als auch der Toten in das Reich Buddhas und die Befreiung von allem Unreinen und Leiden eine zentrale Rolle. Dieses buddhistische Ritual wurde auch aufgeführt, um Frieden und Wohlstand für das Land und die Menschen zu erbitten.

<B>1. Falconry</b> It was once a serious activity conducted to gain food but now an outdoor sport seeking a unity with nature. <B>2. Namsadang Nori</b> Performance presented by a traveling troupe of about 40 performers led by a percussionist called Kkokdusoe. <B>3. Yeongsanjae</b> A Buddhist memorial ritual performed on the 49th day after one’s death to guide the spirit to the pure land of bliss. <B>4. Pansori</b> Performance of a solo artist assisted by a drummer where singing is combined with dramatic narratives and gestures to present a long, epic story (National Center for Korean Traditional Performing Arts).

1. Namsadang Nori Darbietung einer Gruppe von ungefähr 40 fahrenden Künstlern, die von einem Perkussionisten, dem Kkokdusoe, angeführt wird. 2. Yeongsanjae Ein buddhistisches Ritual, das am 49. Tag nach dem Tod eines Menschen abgehalten wird, um den Geist des Verstorbenen in das Land der Erleuchtung zu führen. 3. Pansori Auftritt eines Solokünstlers, der von einem Trommler begleitet wird. Hierbei verbindet er Gesang, eine pathetische Erzählweise und Gesten miteinander. (National Center for Korean Traditional Performing Arts)



Jeju Chilmeoridang Yeongdeunggut


Dieses jahrhundertealte schamanistische Ritual, in dem man für einen guten Fischfang und Wohlstand betet, wurde früher in fast allen Städten und Dörfern auf der Insel Jeju abgehalten. Nach traditionellem Volksglauben der Inselbewohner ist der zweite Mondmonat der Yeongdeung-Mondmonat, in dem die Großmutter Yeongdeung, eine Windgöttin, bis zum nächsten Vollmond alle Dörfer, Felder und Haushalte auf der Insel besucht, um zu berichten, wie die nächste Ernte ausfallen wird.


Taekkyeon

Taekkyeon ist eine der noch heute existierenden koreanischen Kampfsportarten, die sich deutlich von Taekwondo unterscheidet. Früher war Taekkyeon auch unter den Bezeichnungen Gakhui („Sport mit den Beinen“) und Bigaksul („Kunst der fliegenden Beine“) bekannt. Schon die Bezeichnungen deuten darauf hin, dass Tretbewegungen das Wesensmerkmal dieser Sportart sind. So wie alle anderen Kampfsportarten, bei denen keine Waffen benutzt werden, zielt Taekkyeon darauf ab, die Techniken zur Selbstverteidigung zu verbessern und die mentale wie physische Gesundheit zu stärken. Bei Taekkyeon bewegt man Beine und Arme in tänzerisch aufeinander abgestimmten Bewegungen. Die Sportler sollen sich mehr auf die Verteidigung als auf den Angriff konzentrieren. Sie sollen den Gegner mit Händen und Füßen zu Boden werfen oder im Gesichtsbereich angreifen, um den Wettkampf zu gewinnen.

Jultagi

Beim Jultagi (Seiltanz) macht der Seiltänzer auf dem Seil alle möglichen akrobatischen Bewegungen. Dabei singt er oder erzählt humoristische Geschichten. Er wird im Allgemeinen von einem Eorit gwangdae, einem Clown, unterstützt, der vom Boden aus die Bewegungen und Geschichten des Seiltänzers mit witzigen Bemerkungen und komischen Einlagen kommentiert, um so das Publikum anzuheizen. Das Seiltanzen wurde früher an bestimmten Feiertagen wie dem Neujahrstag nach dem Mondkalender aufgeführt, um um Frieden zu bitten, oder diente der Unterhaltung von offiziellen Gästen am Königshof


Nach und nach wurde Jultagi nicht mehr an den Königshöfen, sondern in Dörfern und auf Markplätzen oder auf Geburtstagsfeiern von reichen Leuten als eine Form der Volksunterhaltung gezeigt. Während es in anderen Ländern beim Seiltanzen hauptsächlich auf die Geschicklichkeit des Seiltänzers ankommt, unterhalten koreanische Seiltänzer die Zuschauer auch mit Gesang, Komödie und akrobatischen Einlagen. Den interaktiven Ausstausch der Zuschauer mit dem Seiltänzer, die aktive Teilnahme an der Vorführung, lässt sich als Besonderheit bezeichnen.

<B>1. Taekkyeon</b> A traditional Korean martial art marked by elegant yet powerful physical movements. <B>2. Jultagi</b> Performance of tightrope walking combined with singing, comedy and acrobatic movements.

1. Taekkyeon. Ein traditioneller koreanischer Kampfsport, der sich durch elegante, aber dennoch kraftvolle Bewegungen auszeichnet. 2. Jultagi. Seiltanz mit Gesang, Komödie und Akrobatik.


Die Falknerei

Bei dem Jagdspiel mit langer Tradition fangen abgerichtete Falken Fasane und Hasen. Archäologische Funde belegen, dass die Falknerei schon seit mehreren tausend Jahren in Korea bekannt und vor allem zur Zeit des Goryeo-Reichs (918-1392) eine sehr beliebte Jagdsportart war, die im Norden des Landes populärer war als im Süden. Die Menschen gingen meistens ab Oktober bis zum frühren Frühling auf Falkenjagd, bevor die Felder bestellt werden mussten. Die Falkner wickelten ein kleines Lederband um einen Fuß des Falken zur Identifizierung. An den Schwanzfedern befestigten sie das Namensschild des Besitzers und ein Glöckchen, das auf den Landeort der Falken hinweist. 2010 wurde diese koreanische Tradition in die Repräsentative Liste des immateriellen Kulturerbes der Menschheit der UNESCO aufgenommen, zusammen mit elf anderen Ländern wie Tschechien, Frankreich, die Mongolei, Spanien und Syrien, die ebenfalls die Tradition der Falkenjagd pflegen.

<B>Arirang</b> The most widely loved of all Korean folk songs, Arirang features the refrain “Arirang, Arirang, Arariyo.”

Arirang. Das beliebteste Volkslied der Koreaner, dessen besonderes Merkmal der Refrain „Arirang, Arirang, Arariyo“ ist.


Arirang

Ariang ist der Name eines altbekannten koreanischen Volkslieds. Das Lied wird in vielen verschiedenen Variationen gesungen, alle haben aber den Refrain „Arirang“ oder „Arari“ gemeinsam. Das Lied wurde bei unterschiedlichsten Gelegenheiten gesungen, so zum Beispiel, um Sorgen und Strapazen bei der Feldarbeit zu erleichtern und um für das Wohlergehen und eine reiche Ernte zu bitten.

Jeder Sänger kann beim Singen des Liedes auch seine eigenen Worte hinzufügen, um seine Gefühle zum Ausdruck zu bringen. Das ist ein Grund, weshalb dieses Lied nach so langer Zeit immer noch ein so beliebtes Volkslied ist. Homer B. Hulbert (1863-1949), ein amerikanischer Missionar und leidenschaftlicher Verteidiger der koreanischen Unabhängigkeit, hat in einem Essay mit dem Titel „Koreanische Vokalmusik“ (1896) sehr anschaulich geschildert, welche Bedeutung das Lied Arirang für die Koreaner hat.

Er schreibt: „Am eindrucksvollsten ist das populäre Liedchen von etwa 782 Versen mit dem klangvollen Namen A-ri-rang. Auf dem Gebiet der Musik ist dieses Lied für Koreaner im Leben so wichtig wie der Reis beim Essen. Man hört es immer und überall. Davon gibt es zahlreiche andere Variationen. Das Lied erzählt von Legenden, Folklore, dem Alltagsleben, von Reisen und von Liebe. Es enthält Elemente von Schlaf- und Trinkliedern.

Für Koreaner ist das Lied zugleich lyrisch, didaktisch und episch. Es ist Mother Goose, Lyrik von Byron und Wordsworth sowie Onkel Remus von Joel Harris in einem.“

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Kimjang: Die gemeinsame Zubereitung von Kimchi

Deshalb ist heute noch Kimjang vor Wintereinbruch ein bedeutendes Ereignis und eine wichtige Aufgabe in Korea. Die Vorbereitungen für die Kimchi-Zubereitung unterliegen dem jahreszeitlichen Zyklus. Im Frühling werden Meeresfrüchte, vor allem Krabben und Anchovis, zur Gärung in Salz eingelegt. Im Sommer gewinnt man ein qualitativ sehr gutes Salz, das in der Sonne getrocknet wird, und bereitet im Herbst das Chilipulver sowie die wichtigsten Zutaten Kohl und Rettich vor. Vor Beginn der Winterzeit trifft sich dann die ganze Familie, Bekannte und Dorfbewohner, um gemeinsam Kimchi für den langen, harten Winter zuzubereiten und dann untereinander aufzuteilen. Korea ist heute eine moderne Industrienation, aber die jahrhundertealte Tradition, die Zubereitung von Kimchi, gehört noch heute zu einer alle Koreaner verbindenden Gewohnheit und ist Teil ihrer gesellschaftlichen Identität und Solidarität untereinander. Deshalb wurde Kimjang am 5. Dezember 2013 von der UNESCO in die Repräsentative Liste des immateriellen Kulturerbes der Menschheit aufgenommen.  


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