Gesellschaft

24.04.2015

Die „New York Times“ (NYT) rief den japanischen Premierminister Shinzo Abe dazu auf, sich ehrlich mit Japans Kriegsvergangenheit auseinanderzusetzen.

In einem Leitartikel vom 20. April mit dem Titel „Shinzo Abe and Japan's History” (,Shinzo Abe und Japans Geschichte’) schrieb die Redaktion der Zeitung, dass Premierminister Abe der erste japanische Regierungschef sei, der bei einer gemeinsamen Sitzung beider Kammern des US-Kongresses spreche und dass der Kontext angesichts des kommenden 70. Jahrestags der japanischen Niederlage im II. Weltkrieg in diesem Jahr ebenfalls wichtig sei. Sie schrieb auch, dass der Erfolg des Besuchs davon abhänge, „ob und wie ernsthaft sich Herr Abe Japans Kriegsvergangenheit stellt”, einschließlich der brutalen Besetzung von China und Korea und seiner Versklavung von Tausenden von Frauen, die in die Zwangsprostitution gedrängt wurden.

20일 뉴욕타임즈는 '아베 총리와 역사'라는 제목의 사설에서 아베 총리의 방미 성과는 그가 역사를 직시할 것인가에 달렸다고 밝혔다.

In einem Leitartikel mit dem Thema „Shinzo Abe and Japan's History ” (,Shinzo Abe und Japans Geschichte‘) vom 20. April sagt die NYT, dass der Erfolg von Abes Besuch in den USA davon abhängen werde, ob Premierminister Shinzo Abe sich mit Japans Kriegsvergangenheit auseinandersetze.




Der Leitartikel wies auf die Rolle des japanischen Premierministers in Bezug auf das Anzweifeln und Verzerren der Geschichte hin. „Dass sie [die Geschichte] nicht bereinigt ist, ist zum großen Teil der Fehler von Herrn Abe und seinen rechtskonservativen Verbündeten, die kontinuierlich die Geschichte in Frage stellen und sogar versuchen, sie neu zu schreiben, was für regionale Spannungen sorgt“, schrieb die Zeitung. „Herr Abe mag am 15. August mehr zu all dem zu sagen haben, am tatsächlichen Datum der Kapitulation. Aber seine Worte vor dem Kongress werden ein wichtiges Signal senden.“

Die NYT erkannte Premierminister Abes öffentlich zum Ausdruck gebrachtes Bedauern bezüglich Japans historischer Militärangriffe und seine Zustimmung, Japans frühere Entschuldigungen anzuerkennen, an, zweifelte aber an der Wortwahl seiner Statements und gab zu verstehen, dass er die Entschuldigungen nicht ernst nehme.

Die Zeitung erwähnte auch die jüngste Kritik von Korea und China an Japans Bildungsministerium, das die Verleger von Schulbüchern für die Mittelschule dazu gezwungen hatte, die Beschreibungen historischer Ereignisse zu überarbeiten, „einschließlich des Besitztums umstrittener Inseln und Kriegsverbrechen.” Der Leitartikel erwähnte auch die erfolglosen Bemühungen der Abe-Regierung im Jahr 2014, die Vereinten Nationen dazu zu überreden, einen Menschenrechtsbericht von 1996 über Japans Zwangsprostitution von sogenannten Trostfrauen zu Kriegszeiten zu korrigieren.

Des Weiteren lobte die NYT Kaiser Akihito von Japan und Kronprinz Naruhito dafür, dass sie als besseres Vorbild dienen würden, und zitierte den Kronprinzen, der die Notwendigkeit betont, „die Geschichte korrekt an zukünftige Generationen zu überliefern.“ Im Leitartikel wurde hinzugefügt, dass Japan nicht glaubhaft seine umfassendere Rolle als Führungsmacht des 21. Jahrhunderts ausfüllen könne, wenn es sich darum bemühe, Kritik an seiner Vergangenheit zurückzuweisen.

Bitte besuchen Sie die „New York Times”, um den Originalartikel zu lesen:
(http://www.nytimes.com/2015/04/20/opinion/shinzo-abe-and-japans-history.html?_r=0#)

Von Limb Jae-un
Redakteur, Korea.net
jun2@korea.kr