Tourismus

Seoul, die Hauptstadt der Republik Korea, ist selbst ein wichtiger Teil von Koreas kulturellem Erbe. Für ausländische Touristen ist Seoul die Hauptattraktion des Landes. Die Hauptstadt ist heute eine der größten modernen Metropolen der Welt. In der Innenstadt, die von einer 600 Jahre alten, historischen Stadtmauer umgeben ist, sind jedoch noch historische Königspaläste, Festungstore und traditionelle Wohnviertel erhalten, die zu dem historischen Kulturerbe gehören.


Der Gyeongbokgung-Palast

Gyeongbokgung Palace. The main Royal Palace of Joseon located at the heart of Seoul

Gyeongbokgung-Palast. Der größte Königspalast aus der Joseon-Zeit im Zentrum von Seoul



Dancheong is a traditional method of decorating various palace and temple buildings with intricate

Dancheong. Dancheong ist eine traditionelle Art, Paläste und Tempel mit fein ausgearbeiteten Mustern in den fünf Kardinalfarben zu bemalen: Blau (symbolisiert den Osten), Weiß (symbolisiert den Westen), Rot (symbolisiert den Süden), Schwarz (symbolisiert den Norden) und Gelb (symbolisiert die Mitte). Diese Art der Bemalung dient auch als Witterungsschutz für das Holz.

Der Gyeongbokgung-Palast liegt am Fuße des Bugaksan, von dem aus man die ganze Innenstadt von Seoul überblicken kann. Er wurde drei Jahre nach der Gründung der Joseon-Dynastie (1392-1910) im Jahr 1395 erbaut und war 200 Jahre lang der Hauptsitz der Könige, bis er zu Beginn der japanischen Invasion 1592 niederbrannte. 275 Jahre lang blieb er als Ruine stehen, 1867 wurde er aufwendig restauriert. Aber nur 50 Jahre später beanspruchten die japanischen Kolonialisten den Palast für sich. Sie zerstörten den vorderen Teil und errichteten an der Stelle das Zentralgebäude der japanischen Regierung in neoklassischem Stil. Auch nach der Befreiung Koreas von der japanischen Kolonialherrschaft 1945 hat man in diesem Gebäude Dienststellen der Regierung untergebracht. 1997 wurde es abgerissen, um die Spuren der Kolonialherrschaft zu beseitigen. Einige Teile der Ruinen wurden in der Unabhängigkeitshalle von Korea in Cheonan ausgestellt.

2010 restaurierte man verschiedene Teile des Gebäudes. Das Haupttor, Gwanghwamun, wurde wieder an seinem ursprünglichen Platz aufgestellt. Heute gehört der Palast mit der Geunjeongjeon-Halle und dem GyeonghoeruPavillon zu den beliebtesten Touristenattraktionen.



Der Changdeokgung-Palastgarten

Changdeokgung Palace Garden. A view of the rear garden of Changdeokgung Palace, including Buyongjeong and Juhamnu Pavilions, with Buyongji Pond situated between them

Changdeokgung-Palastgarten. Ein Blick vom hinteren Teil des Gartens auf den Changdeokgung-Palast, einschließlich der beiden Pavillons Buyongjeong und Juhamnu und des dazwischenliegenden Buyongji-Teiches.



Hinter dem Changdeokgung-Palast befindet sich eine Gartenanlage, die von besonderer Schönheit ist. Einzelne Gebäudeteile des Changdeokgung-Palastes fügen sich harmonisch in die Natur ein. Viele Touristen zieht es dorthin. Der Gartenanlage ist ein „rückwärtiger Garten“ (Huwon) angegliedert, den man auch als „geheimen Garten“ (Biwon) oder den „verbotenen Garten“ (Geumwon) bezeichnete. Oft wurde der Ort für königliche Veranstaltungen wie Bankette oder Picknicks bevorzugt genutzt. Innerhalb der Gartenanlage gibt es einen Teich, um den im Laufe der Zeit wunderschöne Pavillons gebaut wurden. Die Gartenanlage war bis Mitte der 1970er Jahre für die Öffentlichkeit zugänglich, wodurch jedoch erhebliche Schäden entstanden. Daraufhin blieb sie einige Jahre geschlossen, damit die Schäden beseitigt werden konnten. Im Mai 2004 wurde dann nur ein Teil der Gartenanlage wieder für Besucher zugänglich gemacht, die sich allerdings vorher anmelden müssen.

Geummamun Gate at the Changdeokgung Palace Garden in Jongno, Seoul

Das Geummamun-Tor im Garten des Changdeokgung Palasts in Jongno, Seoul



Der Deoksugung-Palast


Der Deoksugung-Palast erinnert die meisten Koreaner an die verzweifelte Lage, in der sich das Joseon-Reich zu Beginn des 19. Jahrhunderts befand, als es sich der feindlichen Überfälle der großen imperialen Mächte erwehren und ums Überleben kämpfen musste. 1897 verkündete König Gojong den Beginn des koreanischen Kaiserreichs und wählte den Deoksugung-Palast als Sitz des Kaisers, nachdem er die russische Gesandtschaft verlassen hatte. Ein Jahr zuvor war er nach Russland geflohen in dem verzweifelten Versuch, seine Regierung vor japanischer Einmischung zu retten. Nach der öffentlichen Ausrufung des koreanischen Kaiserreichs erregte der Palast die Aufmerksamkeit von Diplomaten aus den USA, Russland, Großbritannien und Frankreich, die in den einzelnen Gesandtschaften in der Nähe des Palastes arbeiteten. Das einzige, was heute noch an den kurzen Ruhm des einzigen Kaiserpalastes in der koreanische Geschichte erinnert, ist die Ablösung der Palastwache, die, außer montags, drei Mal täglich stattfindet. Für junge Leute ist besonders die Promenade entlang der südlichen Palastmauer ein beliebter Ausflugsort, wenn ein romantisches Ambiente gewünscht ist. 

Deoksugung Palace. Unlike other Royal Palaces of Joseon, Deoksugung contains both Western style stone buildings and traditional wooden structures.

Der Deoksugung Palast. Anders als bei den anderen Königspalästen aus der Joseon-Zeit gibt es innerhalb dieser Palastanlage neben den traditionellen Holzbauten auch Gebäude im westlichen Stil.




Das Sungnyemun-Tor (Namdaemun-Südtor)

Bei dem Sungnyemun-Tor oder dem „Tor der erhöhten Zeremonien und der Sittlichkeit“ handelt es sich um das Südtor der alten Befestigungsmauer, die gebaut worden war, um die Hauptstadt des Joseon-Reichs (heute die Innenstadt von Seoul) zu schützen. Es ist das größte der alten, noch erhaltenen Festungstore. 1962 wurde es als Nationalschatz Nr. 1 ausgezeichnet. Der obere, aus Holz bestehende Bereich des Tores ist eine Art Pavillon, der im Februar 2008 durch Brandstiftung stark beschädigt wurde.

Die Restaurierung hat fünf Jahre gedauert, es ist aber gelungen, den Originalzustand wieder vollständig herzustellen. Um das Tor ist ein weitläufiges Einkaufszentrum entstanden mit einem traditionellen Markt, der neben den Einheimischen immer mehr Touristen aus aller Welt anzieht, die Kleidung, Küchenzubehör, Haushaltswaren oder andere Dinge in hoher Qualität, aber zu günstigen Preisen erwerben möchten. Viele der dort angesiedelten Geschäfte beziehen ihre Waren aus eigenen Produktionsstätten. So können sie wettbewerbsfähig bleiben.

Auf dem Namdaemun-Markt haben sich 9.300 Geschäfte niedergelassen, die pro Tag von mehr als 500.000 Käufern aufgesucht werden. Der Markt verfügt über ein riesiges Netzwerk von koreanischen Kaufleuten, die auf der ganzen Welt verstreut leben und mit Import und Export viel Geld verdienen.

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1. Sungnyemun Gate 2. Heunginjimun Gate Seoul, the capital of the Joseon Dynasty, was protected by a long stone wall with eight gates, two of which, Sungnyemun (Namdaemun or South Gate) and Heunginjimun (Dongdaemun or East Gate), can still be seen today. The first, literally “Gate of Exalted Ceremonies,” is famous for being the Korean National Treasure No. 1, while the second, Heunginjimun, is the only one of the eight fortress gates protected by a semicircular gate-guard wall.

1. Sungnyemun-Tor

2. Heunginjimun-Tor
Seoul, die Hauptstadt der Joseon-Dynastie, wurde durch einen langen Steinwall mit acht Toren geschützt, von denen noch zwei, das Sungnyemun (Namdaemun oder Südtor) und das Heunginjimun (Dongdaemun oder Osttor), bis heute erhalten sind. Das erste, dessen Name wörtlich übersetzt „Tor der erhabenen Zeremonien und der Sittlichkeit“ bedeutet, ist sehr bekannt, weil es der Nationalschatz Nr. 1 ist, während das zweite Tor Heunginjimun das einzige von acht Festungstoren ist, das durch eine halbkreisförmige Mauer geschützt wird.



Das Heunginjimun-Tor
 (Dongdaemun-Osttor)

Das Heunginjimun-Tor, auch „Tor der Güte“ genannt, befindet sich an der östlichen Seite der alten Befestigungsmauer von Seoul. Zehntausende Besucher aus Korea und den Nachbarländern besichtigen das Tor, nicht nur wegen seiner historischen Bedeutung, sondern auch der großen Märkte wegen, die um das Tor herum entstanden sind, wie zum Beispiel der Gwangjang-Markt, der Pyeonghwa-Markt, der Sinpyeonghwa-Markt und der Dongdaemun-Markt.

All diese Märkte sind bekannt für ihre Vielfalt an Modeartikeln, vor allem Bekleidung und Accessoires. Die Händler auf den Märkten beziehen ihre Ware von Großhändlern und können sie deshalb günstiger verkaufen. Die Märkte im Umfeld des Dongdaemun-Tores beeinflussen den Modegeschmack der Frauen aus der mittleren Gesellschaftsschicht, während die Kaufhäuser zumeist hochpreisige Markenartikel verkaufen.



Gwanghwamun-Platz


Der 555m lange und 34m breite Gwanghwamun-Platz ist ein großer Platz, der sich in der Mitte der Straßen zwischen dem Gwanghwamun-Tor und der Sejong-ro-Kreuzung befindet. Um das Herz der 600 Jahre alten historischen Stadt Seoul wieder für die Bürger zugänglich zu machen, verwandelte die Seouler Metropolregierung die ehemalige Straße in einen Platz und machte sie 2009 für die Öffentlichkeit zugänglich. In der Mitte stehen die Statuen von König Sejong und Admiral Yi Sun-sin. Große Medienunternehmen und Hotels befinden sich in unmittelbarer Nähe.