Kulturfestival der Königsgräber der Joseon-Dynastie
In der Innenstadt von Seoul befinden sich gut erhaltene alte Paläste und Königsgräber, die die Geschichte und Kultur der Joseon-Dynastie bewahren. Die alten Paläste wurden für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht und haben sich somit als beliebte Orte für Kulturerlebnisse und Ausflüge etabliert. Insbesondere im Herbst finden verschiedene Festivalprogramme statt, die den Ort zu einer perfekten Kulisse machen, um sich an der Schönheit und Atmosphäre des Herbstes zu erfreuen.
In der Innenstadt von Seoul und in der Hauptstadtregion befinden sich 40 Königsgräber von Königen, die während der 500 Jahre langen Joseon-Zeit regierten. Die Königsgräber sind von außergewöhnlichem historischem Wert und wurden 2009 von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt, was weltweit für Aufmerksamkeit sorgte.
Das Royal Palaces and Tombs Center des Amtes für Kulturerbeverwaltung und die Korean Cultural Heritage Foundation machen im Oktober neun Königsgräber in der Innenstadt von Seoul (Donggureung, Seooreung, Seonjeongneung, das Grab von König Sejong dem Großen, Yunggeonneung, Uireung, Taegangneung, Heoninneung, und Hongyureung) für die Öffentlichkeit zugänglich und veranstalten das „Kulturfestival der Königsgräber der Joseon-Zeit“ mit verschiedenen Veranstaltungen. Neben der Bereitstellung von Informationen über die Königsgräber wird die Bedeutung der königlichen Grabstätten durch Projektionsmapping, Drohnenshows und integrierte Darbietungen zum Thema König vermittelt.
Der Nachtrundgang im Gyeongbokgung-Palast ist eine der repräsentativsten Touristenattraktionen Koreas.
Nachttour im Palast
Paläste, ein wesentlicher Bestandteil koreanischer Tourismusprogramme, bieten tags- und nachtsüber ein jeweils eigenes Flair. Tagsüber strömen Touristen in den Palast, um die ruhige Atmosphäre und Abgeschiedenheit zu genießen. Wenn es jedoch dunkel wird, beginnt der Palast sich zu verändern. Mit sanfter Beleuchtung und mysteriösen Klängen strahlt er einen anderen Charme aus als am Tag. Diese Tatsache hat sich in den sozialen Medien herumgesprochen, was dazu führte, dass die Paläste zur nächtlichen Attraktion geworden sind.
In Seoul gibt es vier Paläste (Gyeongbokgung, Changdeokgung, Changgyeonggung, Deoksugung) und in Suwon den Hwaseong Haenggung, die alle nachts öffnen. Es variiert zwar von Palast zu Palast, aber in manchen werden auch nächtliche Besichtigungstouren angeboten, die man auf der Homepage reservieren muss.
Für Donggureung, Taegangneung, das Grab von König Sejong dem Großen, Hongyureung, Seonjeongneung und Seooreung wurde ein Veranstaltungsprogramm namens „Wangreung ForRest“ (Erholung im Wald am Königsgrab) organisiert, das kulturelle Vorträge mit dem Erleben der Natur verbindet. Auch gibt es eine Attraktion, bei der man sich im Mondlicht wie ein König oder eine Königin fühlen kann. Das Erlebnisprogramm „Wangreung Night Tour“ (Nachtwanderung im Wald am Königsgrab) für Hongyureung und Heoninneung bietet die Möglichkeit, mit einer kleinen Laterne durch die Königsgräber zu wandern und das Leben der Könige der Vergangenheit kennenzulernen.
Der Changdeokgung-Palast wirkt nachts durch Mondlicht und Beleuchtung noch prächtiger.
Pungsokdo für alle
Auch ohne physisch anwesend zu sein, kann man die Paläste im Metaversum erkunden. „Pungsokdo für alle“ ist ein Programm, bei dem man seine eigene Computerfigur erstellt und in die Welt eines virtuellen Palastes eintauchen kann. Seine Inspiration bezog das Programm aus der Tatsache, dass die MZ-Generation hauptsächlich im Metaversum aktiv ist. Es wurde zum ersten Mal im Jahr 2021 durchgeführt und erfreute sich bei der Generation MZ mit 330.000 Teilnehmern in nur einem Jahr großer Beliebtheit. Das Besondere am Programm ist, dass man seiner Kreativität freien Lauf lassen kann, indem man seine ganz eigene Computerfigur erstellt und mit dieser unabhängig von Raum und Zeit den Palast erkundet.
Hanok-Dorf
Es gibt verschiedene Arten von Hanok-Dörfern in Korea. Die Hanok-Viertel von Bukchon und Namsangol liegen im Zentrum Seouls, inmitten hoher Bürogebäude, wodurch man die Koexistenz von Vergangenheit und Gegenwart spüren kann. Simsimheon in Bukchon ist in Zusammenarbeit mit dem Korea National Trust nur an den Wochenenden für die breite Öffentlichkeit zugänglich. Hier kann man nicht nur Numaru und Daecheongmaru im Hanok in Form des Buchstabens „ㄱ" (giyeok) bewundern, sondern auch einen Blick auf ganz Jongno erhaschen. Das Jeonju Hanok-Dorf, das größte seinesgleichen in Korea, umfasst 625 alte Ziegeldachhäuser und moderne Hanoks mit einem Hauch zeitgenössischem Flair. Es ist nicht nur als Kulturgut sehenswert, sondern wird auch als Ort geschätzt, an dem man Tradition selbst erleben kann, wie z. B. bei einer Teezeremonie oder der Herstellung von Hanji.
Darüber hinaus gibt es das Gongju Hanok-Dorf in Chungcheongnam-do, das Gangneung Ojukheon Hanok-Dorf in Gangwon-do und das Gurim Hanok-Dorf in Yeongam-gun, Jeollanam-do, die zwar kleiner sind als das Jeonju Hanok-Dorf, die aber viele Möglichkeiten bieten, koreanische Kultur zu erleben. In Gangneung kann man auch das Seongyojang besichtigen, das zwar kein Hanok-Dorf ist, dafür aber ein typisches Wohnhaus einer Aristokratenfamilie der Joseon-Zeit, dessen ursprüngliche Form von vor über 300 Jahren gut erhalten ist und noch von deren Nachfahren bewohnt wird.
Sungnyemun & Namdaemun-Markt
Das südliche Haupttor der alten Seouler Festungsmauer wird üblicherweise als Namdaemun (Großes Südtor) bezeichnet, der ursprüngliche Name lautet jedoch „Sungnyemun“. Es wurde zum Nationalschatz Nummer eins ernannt und ist das größte bestehende Burgtorgebäude in Korea. Es wurde 2008 bei einem Brand beschädigt, aber durch Restaurierungsarbeiten wieder vollständig hergestellt.
Östlich vom Sungnyemun liegt der Namdaemun-Markt. Er ist eine beliebte Attraktion für Shopping-Kunden und Touristen aufgrund seiner vielen Sehenswürdigkeiten, Einkaufsmöglichkeiten und Speisen. Verschiedene Produkte wie Kleidung, Küchenutensilien, Haushaltsgeräte, Waren des täglichen Bedarfs und mehr kann man hier zu günstigen Preisen erwerben.
Sungnyemun
Die Stadtmauern von Seoul wurden zum Schutz der Hauptstadt mit ihren wichtigen staatlichen Einrichtungen errichtet. Sungnyemun, dessen Name „Tor der erhabenen Sittlichkeit“ bedeutet, wurde zum Nationalschatz Nummer eins ernannt.
Heunginjimun & Dongdaemun-Markt
Das östliche Tor der Altstadt Seouls wird üblicherweise Dongdaemun genannt, der ursprüngliche Name lautet jedoch „Heunginjimun“. In der Nähe befindet sich ein ausgedehntes Geschäftsviertel namens „Dongdaemun-Markt“, eine Sammelbezeichnung für den Gwangjang-Markt, den Pyeonghwa-Markt, den Shinpyeonghwa-Markt und den Dongdaemun Shopping-Komplex. Da hier vor allem Kleidung verkauft wird, entstand der Begriff „Dongdaemun Fashion“. Darüber hinaus wird durch den zusätzlichen Nachtbetrieb in Form eines Großhandelsmarktes ein neues Konsumverhalten kreiert, das wesentlich zur Belebung des Marktes beiträgt.
Im Jahr 2014 wurde in der Nähe des Dongdaemun-Marktes die Dongdaemun Design Plaza (DDP), das weltweit größte Gebäude ohne rechte Winkel und gerade Linien, eröffnet und als neue Attraktion etabliert. Dank seines neofuturistischen Designs hat sich die schlichte und kleinbürgerliche Atmosphäre des Dongdaemun-Markts modernisiert und zieht nun hauptsächlich junge Leute und Ausländer als Besucher an.
Heunginjimun
Das Heunginjimun, das ehemalige „Große Osttor“, ist das einzige der acht Stadttore mit einer halbmondförmigen Wehrmauer, Ongseong genannt.
Gwanghwamun Plaza
Im August 2022 ist der Gwanghwamun Plaza nach dem Abschluss der Sanierungsarbeiten in den Schoß der Öffentlichkeit zurückgekehrt. Der Gwanghwamun Plaza, der durch die Sperrung des Autoverkehrs in der Nähe des Sejong Center for the Performing Arts für Fußgänger frei zugänglich wurde, ist ein Ort, an dem Geschichte lebendig wird, denn er bietet einen Panoramablick auf die Statue des Admirals Yi Sun-Shin, die Statue von König Sejong dem Großen, das Gwanghwamun-Tor, den Gyeongbokgung-Palast und den Bugaksan-Berg.
Es stimmt, dass der Gwanghwamun Plaza kurz vor der Sanierung für die Bürger nicht leicht zugänglich war, da auf beiden Seiten des Platzes in der Mitte Fahrzeuge vorbeifuhren. Durch die Verlegung des Autoverkehrs auf eine Seite wurde ein natürlicher Übergang von der Straße vor dem Sejong Center for the Performing Arts zum Gwanghwamun Plaza ermöglicht. Nach der Neugestaltung des Gwanghwamun Plazas verweilt eine größere Anzahl von Besuchern länger auf dem Platz. Immer mehr Menschen setzen sich auf die Steinstufen vor dem Sejong Center for the Performing Arts, um sich auszuruhen, oder auf die Stühle auf dem Platz, um mit Freunden zu plaudern. Darüber hinaus wird der Gwanghwamun Plaza oft von ausländischen Touristen als Startpunkt für ihre Reisen gewählt, da von hier aus viele touristische Ziele leicht zu erreichen sind. Daher wird erwartet, dass sich der Gwanghwamun Plaza zu einem Wahrzeichen von Seoul entwickelt.
Gwanghwamun Plaza
Die Straße vor dem Gwanghwamun ist der zentrale Platz in Korea und der wichtigste Ort, an dem Menschen zusammenkommen, sich treffen und Neuigkeiten und Meinungen austauschen können.
Songhyeon-dong-Gelände
Das Songhyeon-dong-Gelände in Jongno-gu, Seoul, ist ist nach 100 Jahren wieder in den Besitz der Öffentlichkeit zurückgekehrt. Das Gelände ist dreimal so groß wie der Seoul Plaza (37.117㎡). Das Gelände, das nach der Befreiung als Unterkunft für die US-Botschaft genutzt wurde, war von einer hohen Mauer umgeben, die den Blick ins Innere versperrte, und blieb nach der Verlegung der Unterkunft ungenutzt. Im Oktober 2022 wurde die 4 m hohe Mauer, die das Gelände umgab, auf 1,2 m abgesenkt, um den Bürgern einen freien Blick auf das gesamte Gelände zu ermöglichen.
Kulturbahnhof Seoul 284 & Seoul-ro 7017
Der alte Seouler Hauptbahnhof wurde als Kulturbahnhof Seoul 284, ein Mehrzweck-Kunst- und Kulturkomplex, neu eröffnet. Um der historischen Bedeutung des ältesten Eisenbahngebäudes Koreas zu gedenken, wurde der Bau in seiner ursprünglichen Form aus der Zeit der Eröffnung im Jahr 1925 erhalten und als Kulturraum der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
Seoul-ro 7017 ist aus einer ehemaligen Hochstraße zur Überführung über die Eisenbahngleise entstanden, welche nicht zurückgebaut, sondern instand gesetzt und zu einer Promenade umgestaltet wurde. Die 1,5 km lange Strecke von Malli-dong 1-ga bis zum Bahnhof Hoehyeon hat sich in einen von Bäumen und Blumen gesäumten Wanderweg verwandelt. Bei der Zahl „7017" bezieht sich die „70" auf das Jahr 1970, als die Hochstraße zur Überführung über die Eisenbahngleise am Hauptbahnhof Seoul gebaut wurde. „17" bezieht sich auf das Jahr 2017, als Seoullo nach der Umgestaltung der Hochstraße als Fußgängerüberweg eröffnet wurde und nun als Park zum Verweilen dient. Von dort aus kann man den Kulturbahnhof Seoul 284, das Tor Namdaemun, den Seouler Hauptbahnhof und andere historische Orte der Stadt auf einen Blick betrachten.
Museen
Museen und Kunstgalerien sind Orte, die die Kultur und Geschichte eines Landes zeigen. Sie dienen als Maßstab für das kulturelle Niveau eines Landes. Dies ist auch der Grund, warum Reisende unabhängig von ihrem Reiseziel in erster Linie Museen besuchen.
Das koreanische Nationalmuseum und das Nationalmuseum für moderne und zeitgenössische Kunst spielen ebenfalls eine große Rolle dabei, den Bürgern Geschichte zu vermitteln und das Erleben von Kultur und Kunst zu ermöglichen.
Stand 2022 gibt es landesweit insgesamt 1.171 Museen (inklusive Kunstmuseen) in 17 Städten und Provinzen (52 nationale, 462 öffentliche, 537 private und 120 universitäre Museen bzw. Kunstmuseen).
Jedes dieser Museen verfügt über unterschiedliche Sammlungen von Relikten und Materialien, sodass man in den Genuss kommt, verschiedene Kulturen kennenzulernen.
Koreanisches Nationalmuseum
Das 1945 eröffnete Koreanische Nationalmuseum wurde im Oktober 2005 an seinem derzeitigen Standort in Seobinggo-ro, Yongsan-gu, Seoul, wiedereröffnet und beherbergt auf einer Fläche von ca. 300.000 ㎡ mehr als 400.000 Relikte. Das Museum verfügt über ein unterirdisches und sechs oberirdische Stockwerke und ist mit Lagerräumen für die sichere Aufbewahrung wertvoller Kunstgüter, Ausstellungshallen, Forschungsräumen und praktischen Einrichtungen ausgestattet.
Die repräsentativste Ausstellungshalle ist der „Raum des Denkens“, in dem zwei als Nationalschätze registrierte Bangasayusang-Buddhafiguren (Goldbronzener Maitreya in Meditation) aus der Zeit der Drei Königreiche (spätes 6. bis frühes 7. Jahrhundert) nebeneinander ausgestellt sind. Mit ihrer exzellenten Gusstechnologie symbolisiert die schlichte und dennoch lebendige, prächtige, aber gleichzeitig zurückhaltende und feierliche Erscheinung von Bangasayusang tiefes Leid sowie Erleuchtung über Geburt, Alter, Krankheit und Tod des Menschen.
Links und rechts von der „Straße der Geschichte", die den Hauptweg zur Dauerausstellungshalle darstellt, befinden sich die Halle für Vorgeschichte und Antike, die Halle für Mittelalter und Neuzeit, die Spendenhalle, die Halle für Kalligraphie und Malerei, die Halle für Skulptur und Kunsthandwerk sowie die Halle der Weltkulturen. Man benötigt eine Woche, um alle Relikte zu besichtigen, weshalb es empfehlenswert ist, nicht alles auf einmal, sondern die einzelnen Ausstellungshallen nach und nach zu besichtigen.
Zu den repräsentativen Relikten gehören Bangasayusang, rituelle Bronzeobjekte mit landwirtschaftlichen Inschriften, die goldene Krone und der goldene Gürtel von Silla, Goldbronzene Buddha-Dreiergruppe, Gyeongcheonsa-Pagode aus dem Gyeongcheonsa-Tempel (eine zehnstöckige Steinpagode), Goryeo-Seladon und Weißer Porzellankrug.
Koreanisches Nationalmuseum
Man kann hier sechs Dauerausstellungshallen, die nach Epochen und Themen sortiert sind, Sonderausstellungshallen mit vielfältigen Inhalten, ein Kindermuseum, in dem man mit allen fünf Sinnen genießen und lernen kann, sowie lebendige Inhalte durch modernster Technologie in vollen Zügen genießen.
Nationalmuseum für moderne und zeitgenössische Kunst
Das Nationalmuseum für moderne und zeitgenössische Kunst ist das einzige nationale Kunstmuseum in Korea, das moderne und zeitgenössische Kunstwerke koreanischer und ausländischer Künstler von hohem künstlerischem und kunsthistorischem Wert archiviert und auf dieser Grundlage Dauer- und Sonderausstellungen organisiert. Seit der ersten Eröffnung im Jahr 1969 wurde das Hauptmuseum in Gwacheon im Jahr 1986 neu gebaut, gefolgt von der Niederlassung im Deoksugung im Jahr 1988, der Niederlassung in Seoul im Jahr 2013 und der Niederlassung in Cheongju im Jahr 2018. Die Eröffnung der Niederlassung in Daejeon ist für das Jahr 2026 geplant.
Die Niederlassung in Seoul ist das Aushängeschild der zeitgenössischen koreanischen Kunst und ein Museum, das die zeitgenössische Kunst umfassend behandelt. Neben Ausstellungen werden hier auch verschiedene Programme wie Aufführungen, Symposien, Kunstfilmvorführungen und interaktive Bildungsangebote angeboten. Die Niederlassung im Deoksugung ist ein Museum für moderne Kunst, das sich auf die Kunst der koreanischen Moderne von 1900 bis 1950 konzentriert. Sie veranstaltet Einzelausstellungen moderner koreanischer Künstler sowie Sonderausstellungen zu verschiedenen Genres und Themen. Das Hauptmuseum in Gwacheon ist ein forschungs- und familienorientiertes Kunstmuseum, das den Horizont der Kunstgeschichte um Architektur, Kunsthandwerk, Tafelmalerei und Design erweitert und einen Fokus auf das Kunstmuseum für Kinder legt. Im Hauptmuseum in Gwacheon ist das Werk aus TV-Geräten „The More, The Better“ des weltbekannten Videokünstlers Paik Nam-june als Daueraustellung zu besichtigen. Aufgrund der Alterung der TV-Geräte wurde der Betrieb zeitweilig eingestellt, doch nach drei Jahren Erhaltungs- und Restaurierungsarbeiten im September 2022 wieder aufgenommen. Dies gilt als bedeutendes Beispiel für die Erhaltung und Restaurierung nicht nur der Werke von Paik Nam-june, sondern auch der Medienkunst weltweit. Die Niederlassung in Cheongju ist das erste „Open Storage“-Museum Koreas und gleichzeitig eine auf die Lagerung und Aufbewahrung von Kunstwerken spezialisierte Einrichtung. Es verfügt über einen offenen Lagerraum, den Besucher betreten können, um Werke direkt zu besichtigen, einen einsehbaren Lagerraum, in den man durch ein Glasfenster hineinschauen kann, und einen einsehbaren Raum für Kunsttechnologie.
Nationales Hangeul-Museum
In jüngster Zeit gibt es nur wenige Schriften, die von Menschen auf der ganzen Welt so viel Aufmerksamkeit erhalten und geliebt werden wie Hangeul. Überall auf der Welt werden Hangeul-Kurse angeboten, und viele Menschen melden sich an, um Koreanisch zu lernen. Auch kommen viele Ausländer nach Korea, um koreanische Sprachschulen zu besuchen.
Das Nationale Hangeul-Museum organisiert und zeigt Ausstellungen, die sich auf vielfältige Weise mit dem koreanischen Alphabet Hangeul beschäftigen. Insbesondere in Zusammenarbeit mit bildenden Künstlern, Kunsthandwerkern, Modedesignern und Musikern werden regelmäßig Inhalte ausgestellt, die sich mit der Exzellenz und Schönheit von Hangeul auseinandersetzen.
Darüber hinaus besitzt das Museum verschiedene Materialien, die die Geschichte von Hangeul zeigen, darunter „Briefe von König Jeongjo, geschrieben in Hangeul“ und „Briefe der Familie der Prinzessin Deokon“, die die Verwendung von Hangeul durch die königliche Familie veranschaulichen, sowie „Cheongguyeongeon“, eine Sammlung von Texten der Lieder aus der späten Joseon-Zeit und „Malmoi“, Transkriptionsblätter, die Ju Si-gyeong und seine Schüler verfassten, um ein koreanisches Wörterbuch herauszugeben.
Nationales Hangeul-Museum
Das Nationale Hangeul-Museum ist ein Museum, das Ausstellungen, Erlebnisprogramme und Lernmöglichkeiten bietet, um die Geschichte, die Werte und die Exzellenz des repräsentativen koreanischen Kulturerbes Hangeul zu vermitteln.
Seoul Museum für Kunsthandwerk
Der Begriff „Kunsthandwerk“ bezieht sich auf Gegenstände, die für das tägliche Leben notwendig sind. Heute werden sie jedoch als Teil der Kunst betrachtet, da sie nicht nur instrumentelle, sondern auch ästhetische Funktionen haben.
Ein Ort, an dem man die Ästhetik des koreanischen Kunsthandwerks bewundern kann, ist das Seoul Museum für Kunsthandwerk. Es wurde im Juli 2021 in Anguk-dong, Jongno-gu, Seoul, eröffnet. Es besitzt etwa 20.000 Kunsthandwerksgegenstände, darunter traditionelle Exponate mit Perlmutt, Patchwork, Bambus und Makramee sowie Werke moderner Kunsthandwerker. Darüber hinaus verfügt das Museum über kunsthandwerksbezogene Materialien und ein Archiv, die ein besseres Verständnis des koreanischen Kunsthandwerks ermöglichen.
Im Seoul Museum für Kunsthandwerk finden Dauerausstellungen statt, die kostenlos zu besichtigen sind, und es werden auch verschiedene Programme angeboten, um Kunsthandwerk selbst zu erleben. Detaillierte Informationen zu den Programmen finden Sie auf der Website des Seoul Museums für Kunsthandwerk.
Kunstmuseum Leeum
Das Kunstmuseum Leeum, ein privates Kunstmuseum, das von der Samsung Foundation of Culture betrieben wird, trägt den Namen „Leeum“, der sich aus „Lee“, dem Namen des Gründers und Vorsitzenden der Samsung-Gruppe Lee Byung-chull, und „um", der Endsilbe des Worts „Museum", zusammensetzt.
Darin sind Hinterlassenschaften des Gründers Lee Byung-chull und des verstorbenen Vorstandsvorsitzenden der Samsung-Gruppe Lee Kun-hee, die eine besondere Vorliebe für Kunst und Artefakte besaßen, zu sehen. Es beherbergt 36 Nationalschätze und 96 sonstige Schätze.
Die Architektur des Museums ist das Werk der weltbekannten Architekten Rem Koolhaas, Mario Botta und Jean Nouvel. Die drei Gebäude sind organisch miteinander verbunden.
In jeder Ausstellungshalle kann man eine Vielzahl von Kunstwerken besichtigen, von alter Kunst wie Relikten aus der Bronzezeit, Relikten aus der Zeit der Drei Königreiche, Goryeo-Seladon und buddhistischen Gemälden bis hin zu Werken von hervorragenden Meistern der modernen Kunst wie Park Seo-bo, Anish Kapoor und Damien Hirst.
Lee-Ufan-Museum
Unter den koreanischen Künstlern des 20. Jahrhunderts war der Videokünstler Paik Nam-june der weltweit bekannteste. Basierend auf seiner einzigartigen Philosophie des künstlerischen Schaffens schuf er ein neues Genre namens „Videokunst“, das einen Meilenstein in der Geschichte der Weltkunst setzte.
Zu Beginn des 21. Jahrhunderts entwickelte sich „Dansaekhwa“ (monochrome Malerei) schnell zur repräsentativen Kunst Koreas, was dazu führte, dass abstrakte Künstler wie Park Seo-bo, Ha Jong-hyun und Lee Ufan von Kunstliebhabern auf der Welt geliebt werden.
Im April 2022 wurde das Lee-Ufan-Museum in Arles, Frankreich, eröffnet. Das in einem renovierten Herrenhaus aus dem 16. bis 18. Jahrhundert eröffnete Lee-Ufan-Museum ist ein Ort, der Europäern die repräsentativen Werke des Künstlers Lee Ufan vorstellt. Dies ist das zweite Mal, dass ein Lee-Ufan-Museum im Ausland gegründet wurde. Im Jahr 2010 wurde das erste ausländische Lee-Ufan-Museum auf der japanischen Insel Naoshima eröffnet. Dieses wurde von dem berühmten japanischen Architekten Tadao Ando erbaut. Im Anschluss daran wurde 2015 der Lee-Ufan-Raum im Busan Museum of Art eingerichtet.
Frieze Art Fair kommt nach Korea
Mit der wachsenden Popularität der K-Art rückt der koreanische Kunstmarkt hinsichtlich Kaufkraft und Einfluss in den Fokus des globalen Kunstmarkts.
Angesichts des wachsenden heimischen Kunstmarktes hat Frieze Art Fair eine weltberühmte Kunstmesse, gemeinsam mit KIAF, der größten Kunstmesse Koreas, im September 2022 eine Ausstellung in Seoul veranstaltet und damit Synergien geschaffen. Die Frieze Art Fair wählte als Standort nicht Hongkong oder Japan, sondern Korea, was beweist, dass sich der koreanische Kunstmarkt zu einer Drehscheibe in Asien entwickelt hat.
Lim Yun-chan, die Renaissance von K-Classic
Der 18-jährige Pianist Lim Yun-chan gewann am 18. Juni 2022 den ersten Preis bei der Van Cliburn International Piano Competition, einem internationalen Klavierwettbewerb. Er ist damit der jüngste Preisträger in der 60-jährigen Geschichte des Wettbewerbs. Zuvor waren der chinesische Pianist Zhang Haochen im Jahr 2009 und die brasilianische Pianistin Christina Ortiz im Jahr 1969 die jüngsten Preisträger. Sie gewannen beide im Alter von 19 Jahren die Meisterschaft. Zu den Pianisten, die nach ihrem Gewinn beim Van-Cliburn-Wettbewerb, dem größten Musikwettbewerb Nordamerikas, in die Liste der Weltvirtuosen aufgenommen wurden, gehören Radu Lupu (1966), Alexei Sultanov (1989) und Olga Kern (2001).
Seit dem Debüt von Lim Yun-chan und dem Pianisten Cho Seong-jin, der 2015 den 17. Internationalen Chopin-Wettbewerb gewann und auf den Bühnen der Welt zu Hause ist, lässt sich Korea nicht mehr aus der Szene der klassischen Musik wegdenken.
Pianist Lim Yun-chan
Durch den Gewinn der Van Cliburn International Piano Competition erhielt Lim Yun-chan die Möglichkeit zu einer Tournee rund um die Welt.
Bariton Kim Gi-hoon
Der Bariton Kim Gi-hoon hat sein Können mit beachtlichen Erfolgen auf der Weltbühne unter Beweis gestellt. Im Juni 2021 gewann er als erster Koreaner den ersten Platz im Fach Arie beim BBC Cardiff Singer of the World. Zuvor hat er sein herausragendes Talent immer wieder unter Beweis gestellt, unter anderem mit dem zweiten Platz in der Kategorie Männergesang beim Tschaikowsky-Wettbewerb 2019 und dem zweiten Platz bei Operalia 2019, dem internationalen Gesangswettbewerb von Placido Domingo.
BBC Cardiff Singer of the World, der von der britischen Rundfunkanstalt BBC live übertragen wird, ist ein Gesangswettbewerb, der die drei besten Baritone der Welt hervorgebracht hat, darunter Bryn Terfel und Dmitry Hvorostovsky.
Hangeul Power – König-Sejong-Institut
Da K-Inhalte weltweit immer beliebter werden, steigt auch die Zahl derjenigen, die Koreanisch lernen möchten. Laut einer Umfrage der King Sejong Institute Foundation ist die Zahl der Ausländer, die an den König-Sejong-Instituten im Ausland Koreanisch lernen, von 72.713 im Jahr 2019 auf 76.528 im Jahr 2020 und 81.476 im Jahr 2021 gestiegen. Auch die Anzahl der König-Sejong-Institute ist von 180 Instituten in 60 Ländern im Jahr 2019 auf 213 in 78 Ländern im Jahr 2020 und auf 234 Institute in 82 Ländern im Jahr 2021 gestiegen. Die King Sejong Institute Foundation stellte fest, dass die stetig wachsende Zahl der internationalen Lerner auf die weltweite Popularität von K-Inhalten zurückzuführen ist und dass die Begeisterung für diese Inhalte zu einer Nachfrage nach dem Erlernen der koreanischen Sprache und Kultur führt.
Im Jahr 2022 wurden neue König-Sejong-Institute in sieben Ländern eröffnet, darunter Südafrika, Luxemburg, Bangladesch, Saudi-Arabien, Kuwait, Tunesien und Finnland. Die Zahl der König-Sejong-Institute im Ausland hat sich damit bis zum Jahr 2022 auf 244 in 84 Ländern erhöht.