Geschichte

Während der japanischen Kolonialzeit (1910-1945) plünderten die Japaner Joseon aus; sie verboten den Koreanern, ihre Muttersprache zu sprechen. 1939 gingen sie sogar so weit, von den Koreanern zu verlangen, ihre Namen der japanischen Art der Namensschreibweise anzupassen. Sie rekrutierten Koreaner als Arbeitskräfte und zogen sie als Soldaten für den Pazifischen Krieg ein. Die Koreaner leisteten erbitterten Widerstand, um ihre Unabhängigkeit zurückzuerlangen. Heimlich schlossen sie sich in Organisationen zusammen und kämpften gegen die Japaner. Sie etablierten zudem Stützpunkte für die Unabhängigkeitsbewegung in China, Russland und in den Vereinigten Staaten von Amerika und führten beispiellose friedliche Demonstration. Im März 1919 verkündeten die koreanischen Anführer die Unabhängigkeitserklärung. Studenten und die allgemeine Bevölkerung schlossen sich ihnen an, indem sie im ganzen Land zu friedlichen Demonstrationen aufriefen. Diese Proteste, an denen ungefähr zwei Millionen Menschen teilnahmen, dauerten 12 Monate. Sie wurden von den Japanern gewaltsam unterdrückt.

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Anführer der provisorischen Regierung
Sie spielten innerhalb der Unabhängigkeitsbewegung zwischen April 1919, als die Provisorische Regierung in Schanghai, China, gegründet wurde, und August 1945, als das Land befreit wurde, eine entscheidende Rolle.



Tausende Menschen starben oder wurden verwundet. Die Bewegung ging auf die in der Mandschurei oder in den Seeprovinzen von Sibirien lebenden Koreaner über und weitete sich bis in die Vereinigten Staaten von Amerika, Europa und sogar bis nach Japan aus. Nach der Unabhängigkeitsbewegung vom März 1919 wurden in Seoul, den Seeprovinzen von Sibirien und in Schanghai Organisationen gegründet, die die dort lebenden Koreaner vertraten. Die in Schanghai gegründete provisorische koreanische Regierung war die erste demokratische, republikanische Regierung des Landes; sie erhielt eine moderne Verfassung und ein politisches System, in dem die drei Säulen einer Regierung, die Exekutive, Legislative und die Judikative, voneinander getrennt waren.


Die Koreaner kämpften auch mit Waffengewalt gegen die Japaner. In den 1920ern kämpften mehr als 30 koreanische Militäreinheiten in der Widerstandsbewegung der Mandschurei und in den Seeprovinzen Sibiriens. Im Juni 1920 hat eine koreanische Einheit der „Unabhängigkeitsarmee“ unter Führung von Hong Beom-do den japanischen Truppen in Fengwutung in der chinesischen Provinz Jilin eine verheerende Niederlage beschert. Im Oktober 1920 kämpften Freiwillige unter Führung von Kim Jwa-jin in Helongxian in der Mandschurei siegreich gegen japanische Truppen. Die Koreaner nennen diesen Kampf „die Schlacht von Cheongsalli“.


1940 stellte die „Provisorische Regierung von Korea“ (PGK) in Chungqing eine koreanische Befreiungsarmee zusammen, die viele in der Mandschurei verstreute, freiwillige Unabhängigkeitskämpfer integrierte. Die PGK erklärte Japan den Krieg und schickte Truppen an die Frontlinien in Indien und Myanmar, um an der Seite der Alliierten zu kämpfen. Zur besseren Vorbereitung eines Angriffs gegen die Japaner in Korea erhielten einige junge Koreaner ein spezielles Training bei US-amerikanischen Sondereinheiten des Militärs. Am 15. August 1945 erfüllte sich der sehnlichste und so lang gehegte Wunsch der Koreaner: Die Befreiung des Landes nach Japans Niederlage im Pazifischen Krieg. Südlich des 38. Breitengrads wurden amerikanische und nördlich sowjetische Truppen zur Entwaffnung der Japaner eingesetzt, die sich noch auf der koreanischen Halbinsel befanden.