Geschichte

Während der Kolonialzeit plünderten die Japaner die Ressourcen Joseons aus, verboten die koreanische Sprache und Schrift, verlangten Namensänderungen und rekrutierten gewaltsam Koreaner als Arbeitskräfte und Soldaten für den Pazifischen Krieg. In dieser Situation leisteten die Koreaner im In- und Ausland erbitterten Widerstand, um ihr Land zurückzuerlangen. In Korea organisierten und widersetzten sich zahlreiche antijapanische Organisationen wie die Koreanische Unabhängigkeitsarmee, die Joseon-Unabhängigkeitsorganisation und das Koreanische Unabhängigkeitskomitee und gründeten eine Basis für die Unabhängigkeitsbewegungen in China, Russland und den Vereinigten Staaten. Außerdem entfalteten sie eine auf der ganzen Welt beispiellose friedliche Demonstration für die Unabhängigkeit.

Am 1. März 1919 verkündeten führende koreanische Persönlichkeiten die Unabhängigkeit, und Studenten und die allgemeine Bevölkerung schlossen sich zu einer Bewegung zusammen, die heutzutage als „Bewegung des 1. März“ bekannt ist. Sie breitete sich bis in die Mandschurei, die Region Primorje, die Vereinigten Staaten, Japan und Europa aus. Nach der Unabhängigkeitsbewegung vom März 1919 wurden in Seoul die Hanseong-Regierung, in der Region Primorje die koreanische Nationalversammlung und in Shanghai die Provisorische Regierung von Korea (PGK) gegründet. Insbesondere die PGK war die erste demokratisch-republikanische Regierung des Landes mit einer modernen Verfassung und Gewaltenteilung.

Leaders of the Provisional Government of the Republic of Korea

Führende Mitglieder der Provisorischen Regierung von Korea (PGK)
Die PGK, die direkt nach der Bewegung des 1. März im April 1919 im chinesischen Schanghai gegründet wurde, spielte innerhalb der Unabhängigkeitsbewegung bis zur Befreiung Koreas eine entscheidende Rolle.



Zur gleichen Zeit entfaltete sich ein bewaffneter Unabhängigkeitskrieg und in den 1920ern kämpften mehr als 30 koreanische Militäreinheiten in der Widerstandsbewegung in der Mandschurei und der Region Primorje. Zu den bedeutendsten Kämpfen zählen die Schlacht von Bongodong im Juni 1920, bei welcher die Unabhängigkeitsarmee unter Führung von Hong Beom-do den japanischen Truppen in der chinesischen Provinz Jilin eine verheerende Niederlage bescherte, und die Schlacht von Cheongsalli im Oktober 1920, bei welcher die Nördliche Armee und einige alliierte Truppen unter Führung von Kim Jwa-jin in Helongxian in der Mandschurei die japanischen Truppen vernichteten.

1940 integrierte die PGK in Chungqing die in der Mandschurei verstreuten Unabhängigkeitskämpfer in die koreanische Befreiungsarmee. Die PGK erklärte Japan den Krieg und schickte Truppen an die Front in Indien und Myanmar, um an der Seite der Alliierten zu kämpfen. Junge Koreaner, die in Kooperation mit den USA ein spezielles Training erhalten hatten, bereiteten auch Angriffsoperationen im Inland vor. Ermutigt durch den Sieg der Alliierten im Zweiten Weltkrieg, erfüllte sich nach zähem Widerstand der sehnlichste Wunsch der Koreaner und die Unabhängigkeit wurde am 15. August 1945 wiedererlangt. Die koreanische Halbinsel wurde jedoch in Nord- und Südkorea geteilt, da amerikanische und sowjetische Truppen jeweils südlich und nördlich des 38. Breitengrades stationiert wurden, um die japanische Armee zu entwaffnen.

Ganghwado-Vertrag *
Der am 27. Februar 1876 unterzeichnete Handelsvertrag zwischen Joseon und Korea, auch als Japanisch-Koreanischer Freundschaftsvertrag oder Byeongja-Freundschaftsvertrag bekannt, wird allgemein als Ganghwado-Vertrag bezeichnet. Der Vertrag hat eine wichtige Bedeutung für die koreanisch-japanischen Beziehungen und ist ein ungleicher Vertrag, der unter dem Druck Japans geschlossen wurde.