Bei den 75. Internationalen Filmfestspielen von Cannes, die am 28. Mai 2022 in Cannes, Frankreich, stattfanden, gewann Regisseur Park Chan-wook den Preis für die beste Regie für den Film „Die Frau im Nebel“ und Schauspieler Song Kang-ho den Preis für den besten Schauspieler für „Broker“. Es war das erste Mal in der Geschichte des koreanischen Films, dass Preise bei den Filmfestspielen in Cannes in zwei Kategorien an Korea vergeben wurden.



Der koreanische Filmmarkt ist nach den Märkten von Nordamerika, China, Japan und Großbritannien der fünftgrößte der Welt. 2018 stand Korea weltweit an erster Stelle bei der Anzahl der Kinobesuche pro Kopf im Jahresdurchschnitt, wobei die Besucherzahl von koreanischen Filmen 51 % betrug.

Seit den 2000er Jahren werden koreanische Filme auf internationalen Filmfestivals für ihre Qualität gewürdigt, sodass das Interesse am koreanischen Kino allmählich steigt. Insbesondere auf den sogenannten drei großen internationalen Filmfestivals wie denen von Berlin, Cannes und Venedig werden sie regelmäßig prämiert. Mit dem Aufkommen bedeutender Regisseure wie Lee Chang-dong, Bong Joon-ho, Park Chan-wook, Hong Sang-soo und Kim Ji-woon begannen der hohe Grad an Perfektion und die differenzierte Erzählweise koreanischer Filme die Menschen weltweit zu faszinieren. Da das Interesse des internationalen Publikums am koreanischen Film steigt, werden Filme im koreanischen Original mit Untertiteln allmählich nicht mehr als Hemmschwelle empfunden.

Vor allem der Film „Parasite“ von Regisseur Bong Joon-ho, der bei den Filmfestspielen in Cannes 2019 zum ersten Mal in der koreanischen Filmgeschichte deren höchste Auszeichnung, die Goldene Palme, gewann und bei den American Academy Awards 2020 vier Preise abräumte, hat das weltweite Interesse an koreanischen Filmen weiter gesteigert. Neben dem Preis „Bester internationaler Film“ erhielt der Film bei den Oscars wichtige Auszeichnungen wie „Bester Film“, „Beste Regie“ und „Bestes Originaldrehbuch“ und löste eine Welle der Begeisterung für den koreanischen Film aus.



Im Jahr 2021 führte die Schauspielerin Yoon Yeo-jeong die Koreanische Welle auf dem Gebiet Film an. Der Film „Minari“ unter der Regie des koreanisch-amerikanischen Regisseurs Lee Isaac Chung mit zahlreichen koreanischen Schauspielern in den Hauptrollen hat bei zahlreichen Filmfestivals und Preisverleihungen mehr als 100 Trophäen gewonnen, darunter den Grand Jury Award und den Audience Award beim Sundance Film Festival 2020. Daraufhin richtete sich die Aufmerksamkeit des Publikums auf Yoon Yeo-jeong, eine Schauspielerin mit 50 Jahren Berufserfahrung, die durch ihr herausragendes Schauspiel brilliert. Yoon, die bei verschiedenen Preisverleihungen in Nordamerika für mehr als 50 Preise nominiert war und mehr als 30 Auszeichnungen gewonnen hat, rückte in den Fokus des internationalen Interesses, insbesondere als sie bei den Screen Actors Guild Awards und den Academy Awards als beste Nebendarstellerin ausgezeichnet wurde. Außerdem wurde sie von der Wochenzeitschrift „TIME“ zu einer der 100 einflussreichsten Personen des Jahres 2021 gewählt.

Laut einer Umfrage der Korea Foundation for International Cultural Exchange aus dem Jahr 2021, bei der 8.500 Frauen und Männer im Alter von 15 bis 59 Jahren aus 18 Ländern befragt wurden, liegt die Beliebtheit koreanischer Filme mit 80,6 % an zweiter Stelle hinter koreanischen Serien (81,6 %). Unter den Gründen, warum koreanische Filme gefallen, wurde am häufigsten die Antwort „gut strukturierte Story“ (33,3 %) genannt, gefolgt von „Einzigartigkeit der koreanischen Kultur“ (24,3 %), „herausragende Leistung der Darsteller“ (23,5 %) und „attraktives Aussehen der Darsteller“ (23,4 %).