Gesellschaft

Geografie und Topografie


Die koreanische Halbinsel (33˚- 43˚ Breitengrad; 124˚- 132˚ Längengrad) liegt im Zentrum von Nordostasien. China ist der westliche und Japan der östliche Nachbar. Die Halbinsel ist 950km lang und 540km breit. Südkorea umfasst insgesamt 100.364km2. Mit Ausnahme des nördlichen Endes, das mit dem asiatischen Kontinent verbunden ist, ist die Halbinsel auf drei Seiten von Wasser umgeben. Die Landschaft Koreas ist zu 70% gebirgig, aber nur 15% der Berge sind höher als 1.000m, 65% der Berge sind niedriger als 500m.

Der östliche Teil des Taebaeksan-Gebirges, das als das Rückgrat der koreanischen Halbinsel bezeichnet wird, ist höher als der westliche. Alle Flüsse entspringen den hohen Bergen im Osten und münden in das Westund Südmeer. Die Ebenen in den Flusstälern eignen sich sehr gut für den Getreideanbau. Das Klima, das maßgeblich durch den gebirgigen Ostteil der Halbinsel geprägt ist, hat die Lebensgewohnheiten der Menschen stark beeinflusst.


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Diejenigen, die im östlichen Hochgebirge leben, müssen im Hinblick auf Transportmöglichkeiten einige Unannehmlichkeiten in Kauf nehmen, da der Osten im Vergleich zum Westen des Landes aufgrund der vielen Gebirge weniger entwickelt ist. Das hat aber wiederum den Vorteil, dass die Natur dort ursprünglicher geblieben ist und der gebirgige Osten für viele heute ein beliebtes Reiseziel ist.

Die Ostküste Koreas verläuft ziemlich geradlinig. Das Auf und Ab der Gezeiten macht nur eine Differenz von 30cm aus. Das Meer ist entlang der Küste an den meisten Stellen tiefer als 1.000m. Nach den Messungen des Instituts für Hydrografik und Ozeanografie Korea liegt die tiefste Stelle des Ostmeers im Norden der Insel Ulleungdo. Dort ist das Meer 2.985m tief. Im Gegensatz dazu ist das Westmeer flach, wodurch die Entstehung eines ausgedehnten Wattenmeeres begünstigt wurde.

Während der Hochsaison zieht der Haeundae-Strand in Busan täglich rund 1 Million Besucher an. Weitere beliebte Sommerurlaubsziele sind Gyeongpodae bei Gangneung und Daecheon an der Westküste.

Als Touristenmagnet für Wintersportarten ist die Provinz Gangwon-do zu nennen. Im Winter fallen dort oft 50 bis 60cm Schnee innerhalb von ein bis zwei Tagen. Im Frühling und Herbst liegen die Tagestemperaturen zwischen 15 bis 18 °C. Während dieser Zeit ist der Himmel klar, das Wetter ist freundlich und angenehm, sodass Gangwon-do als Reiseziel für Freizeitbeschäftigungen und Sportaktivitäten ideal ist.

Aufgrund der globalen Klimaerwärmung verändert sich das Wetter auch auf der koreanischen Halbinsel insofern, als dass es immer subtropischer wird. Im Sommer steigen die Temperaturen oft bis über 35 °C. Im Frühling blühen die Azaleen und Forsythien früher als sonst. Während der letzten vier bis fünf Jahre wurden klimabedingt neue Rekordtemperaturen gemessen.

Sommerhitzewellen häufen sich, und auch die Niederschlagsmuster verändern sich. Während der Monsunzeit fiel der Regen in der Vergangenheit aufgrund einer feuchten Wetterfront landesweit.



Heutzutage wird häufig Starkregen, konzentriert auf nur ein Gebiet, beobachtet. Im Winter fällt tendenziell viel Schnee, der sich in einigen Regionen ballt. Noch vor zehn Jahren war es an Wintertagen normal, dass es alle drei bis vier Tage einen Wechsel zwischen kalten und warmen Tagen gab. Auch das hat sich geändert.

Bevölkerung

Archäologen sind der Auffassung, dass sich bereits im Paläolithikum (Altsteinzeit), also etwa 700.000 v. Chr. die ersten Menschen auf der koreanischen Halbinsel niederließen. Heute leben 51,71 Millionen Menschen (2019) in Südkorea, 49,8 % davon in Seoul und Umgebung. Dies ist ein Anstieg von 0,5 % gegenüber 49,1 % im Jahr 2010, was auf einen eindeutigen Trend zur Bevölkerungskonzentration in der Hauptstadt hinweist.

Die kontinuierlich niedrigen Geburtenraten des Landes haben sich inzwischen zu einem ernsthaften sozialen Problem entwickelt. Die Geburtenrate fiel 2019 auf ein Rekordtief von 0,92 Kindern pro Frau. Die Zahl der Neugeborenen im Jahr 2019 war mit 302.700 ebenfalls auf dem niedrigsten Stand. Mittlerweile liegt die Lebenserwartung der Südkoreaner mit 82,7 Jahren (Stand 2018) über dem OECD-Durchschnitt.


Die internationale Migration der Südkoreaner begann Ende des 19., Anfang des 20. Jahrhunderts, als die Menschen zuerst nach China und Russland abwanderten. Um die Mitte des 20. Jahrhunderts nach der Befreiung Koreas 1945 ließen sich viele Koreaner in den Vereinigten Staaten nieder. Auch in verschiedenen anderen Regionen der Welt begannen die Koreaner, sich niederzulassen, einschließlich Europa, dem Nahen Osten und Südamerika.

2019 belief sich die Zahl der im Ausland lebenden Koreaner auf 7,49 Millionen, verteilt auf 194 Länder. Statistiken zeigen, dass die meisten Auslandskoreaner in den Vereinigten Staaten leben (2,54 Millionen), gefolgt von China (2,46 Millionen), Japan (820.000).

Seit 2011 ist die Zahl der Einwanderer nach Korea höher als die der Auswanderer. Schon seit dem Jahr 2000 kommen immer mehr Ausländer in das Land, um dort zu leben und zu arbeiten. Laut Statistics Korea wanderten 438.000 ausländische Staatsangehörige in das Land ein. 34,5 % gaben an, wegen eines Kurzzeitaufenthaltes eingereist zu sein, 26 % beabsichtigten, einer Beschäftigung nachzukommen, 14,9 % kamen, um ein Studium aufzunehmen, und 12 % waren eingereiste Auslandskoreaner. 

Die Sprache und das Alphabet

Die meisten Linguisten ordnen die koreanische Sprache der Familie der Altaisprachen zu. Das koreanische Alphabet heißt Hangeul. König Sejong (1397 - 1450), der vierte Herrscher der Joseon-Dynastie, hat es mit einer Gruppe von Gelehrten erarbeitet. Die Koreaner sind sehr stolz auf diese Leistung. Hangeul ist leicht zu lernen und zu schreiben.

Es besteht aus 14 Konsonanten und 10 Vokalen, mit denen man alle Laute des Menschen und der Natur ausdrücken kann. Die UNESCO verleiht jedes Jahr den „König-Sejong-Alphabetisierungspreis“ an Menschen, die sich für die Bekämpfung des Analphabetismus einsetzen. Die Tatsache, dass „König Sejong“ Namensbestandteil des Preises ist, zeigt, dass die gegenwärtigen Bemühungen der Forscher um die Weiterentwicklung des Hangeul auch international als eine große wissenschaftliche Leistung angesehen werden.

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1. Das Nationale Hangeul Museum
Das Museum wurde gegründet, um den Wert von Hangeul und seiner Kultur zu bewahren, zu verbreiten und wiederherzustellen. Das Bild zeigt die in der Ausstellungshalle des Museums installierte Hangeul-Fotozone.

2. König Sejong, der Große
Sejong war der vierte König der Joseon-Dynastie. Er hat Großes geleistet auf den Gebietender Wissenschaft, der Wirtschaft, der Verteidigung, der Kunst und Kultur. Eine seiner größten Leistungen war die Schaffung des Hangeul (1443), eines leicht zu erlernenden, effizienten und wissenschaftlichen Alphabets. König Sejong wird von den Koreanern als einer der größten Könige Koreas verehrt.



Die Nationalflagge (Taegeukgi)

Die Nationalflagge besteht aus einem roten und einem blauen TaegeukMuster in der Mitte und vier schwarzen Trigrammen an jeder Seite vor einem weißen Hintergrund. Mit der Ausrufung zum Kaiserreich Korea 1897 wurde die Taegeukgi zum ersten Mal als Nationalflagge verwendet. Die heutige Taegeukgi weicht ein wenig von der damals verwendeten Flagge ab.


Der weiße Hintergrund ist Symbol für die Reinheit und Friedfertigkeit der Koreaner. Das Taegeuk-Muster steht für Yin und Yang (d.h., es liegt die Idee zugrunde, dass alle Dinge des Universums durch das Zusammenspiel von Yin und Yang entstehen und sich weiterentwickeln).


Die vier Trigramme zeigen durch die Anordnung ihrer Zeichen die Veränderungen und die Entwicklung von Yin und Yang an („taegeukgi_symbol_yin.png“ steht für Yin und „taegeukgi_symbol_yang.png“ für Yang; taegeukgi_symbol3_geongwae.png [Geongwae] Himmel;taegeukgi_symbol4_gongwae.png [Gongwae] Erde;taegeukgi_symbol5_gamgwae.png [Gamgwae] Wasser; und taegeukgi_symbol6_igwae.png [Rigwae] Feuer). Die das Taegeuk umgebenden vier Trigramme stehen in Harmonie zueinander.

Das Taegeuk-Muster wurde schon im Alltag der Vorfahren heutiger Koreaner gern verwendet. Die Nationalflagge, deren Mitte das TaegeukMuster bildet, symbolisiert nicht nur das Universum, sondern auch das Ideal vom Streben der koreanischen Nation nach Kreativität und Wohlstand.

Die Nationalhymne (Aegukga)

Die Nationalhymne wurde 1935 von Ahn Eak-tai komponiert, der zu Beginn des 20. Jahrhunderts einen Text vertonte. Die Hymne ist seit der Gründung der Republik Korea im August 1948 offiziell die Nationalhymne des Landes. Vorher wurde der gleiche Text zu der Melodie von Auld Lang Syne gesungen.

Die Mugunghwa (Sharonrose)

Die Mugunghwa symbolisiert die charakteristischsten Eigenschaften der Koreaner: Zuverlässigkeit, Höflichkeit und Zielstrebigkeit. Im späten 9. Jahrhundert sprachen die Chinesen von Korea als dem „Land der Mugunghwa“. Das koreanische Wort „Mugunghwa“ bedeutet wörtlich übersetzt „nie verwelkende Blume“. In einer Zeile der Nationalhymne heißt es: „Dreitausend herrliche Flüsse und Berge bedeckt mit den Blüten der Mugunghwa“. Die Mugunghwa ist auch in dem Emblem der Regierung und der Nationalversammlung zu erkennen.

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Die Nationalhymne Aegukga


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Die Nationalblume Mugunghwa (Sharonrose)
Die Nationalflagge Taegeukgi



Das politische System

Korea hat das Präsidialsystem übernommen, d.h. der Präsident wird für eine fünfjährige Amtszeit direkt vom Volk gewählt. Der Präsident Yoon Suk Yeol wurde am 10. Mai 2022 zum 20. Präsidenten Südkoreas gewählt. Die Regierung ruht auf drei Säulen, der Exekutive, der Legislative, bestehend aus 300 Mitgliedern der Nationalversammlung, die alle vier Jahr gewählt werden, und der Judikative, zu der 14 Oberste Richter gehören, die sechs Jahre im Amt sind. Es gibt 17 Regional- und 226 Kommunalverwaltungen, deren Mitglieder für jeweils vier Jahre gewählt werden

Teilung des Landes

Seit 1948 gibt es zwei koreanische Staaten mit einer jeweils eigenen Regierung, die Republik Korea und die Demokratische Volksrepublik Korea. Mit der Mitgliedschaft beider Staaten in den Vereinten Nationen im September 1991 wurden sie nach internationalem Recht als zwei Staaten anerkannt. Nach der Verfassung der Republik Korea wird die Halbinsel als ein Land mit zwei verschiedenen rechtlichen Regierungssystemen betrachtet.