Ausland

Von Hatice Ilgen


Alkoholische Getränke


Soju ist das wahrscheinlich bekannteste alkoholische Getränk Koreas. Ob nach der Arbeit mit Kollegen, abends mit Freunden oder bei Familientreffen: Soju ist als Teil der koreanischen Kultur bei vielen Anlässen präsent.


Die Kombination von Soju und Maekju (Koreanisch für Bier) wird „Somaek“ genannt, ist besonders bei jungen Leuten sehr beliebt und darf daher auf keiner Party fehlen!


Soju ist eine klare Spirituose, welche aus einer Mischung von destilliertem Ethanol, Aromen, Süßstoff und Wasser besteht. Traditionell wurde Soju aus fermentiertem Reis hergestellt, was 1965 aufgrund einer Reisknappheit seitens der koreanischen Regierung für viele Jahre verboten wurde.[1]


Auch Makgeolli ist ein beliebtes alkoholisches Getränk in Korea. Getrunken wird der naturtrübe Reiswein aus einem Schälchen und hat einen niedrigeren Alkoholgehalt als Soju. Makgeolli gehört zu den ältesten alkoholischen Getränken Koreas und ist in Kombination mit Cider (eine Art Sprite) wie Somaek beliebt bei Jugendlichen.


Tee oder auf Koreanisch: Cha


Teefans sind in Korea gut aufgehoben, denn das Land hat viele traditionelle und einzigartige Tees zu bieten. Tee heißt auf Koreanisch Cha, und es gibt in Korea viele moderne und traditionelle Teehäuser, in denen man unter anderem folgende Tees genießen kann:


Yuja Cha ist ein sehr beliebter Tee, der vor allem im Winter gerne getrunken wird und auch bei Erkältungen helfen soll. Yuja ist eine Frucht, die wenig Saft hat und äußerlich einer Mandarine ähnelt. Für den Tee braucht man Yuja Cheong, eine Art Yuja-Marmelade, die schnell zubereitet ist und sehr lange im Kühlschrank aufbewahrt werden kann. Um Yuja Cheong herzustellen, wäscht und schneidet man die Frucht in dünne Scheiben und fügt Zucker hinzu.


Maesil Cha ist im Grunde verdünnter Pflaumensirup. Man kann ihn heiß oder kalt trinken, und die Herstellung ist ganz einfach. Um den Sirup herzustellen, lässt man grüne Pflaumen zusammen mit Zucker in einem luftdichten Behälter für 2 bis 3 Monate fermentieren.


Omija Cha ist ein ganz besonderer, rötlicher Tee, der fünf Geschmäcker hat: sauer, süß, salzig, bitter und scharf! Daher auch das „O“ in Omija, was „fünf“ heißt. Hauptbestandteil des Tees sind Omija-Beeren, die eine heilende Wirkung haben. Auch dieser Tee kann sowohl heiß als auch kalt getrunken werden.


Traditionelle Erfrischungsgetränke


Sikhye ist ein süßes Getränk, welches oft als koreanischer Reispunsch bezeichnet wird. Um Sikhye herzustellen, wird gekochter Reis in Malzwasser fermentiert, bis die Reiskörner an die Wasseroberfläche steigen. Danach wird es einmal gekocht und gegebenenfalls Zucker hinzugefügt. Manchmal wird das Getränk mit Jujube oder Pinienkernen gewürzt und soll den Verdauungsprozess unterstützen.


Ein weiteres süßes Getränk ist Sujeonggwa. Dieses dunkelbraune Getränk wird auch „koreanischer Zimtpunsch“ genannt. Um diesen Tee zuzubereiten, muss man Ingwer und Zimt getrennt kochen und anschließend absieben. In das Wasser gibt man dann braunen und weißen Zucker und kocht es nochmals, bis der Zucker sich aufgelöst hat.


Beide Getränke werden gerne an Chuseok (Koreanisches Erntedankfest) und Seollal (Neujahr nach dem chinesischen Mondkalender) getrunken, und obwohl man beide Getränke warm trinken kann, werden sie lieber kalt getrunken.


[1] https://koreajoongangdaily.joins.com/2005/10/20/features/Moving-beyond-the-green-blur-a-history-of-soju/2632291.html



Über die Autorin: 


Hatice Ilgen studiert seit 2016 Koreastudien an der Freien Universität Berlin. Sie interessiert sich besonders für die Geschichte und Gesellschaft Koreas der 80er und 90er Jahre.





Hatice Ilgen (Foto: Studioline Fotostudio)