Ausland








Von Christine Kottig


Arirang (아리랑) ist das wohl bekannteste Volkslied Koreas. Wann und von wem das ursprüngliche Arirang komponiert wurde, ist unbekannt. Schätzungsweise existiert das Lied aber bereits seit mehr als 600 Jahren und stammt aus der Region Gangwon im Nordosten des heutigen Südkoreas. Von Generation zu Generation weitergetragen, ist Arirang mittlerweile fest mit der koreanischen Nationalidentität verwurzelt. Seit 2015 ist es in Südkorea national anerkanntes immaterielles Kulturgut sowie seit 2012 für Südkorea und seit 2014 für Nordkorea als immaterielles UNESCO-Welterbe gelistet. In Südkorea ist Arirang vergleichbar mit der Nationalhymne. 

Im Verlauf der Jahrhunderte veränderte sich das Volkslied stark. Laut Experten existieren bereits über 3.600 Variationen von etwa 60 unterschiedlichen Versionen des Liedes. Diese Abwandlungen entwickelten sich aus regionalen Unterschieden in Melodie und Text heraus, worunter das „Bonjo Arirang” (본조 아리랑), auch „Seoul Arirang”, das bekannteste ist. Trotz inhaltlicher sowie melodischer Abweichungen haben alle Versionen einen ähnlichen Refrain, bestehend aus den Worten „Arirang” sowie „Arariyo” (아라리요) und vermitteln eine Botschaft der Hoffnung und Harmonie. Arirang ist aber nicht nur in der traditionellen Musik beheimatet, sondern auch in der zeitgenössischen Popkultur Koreas angekommen. Unter anderem die weltberühmte Boygroup BTS und Solokünstlerin IU haben das Volkslied bereits auf ihre ganz eigene Art und Weise performt.


Über die Autorin:

Christine Kottig, Masterstudentin der Kunstgeschichte an der Universität zu Köln. Sie absolvierte 2024 ein Praktikum im Koreanischen Kulturzentrum und hat ein ausgeprägtes Interesse an der koreanischen Kultur von der Prähistorie bis zur Gegenwart.