Ausland


Von Christine Kottig


Ob als Einlage, in Suppen, in bekannten Streetfood-Gerichten wie Tteokbokki (떡볶이) oder einfach als kleiner Snack am Spieß - Eomuk (어묵, dt. Fischkuchen) ist eine vielseitige Zutat und aus der koreanischen Küche nicht mehr wegzudenken. Hergestellt wird klassisches Eomuk aus zerstampftem Fisch und Tintenfisch, Mehl, Stärke und Gewürzen. Zu Teilen werden dem Teig aber noch Gemüse oder Zusatzstoffe, wie MSG, hinzugefügt. Anknüpfend an die Beliebtheit der Fischkuchen bietet jeder koreanische Supermarkt eine große Variation an Eomuk in verschiedenen Formen, frisch oder bereits vorgegart und mit verschiedenen Würzungen und Schärfegraden an.

Erste Erwähnungen von Eomuk ähnlichem Fischkuchen in Korea kann in das Jahr 1719 zurückverfolgt werden. In den Palastaufzeichnungen Jinyeoneuigwe (진연의궤) wird von fein geschnittenem Fischfleisch gesprochen, das aus zermahlenen Fisch, Stärke, Sesamöl und Sojasoße zubereitet wurde.

In Südkorea wird die südliche Hafenstadt Busan (부산) als die Hochburg und Mutterstadt des Eomuk betrachtet. Dort wurde nicht nur die erste Eomuk-Fabrik gegründet, sondern befindet sich auch die älteste, noch produzierende Fabrik des Landes, Samjin Eomuk (삼진 어묵). Noch heute gilt Busans Eomuk als der beste in ganz Südkorea. Mit einem Fleischanteil von 70 % aufwärts ist der Busaner Eomuk qualitativ und geschmacklich hochwertiger als konventioneller aus dem Supermarkt, der nur zwischen 50 % und 60 % Fleischanteil aufweist.


Über die Autorin:

Christine Kottig, Masterstudentin der Kunstgeschichte an der Universität zu Köln. Sie absolvierte 2024 ein Praktikum im Koreanischen Kulturzentrum und hat ein ausgeprägtes Interesse an der koreanischen Kultur von der Prähistorie bis zur Gegenwart.