Nationale Angelegenheiten

01.05.2020

Das Video "Korea, Wonderland?" wurde am 17. März auf dem YouTube-Kanal von Korea.net hochgeladen und erhielt einen Ansturm an Aufmerksamkeit und bereits mehr als 3,7 Millionen Klicks. Das Video zeigt die Geschichten von Alltagshelden, die denjenigen helfen, die es in der COVID-19-Pandemie noch schwerer haben als sie selbst. Korea.net hat solche Alltagshelden persönlich getroffen und ihre Geschichten angehört.

leedonghoon_200417_article_03

Lee Hye-chan, ein COVID-19-Patient, der sich komplett von der Viruskrankheit erholt hat, erklärt, dass er sein Blut gerne gespendet habe, um bei der Entwicklung eines Medikaments zu helfen. Auf dem Foto ist er bei einem Interview mit Korea.net am 18. April in Incheon zu sehen.


Von Lee Kyoung Mi und Elena Kubitzki | Fotos: Kim Sunjoo

Eine Gruppe von Medizinern des Severance Krankenhaus in Seoul, die sich mit der Behandlung des Coronavirus beschäftigt, hatte am 7. April bekannt gegeben, dass sich die Symptome von Patienten, die kritisch an dem Virus erkrankt waren, besserten, nachdem ihnen das Blutplasma von Personen injiziert worden war, die sich vollständig vom Virus erholt hatten.

Diese Ankündigung erfreute besonders Lee Hye-chan, da er Plasma für die Entwicklung einer Behandlung gespendet hatte. Er war zu Beginn des Virus-Ausbruchs auf einer Geschäftsreise in Wuhan, China, und kehrte am 31. Januar mit dem ersten von der koreanischen Regierung organisierten Rückholflug nach Korea zurück. Er wurde im Quarantänezentrum in Asan, Provinz Chungcheongnam-do, unter Quarantäne gestellt und nach einem positiven COVID-19-Test in das National Medical Center verlegt. Nach einer 20-tägigen Behandlung konnte er vollständig genesen entlassen werden.

Bei dem Interview mit Korea.net am 18. April in einem Café in Incheon wirkt er gelassen und fröhlich. Es ist schwer zu glauben, dass er sich vor nur einigen Wochen wegen seiner Erkrankung in Isolation befand.

Auf die Frage hin, warum er sein Blut gespendet hat, ohne eine Entschädigung zu erwarten, lächelte er schüchtern und antwortet: "Blut zu spenden ist doch nicht schwer." In Anbetracht der Hilfe, die er erhalten hatte, sei es selbstverständlich, dass er sein Blut für die Forschung spende. 

leehyeachan_200422_article_02

Nach seiner Genesung von COVID-19 spendete Lee Hye-chan sein Blut für die Entwicklung einer Behandlung des Virus. Das National Media Center verwendet das Blut von Überlebenden wie ihm als Basisdaten, um einen Impfstoff zu entwickeln und Antikörper zu untersuchen.


Lee erzählt, am meisten hätte ihn der Rückholflug gerührt. Die Regierung hatte Maßnahmen ergriffen, um sich um ihre Bürger zu kümmern. Auch die Behandlung war kostenlos. Deshalb findet es Lee nur natürlich, dass er sich nun revanchiert.

Ab dem 6. März besuchte Lee drei Wochen lang das National Medical Center und das Severance Krankenhaus. Er spendete dort fünfmal Blut und hoffe, die Entwicklung einer COVID-19-Behandlung damit um wenigstens einen Tag zu beschleunigen. "Ich werde weiterhin zur Stelle sein, wann und wo immer das Blut eines COVID-19-Überlebenden gebraucht wird", erklärt er.

Er dankte auch dem medizinischen Personal, das für seine Behandlung den ganzen Tag lang dicke Schutzkleidung trug und ihn wie ihre eigene Familie behandelt hatte. Er werde nie den Geschmack der Snacks und Ramyeon (Instantnudeln) vergessen, die eine Krankenschwester speziell für ihn gekauft hatte.


km137426@korea.kr