„Essen scheint die traditionellen und die modernen Aspekte des Lebens in Korea miteinander zu verbinden, in einem Land, das in nur einem halben Jahrhundert zur weltweit 15.-größten Wirtschaft aufgestiegen ist. Es hat sich von einem der ärmsten zu einem der reichsten Länder entwickelt. … Es gibt Hunderte von luxuriösen Kaffehausketten überall, und zwischen diesen modernen Läden finden sich immer noch traditionelle Restaurants.“
Die koreanische Essenskultur hat kürzlich in Schweden neue Beachtung gefunden. Das „Svenska Dagbladet“, eine schwedische Tageszeitung, widmete in einer ihrer letzten Wochenendausgaben acht Seiten ihrer Reiserubrik der koreanischen Küche und der damit verbundenen Kultur. Basierend auf ihren persönlichen Reiseerfahrungen in Seoul porträtierte die Journalistin Jenny Damberg Korea als eine Nation, die eine breitgefächerte und vielseitige Essenskultur besitzt.
Auf dem Noryangjin-Fischmarkt können die Kunden frischen Fisch und frische Meeresfrüchte zu erschwinglichen Preisen kaufen (Foto mit freundlicher Genehmigung der Noryangjin Fisheries Marketing Co., Ltd.).
Die schwedische Zeitung empfahl drei Orte in Seoul, die man unbedingt besucht haben sollte, um die Quintessenz der koreanischen Küche zu kosten. Als erstes wird der Noryangjin-Fischmarkt genannt, der 1927 gegründet wurde, der größte binnenländische Markt für Fisch und Meeresfrüchte. Einer der Vorzüge des Marktes besteht darin, dass die Kunden Fisch oder Meeresfrüchte selbst auswählen können, die dann in den angrenzenden Restaurants serviert werden.
Die schwedische Tageszeitung stellte den Lesern auch die Naengmyeon-Straße oder Straße für kalte Buchweizennudeln in Ojangdong, Seoul, vor. Sie wurde in den 1950er Jahren von Flüchtlingen des Koreakriegs gegründet, die aus der Region Hamheung in Hamgyeongnam-do (Provinz Süd-Hamgyeong) stammten, die nun zu Nordkorea gehört.
Neben dem Fischmarkt und der Nudelstraße empfahl die schwedische Journalistin die Pajeon-Gasse in der Nähe der Kyung Hee University. Die Gasse ist dem „Pfannkuchen“ im koreanischen Stil gewidmet, und viele der Geschäfte werden seit mehr als 40 Jahren betrieben.
Anderswo in der selben Zeitung lieferte der Journalist Erik Augustin Palm seine Empfehlungen für „Vier Tage in Seoul”. Er beschrieb Seoul als eine Nation, in der „Besucher Hongkong und Tokio in einem erleben können.“
Die Besucher des Seoul N Tower schauen von oben auf die Stadtlandschaft von Seoul (Foto: Yonhap News).
Am ersten Tag empfahl die Zeitung den Besuch des Seoul N Tower, um den Blick auf die Stadt vom Gipfel des Berges zu genießen. Dann, hieß es, könne man nach Myeongdong gehen, in den Einkaufsbezirk Nr. 1 des Landes, der sich in der Nähe des Turms befindet, um einzukaufen und Maultaschen und Kalguksu, ein Gericht aus klein geschnittenen Nudeln, zu probieren.
Am zweiten Tag empfahl die schwedische Tageszeitung Touristen, im Samsung Leeum Museum Kunstwerke der traditionellen und modernen Kunst anzuschauen und dann den Palast Gyeongbokgung und das Tor Gwanghwamun zu besichtigen. Für ein Mittagessen wurde ein Restaurant im Bezirk Hongdae empfohlen, das auf Bulgogi spezialisiert ist. Für den Abend legte die Zeitung den Reisenden das Erlebnis von Jugendkultur in einem Noraebang oder Raum fürs Singen nahe, oder den Besuch eines Nachtclubs mit dem Live-Auftritt einer Indie-Band.
Für Tag drei regte sie die Touristen an, die Entmilitarisierte Zone (DMZ) zu besuchen, die stark bewachte Grenze, welche die Halbinsel in zwei Teile teilt, in einen Jjimjjilbang zu gehen, eine Art öffentliche Sauna, und den Seouler Stadtteil Gangnam zu erleben, eines der teuersten Viertel der Nation, das weltweit berühmt durch Psys Musikvideo „Gangnam Style” wurde.
Am letzten Tag schließlich sollten die Besucher laut der Zeitung Bindaetteok, einen „Pfannkuchen“ aus Mungbohnen, auf einem traditionellen Markt in Jongno kosten, oder in einem nichtkoreanischen Restaurant mit internationaler Küche in Itaewon brunchen. Nach dem Essen würde sich ein Besuch des Tempels Jogyesa, der den größten buddhistischen Orden des Landes repräsentiert, anbieten, hieß es weiter in der Zeitung.
Von Lee Seung-ah
Redakteurin, Korea.net
slee27@korea.kr
Übersetzung: Gesine Stoyke