Kultur

09.01.2015

Die Insel Jeju, Koreas größte vulkanische Insel, die vor dem südlichsten Punkt der koreanischen Halbinsel aus dem Meer ragt, ist für ihre reiche Geschichte und Tradition sowie für ihre großartige Natur bekannt.

Das ist der Grund, warum viele Touristen nicht nur aus Korea, sondern auch aus dem Ausland regelmäßig das Meer überqueren, um die Schönheit der Insel aus erster Hand zu erleben.

Wie haben Menschen aus dem Westen die Insel in historischen Zeiten wahrgenommen?

Einige Westler haben zwischen dem späten 18. Jahrhundert und dem frühen 20. Jahrhundert schriftliche Berichte über ihre Expeditionen zur Insel hinterlassen.

Kürzlich wurde unter dem Titel „Seven Accounts of Jeju-do Published in Western Countries“ (,Sieben Berichte über Jeju-do, die in westlichen Ländern veröffentlicht wurden‘) eine Sammlung herausgebracht, die sieben Auszüge aus den bislang entdeckten Berichten enthält.

1787년부터 1936년까지 7명의 서양인들이 기록한 제주도 항해기를 엮은 ‘서양인들이 남긴 제주도 항해•탐사기’는 한국어, 영어, 프랑스어로 발간됐다.

„Seven Accounts of Jeju-do Published in Western Countries“ ist eine Sammlung von Berichten, die von sieben Personen aus dem Westen verfasst wurden, die zwischen 1787 und 1936 eine Reise zur Insel Jeju machten. Sie wurde auf Koreanisch, Englisch und Französisch veröffentlicht.



Der Band umfasst insgesamt 330 Seiten sowohl in englischer als auch französischer Sprache und illustriert, welche Perspektive frühe Reisende auf die Insel hatten und wie sie über sie fühlten. Auch erfährt man dort, was sie auf ihrer Reise sahen.

Die sieben Berichte decken Expeditionen nach Jeju ab, die zwischen 1787 und 1936 stattfanden. Ein Bericht wurde auf Französisch verfasst und die übrigen auf Englisch.

Unter den Erzählungen befindet sich „Nous faisons route pour l’île Quelpart ~ Découverte de l’île Dagelet“ (,Reise von der Insel Quelpart [Insel Jeju] zur Insel Dagelet [Insel Ulleungdo]‘) von Laperouse, einem französischen Abenteurer und Marineoffizier, der die Insel auf seiner Weltreise am 21. Mai 1787 entdeckte. Laperouse berichtete über seine Reise, bei der er über einen Zeitraum von fünf Tagen die südlichste Spitze der Halbinsel umsegelte.

‘서양인들이 남긴 제주도 항해•탐사기’에 프랑스어로 실린 프랑스 항해가 라페루즈의 ‘켈파트 섬(제주도)에서 다즐레 섬(울릉도)까지’

Die Berichte des französischen Marineoffiziers Laperouse über seine Expedition nach Jeju, „Nous faisons route pour l’île Quelpart ~ Découverte de l’île Dagelet“ in französischer Sprache in der Sammlung „Seven Accounts of Jeju-do Published in Western Countries”.



„In der Mitte der Insel ragt ein zwei Kilometer hoher Berg in die Höhe. Das Land erstreckt sich in Richtung Küste, und Häuser sind in der Region terrassenförmig angeordnet“, so der französische Reisende.

„Wenn ich durch ein Teleskop schaue, kann ich Felder sehen, die auf ordentliche Weise unterteilt sind, und landwirtschaftliche Produkte in verschiedenen Farben, die der Insel mehr Vitalität und Farbe verleihen”, berichtete er.

„An diesem Ort ist der Zutritt von nichtkoreanischen Reisenden gänzlich verboten”, schrieb er. „Und es gibt eine Geschichte, dass es einer Gruppe von niederländischen Überlebenden, die auf der Insel Schiffbruch erlitten, nach 18-jährigem Exil gelang, von dort zu fliehen.“ Er zitierte einen Auszug aus dem berühmten Reisetagebuch von Hendrik Hamel, dem ersten Westler, der koreanischen Boden betrat, nachdem er während einer Expedition gestrandet war.

영국인 선원이자 화가인 프랭크 매리엇이 기록한 ‘켈파트 섬(제주도) 견문록’

In „Seven Accounts of Jeju-do Published in Western Countries” ist auch der Bericht des britischen Seglers und Malers Frank Marryat über seinen Besuch auf Jeju enthalten.



Der britische Segler und Maler Frank Marryat schrieb aus erster Hand über seine Reise zu der Insel in „Account of the Visit to Quelpart“ (,Bericht über den Besuch auf Quelpart‘). In seinen Erzählungen hielt er fest, was er sah und wie er sich während seines Abenteuers in eine unbekannte Welt fühlte, als er sich einer Weltexpedition anschloss, die zwischen 1843 und 1846 von Admiral Edward Belcher der Königlichen Britischen Marine angeführt wurde.

„Die Insel beherbergt zahlreiche Hügel unterschiedlicher Form, seien es solche in Kegel- als auch in Sattelform”, schrieb er, um eine Serie von Oreum (kleinen vulkanischen Kegeln) zu beschreiben, die sich im östlichen Teil der Insel befinden.

„Es gibt Festungen auf der Spitze solcher Hügel, wo jemand in jeder Nacht ein Feuer macht. Es ist überraschend, wie schnell die Leute hier Signale aussenden und bei Nacht mit Feuer antworten. Ich konnte sehen, wie sich das gesamte Gebiet entlang der Küste in nur fünf Minuten erhellt hat. Es sah aus wie ein kleiner Vulkan, der plötzlich ausbrach“, erinnerte er sich.

Neben den beiden genannten Berichten gibt es auch die Beobachtungen des britischen Chirurgen Arthur Adams über die Insel in „The Natural History of Quelpart” (,Die Naturgeschichte von Quelpart,) und die Berichte der US-amerikanischen Missionarin Lura Mc Lane Smith über ihre Besteigung des Berges Hallasan: „Quelpart, Korea”.

Ein britischer Korrespondent mit Aufenthaltsort in Schanghai (Schriftstellername: Mr. McD) schrieb ebenfalls über eine Expedition, die sich auf den Weg machte, um eine Gruppe französischer Segler zu retten, die 1851 vor der Insel Schiffbruch erlitt.

외과의사 애서 애덤스가 쓴 ‘제주도 박물학’

Die englischsprachigen Notizen des britischen Chirurgen Arthur Adams über die Naturgeschichte von Jeju, „The Natural History of Quelpart“, die in der kürzlich veröffentlichten Sammlung „Seven Accounts of Jeju-do Published in Western Countries“ enthalten sind.


서양인 여성이자 선교사인 로라 맥랜 스미스가 쓴 한라산 등산기 ‘코리아 켈파트 섬’

Der Bericht der Missionarin Lura Mc Lane Smith über eine Besteigung des Berges Hallasan auf Jeju, „Quelpart, Korea“, ist in „Seven Accounts of Jeju-do Published in Western Countries“ enthalten.



Von Sohn JiAe
Redakteurin, Korea.net
Fotos: Woodang-Bibliothek der Stadt Jeju
jiae5853@korea.kr
Übersetzung: Gesine Stoyke