Kultur

11.07.2016

Janggu_UNESCO_Exploration_Program_01.jpg

Internationale Studierende und Expats lernen, wie man die traditionelle Trommel Janggu spielt. Das Ganze ist Teil ihres Programms, das ihnen am 9. Juli die Chance gibt, mehr über Koreas Welterbegüter und -stätten zu erfahren.



Eine Gruppe von Expats und internationalen Studierenden haben am 9. Juli eine Reise unternommen, um zwei von Koreas UNESCO-Welterbegütern und -stätten zu erkunden.

Am 9. Juli hatten 97 Nichtkoreaner aus 30 Ländern – darunter die USA, der Iran, Usbekistan, Indien, Frankreich, Ghana, Tunesien, Guatemala, Mexiko, Laos und Pakistan – die Gelegenheit, zu lernen, wie man die traditionelle zweiseitige Trommel Janggu spielt, eines der Instrumente, das zur Aufführung von Nongak (농악) verwendet wird, einer Form der traditionellen Bauernmusik. Der Kurs fand im Rahmen des Programms statt, das vom Korean Culture and Information Service durchgeführt wurde, der dem Ministerium für Kultur, Sport und Tourismus untersteht. Der Kurs soll Nichtkoreaner über die bei der UNESCO registrierten Kulturgüter des Landes informieren.

Janggu_UNESCO_Exploration_Program_04.jpg

Den Teilnehmerinnen und Teilnehmern macht es Spaß, am 9. Juli die traditionelle Trommel Janggu zu spielen.



Die Musik Nongak wird auf einer Reihe von Perkussionsinstrumenten gespielt, unter anderem der Janggu, der Kwaenggwari (꽹과리, kleiner Gong), und der Jing (징, kleines Becken). Dazu wird getanzt. Die Geschichte der Nongak begann mit Bauern, die spielten und tanzten, um eine gute Ernte zu erbitten und böse Geister abzuwehren. 2014 wurde die Bauernmusik Nongak in die Repräsentative UNESCO-Liste des Immateriellen Kulturerbes der Menschheit aufgenommen.

Der 30-minütige Kurs ermöglichte es seinen Teilnehmern, zu lernen, wie man Janggu-Trommelschlegel hält und eigenhändig einfache Rhythmen spielt. „Im Iran haben wir ein ähnliches Instrument wie die Janggu. Der Unterschied ist aber, dass die iranische Trommel mit den Händen gespielt wird, nicht mit Schlegeln. Ich spiele zum ersten Mal diese koreanische Trommel, und es macht wirklich Spaß“, sagte Najafizadeh Sudeh, eine 28-jährige Teilnehmerin, die gegenwärtig einen Master in Texilkunde an der Hongik University absolviert.

Hwaseong_Fortress_UNESCO_Exploration_10.jpg

Hwaseong_Fortress_UNESCO_Exploration_09.jpg

Eine Gruppe internationaler Studierender und Expats besucht die Festung Suwon Hwaseong in Suwon, Provinz Gyeonggi-do. Dies ist Bestandteil eines Programms, um nichtkoreanischen Bewohnern Koreas die Chance zu geben, die verschiedenen UNESCO-Welterbegüter- und -stätten des Landes zu besuchen. Sie laufen entlang der Festungsmauern und warten darauf, mehr über die berühmte Festung zu erfahren.



Die Gruppe wurde dann mit dem Bus zur Festung Suwon Hwaseong in Suwon, Provinz Gyeonggi-do, gebracht. Dabei handelt es sich um ein UNESCO-Weltkulturerbe, das diesen Titel 1997 erhielt. Die Festung, die eine Fläche von 371.145 qm umfasst und deren Festungswall einen Umfang von 5744 m hat, wurde von König Jeongjo (정조, 1752-1800) erbaut, dem 22. Herrscher des Joseon-Reiches. Die Festung entstand, als der König den Entschluss fasste, die Grabstätte seines Vaters, des Kronprinzen Sado, der auf tragische Weise ums Leben kam, vom Berg Baebongsan in Yangju an den Berg Paldalsan in Suwon zu verlegen.

Während ihrer Tour hörten sich die Teilnehmer der Exkursion eine Geschichte über die Festung und die umliegenden Gebäude an. „Ich konnte aus erster Hand die Architektur aus Joseon-Zeiten erleben, mit den Festungswällen und den Gebäuden. Es war auch sehr interessant, etwas über die Geschichte der Anlage zu erfahren“, sagte Victor Owusu aus Ghana, der gegenwärtig Geografie an der Seoul National University studiert.

Hwaseong_Fortress_UNESCO_Exploration_12.jpg

Exkursionsteilnehmerinnen und -teilnehmer lassen sich am 9. Juli an der Festung Suwon Hwaseong ablichten, einem Weltkulturerbe der UNESCO, das in der Provinz Gyeonggi-do liegt.



Die Gruppe konnte auch aus erster Hand den Bongsan Talchum (봉산 탈춤) erleben, einen traditionellen Maskentanz. Sie besuchten das Koreanische Volkskundedorf in Yongin-si in der Provinz Gyeonggi-do, ein Dorf, in dem mehr als 270 traditionelle Hanok-Häuser stehen, die aus der späten Joseon-Zeit stammen. In dem Dorf kann man auch Jultagi (줄타기), eine Art Seiltanz, und die Bauernmusik Nongak erleben. Darüber hinaus bietet das Volkskundedorf eine Reihe von Ausstellungen, die einen Einblick in saisonale Bräuche, den traditionellen Lebensstil, Volksspiele und landwirtschaftliche Anbaumethoden geben, die im Joseon-Reich existierten.

„Dank dieser heutigen praktischen Erfahrungen konnte ich erleben, dass sich koreanische Musik und Rhythmen ein wenig von dem unterscheiden, was ich erwartet hätte”, sagte Arielle Pukanecz, Englischlehrerin an der Seoul Ansan Elementary School.

Talchum_UNESCO_Exploration_Program_05.jpg
Talchum_UNESCO_Exploration_Program_06.jpg

Teilnehmerinnen macht es Spaß, den Bongsan Talchum zu lernen, einen traditionellen Maskentanz.

Traditional_Village_UNSECO_Exploration_07.jpg

Exkursionsteilnehmerinnen und -teilnehmer machen einen Gang durch das Koreanische Volkskundedorf in Yongin-si, Provinz Gyeonggi-do, einem Dorf mit traditionellen Reet- und Ziegeldachhäusern.

Traditional_Village_UNSECO_Exploration_08.jpg

Das Koreanische Volkskundedorf beheimatet traditionelle Hanok-Häuser, die bis in die Endzeit des Joseon-Reiches zurückreichen. Darunter ist auch ein Haus, in dem ein Gelehrter lebte (Foto).



Artikel und Fotos von Sohn JiAe
Redakteurin, Korea.net, Berichterstattung aus der Provinz Gyeonggi-do
jiae5853@korea.kr