Kultur

18.01.2017

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“Ich wollte über die Art von Beziehung sprechen, die sich zwischen zwei unterschiedlichen Kulturen wie Korea und Argentinien bildet, wenn sie nebeneinander existieren.“

So beschreibt Cecilia Kang, eine Argentinierin koreanischer Abstammung, es in ihrem Dokumentarfilm. Einem Werk, in dem sie beschreibt, wie es ist, wenn man als Frau mit koreanischer Abstammung im heutigen Argentinien lebt. Der Film trägt den Titel “My Last Failure," oder " Mi último fracaso," (나의 마지막 실패), und hatte am 7. Januar im Museum für Lateinamerikanische Kunst in Buenos Aires Premiere.

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Die argentinische Zeitung Pagina 12 hat sich mit Cecilia Kang, einer Argentinierin koreanischer Abstammung, getroffen, die kürzlich beim Dokumentarfilm „My Last Failure“ Regie geführt hat. Im Artikel vom 7. Januar wird darüber gesprochen, wie die Regisseurin die koreanische Gemeinschaft in Argentinien betrachtet und darüber, welche Botschaft sie mit der Produktion aussenden wollte.



1985 in Argentinien in eine koreanische Immigrantenfamilie hinein geboren, hat die Regisseurin Kang seither in dem südamerikanischen Land gelebt. Während ihres 32jährigen Lebens in Argentinien sah sich Kang mit unzähligen Herausforderungen konfrontiert, einschließlich kultureller Unterschiede und Sprachbarrieren, aber sie hat es geschafft, sich der Gesellschaft , mit der sie konfrontiert war, anzupassen. Trotzdem sagt Kang, dass sie tief in ihrem Herzen immer noch ein Gefühl von „Koreanischsein“ verspürt.

Sie sagte, dass das „Fortbestehen ihrer Wurzeln in Korea“ sie dazu gebracht hat, den Film “My Last Failure” zu machen. In ihrem Werk wirft Kang durch die Augen von Familienmitgliedern und Bekannten neues Licht auf die koreanische Gemeinschaft, die in ganz Argentinien blüht. Namentlch ihre leibliche Schwester, Catalina Kang, und die Professorin für bildende Kunst, Kim Ran, treten im Film auf. Die Regisseurin nannte die beiden „Individuen, die nicht an das konventionelle Rollenbild für koreanische Frauen oder an die Regeln, die hier von der Gesellschaft verlangt werden, gebunden waren” und “Individuen, die am besten den sich ausbreitenden Wettstreit der beiden Kulturen verkörpern“.

Durch die Augen der beiden ihr am nächsten stehenden Menschen und durch die Augen von Freunden, die sie als “Beleg für typisch koreanisch-argentinische Menschen“ bezeichnet, wirft sie Licht auf den kulturellen Schnittpunkt, an dem sich Frauen koreanischer Abstammung, die in Argentinien leben, heute befinden..

Auch die argentinischen Medien sind auf Kangs Film aufmerksam geworden. Am 7. Januar veröffentlichte die Zeitung Pagina 12 eine Geschichte über Kang und ihr Werk unter dem Titel “The [Korean] community forms a micro-universe [in Argentina],” oder "La comunidad armó un microuniverso." (Die koreanische Gemeinschaft bildet ein Mikro-Universum [in Argentinien])

„Die Regisseurin muss eine Spannung gespürt haben zwischen ihrer ursprünglichen Welt und der neuen Welt, an die sie sich anpassen musste.  Wir nehmen an, dass diese Erfahrung sie dazu gebracht haben muss, mit der Arbeit an dem Film zu beginnen“, schrieb die Zeitung.

Kang sagte in einem Interview mit der Zeitung: „Die koreanische Gemeinschaft war früheren Zeiten anscheinend ein wenig anders als heute,  da sie oft zu konservativ, zu männlich und zu chauvinistisch war. Koreanische Immigranten aus der Generation meiner Eltern mussten ihre Zukunft hier in Argentinien in vielerlei Hinsicht  ganz anders gestalten als in ihrem Heimatland. Um zu überleben, wandten sie sich den hiesigen Sitten und Gebräuchen, der Sprache und den Traditionen zu.”

“Als ich meinen Freunden zum ersten Mal die komplette Dokumentation zeigte, schienen sie verwirrt zu sein, ob sie in Argentinien oder in Korea gedreht worden war. Das wollte ich zeigen: die Grenzenlosigkeit zweier unterschiedlicher Kulturen“, sagte die Regisseurin.

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Otros Cines, ein argentinisches Filmmagazin beschreibt in einem Artikel vom 7. Januar die Dokumentation „My Last Failure“ der koreanisch-argentinischen Regisseurin Cecilia Kang  als „schlicht und reizvoll“.



Otros Cines, ein argentinisches Filmmagazin lobte den Film und schrieb: „Wie er die koreanisch-argentinischen Frauen betrachtet und porträtiert ist interessant. Man tritt so weit wie möglich zurück, um jeden wunderschönen Augenblick ihres Lebens in ihrer eigenen Welt zu beobachten.”

Von Sohn JiAe
Redaktion Korea.net
Fotos: Pagina 12, Otros Cines
jiae5853@korea.kr