Der Film ‚I Can Speak‘ basiert auf der wahren Geschichte der Frauen, die vor dem US-Repräsentantenhaus bezeugten, um die ‚House Resolution No. 121‘ zu verabschieden. Die Resolution besagt, dass Japan eindeutig das „Trostfrauen-System“ anerkennen und sich bei den Trostfrauen entschuldigen sollte.
Von
Min Yea-Ji | Fotos:
Little Big Pictures | Stand: 27. September 2017
‚I Can Speak‘ ist ein Film, der die Geschichte einer älteren Frau erzählt, die einst eine Trostfrau während der Kolonialzeit und des Zweiten Weltkriegs war. Dieser Film wurde am 21. September landesweit in den Kinos gezeigt.
Obwohl die verborgene Vergangenheit der Hauptspielerin in dem Trailer schon enthüllt wird, scheitert der Film nicht, die Zuschauer auf eine emotionale Reise zu bringen.
Erst im zweiten Akt kann man erfahren, dass die Hauptfigur ‚Okbun‘ eine der Ex-Sexsklavinnen der japanischen Armee während der japanischen Kolonialzeit und des Zweiten Weltkrieges ist. Jedoch ist man von dieser ‚wichtigen‘ Offenbarung nicht überrascht.
Bis zu diesem Punkt wurde ‚Okbun‘ als eine scheinbar gewöhnliche Großmutter dargestellt, die man leicht auf der Straße begegnen kann. Wenn es irgendeine Besonderheit gibt, dann ist es der Charakter von ‚Okbun‘. Sie hat in den letzten 20 Jahren über 8.000 Beschwerden beim Bezirksamt eingereicht.
Das Drehbuch für den Film ‚I Can Speak' war die prämierte Wettbewerbsarbeit der CJ Cultural Foundation im Jahr 2014.
Großmutter ‚Okbun‘ hat Probleme beim Englischlernen. Eines Tages bekommt sie zufällig mit, dass der junge Beamte ‚Minjae‘ sehr gut Englisch spricht. Sie bittet Minjae darum, ihr beim Englischlernen zu helfen. Die dadurch entstehenden Episoden sind lustig und unterhalten die Zuschauer. Aber diese Stimmung kippt ins Dramatische, als der echte Grund ihres Englischlernens enthüllt wird.
Schließlich entdecken wir die versteckte Botschaft hinter dem Filmtitel.
Der Satz „Ich kann sprechen" wies nicht nur darauf hin, dass Okbun einfach auf Englisch sprechen kann. Dieser Satz symbolisiert auch den Mut und den starken Willen der Ex-Sexsklavinnen, die der Welt die Wahrheit sagen möchten.
Der Höhepunkt des Films findet im US-Repräsentantenhaus statt, wo in der Realität mehrere Frauen im Jahr 2007 bezeugt haben, um die ‚House Resolution No. 121‘ zu verabschieden. Die ‚House Resolution No. 121‘ fordert Japan auf, die Vergangenheit ins Licht zu rücken und sich bei den Ex-Sexsklavinnen während der Kolonialzeit und des Zweiten Weltkrieges zu entschuldigen.
So wie die eigentlichen Opfer, darunter Lee Yong-su und die verstorbene Kim Gun-Ja, vor dem Gericht bezeugten, steht Okbun mutig gegenüber den US-amerikanischen Abgeordneten und fordert eine offizielle Entschuldigung von Japan.
Vor dem Start des Films am 6. September sagte der Regisseur Kim Hyun Seok bei einer Pressekonferenz: „Der fiktive Teil des Films ist, dass ‚Okbun‘ auf Englisch bezeugt hat. Tatsächlich sagten die Frauen im Jahr 2007 auf Koreanisch vor dem Gericht aus."
„Die Worte, die während des Zeugnisses im Film gesprochen wurden, basierten alle auf tatsächlichen Ereignissen“, sagte Regisseur Kim.
Da die Frage der Trostfrauen noch nicht vollständig gelöst sei, hoffte er, dass der Film eine Gelegenheit bieten könne, die Menschen dazu bewegen, die Trostfrauen-Frage mehr zu berücksichtigen, vor allem die Menschen, die bisher diesem Thema gleichgültig gegenüber standen.
Okbun, gespielt von Na Moon-hee, ist die Hauptfigur im Film ‚I Can Speak'.