Die kanadische Sitcom „Kim’s Convenience“ von CBC Television erzählt von einer koreanisch-kanadischen Familie, die in Toronto ein Convenience-Store betreibt.
Von
Kim Young Shin und
Min Yea-Ji | Fotos:
Webseite von CBC | Stand: 23. Januar 2019
Die vom öffentlich-rechtlichen kanadischen Sender CBC produzierte Comedyserie „Kim´s Convenience“ zieht die Aufmerksamkeit auf sich.
Es geht um die Kims, eine koreanische Einwanderer-Familie, die einen Convenience-Store in der dynamischen kanadischen Stadt Toronto besitzt. Mit der dritten Staffel, die am 8. Januar beginnt, untersucht die Serie Generationsunterschiede zwischen den Eltern und ihren Kindern, die in einem neuen Land aufgewachsen sind, zeigt und erklärt kleine Missverständnisse aufgrund kultureller Unterschiede.
Die Eltern, die gebrochenes Englisch sprechen, bleiben oft bei ihrer nationalistischen und traditionellen Lebensweise, die im heutigen Kanada oft unbeholfen und witzig erscheint.
Herr Kim, der Vater und Ladenbesitzer, meldet sofort ein japanisches Fahrzeug in einer Zone mit Parkverbot, ignoriert jedoch ein koreanisches Auto, das sich der gleichen Straftat schuldig gemacht hat. Als seine Tochter Janet ihren nicht-koreanischen Freund mitbringt, stellt ihm ihr Vater als erstes die Frage, wann der Unabhängigkeitstag in Korea ist.
Frau Kim, die Mutter und eine fromme Christin, fordert ihre Tochter dringend auf, einen koreanischen Freund zu haben, der auch evangelisch ist. Sie ist auch eine typisch koreanische Mutter, die den Kühlschrank bei ihrem Sohn mit verschiedenen Speisen in Tupperware auffüllt.
„Kim's Convenience" spiegelt auch Generationenunterschiede wider, mit denen Zuwanderer häufig konfrontiert sind. Nach zahlreichen Kämpfen mit seinem Vater, der sich nie entschuldigt, rennt der Sohn von zu Hause weg. Aber er und sein Vater versöhnen sich stillschweigend, als sich der Sohn um seinen kranken Vater kümmert. Janet, oft frustriert von ihren Eltern, die ihren Sohn vor ihr priorisieren, akzeptiert die Realität, die sich nicht ändert.
Die Show zeigt auch koreanische Praktiken, die für Westler möglicherweise schwer zu verstehen sind, wie z. B.
Ttakbam, einen Finger auf die Stirn schlagen, was im Westen als Kindesmissbrauch betrachtet werden könnte. Anderes Beispiel ist
Ddongchim, bei dem man seine Hände zusammenlegt, so dass die Zeigefinger ausgestreckt sind, und damit versucht, in den Hintern eines anderen zu piesken.
Dies könnte im Ausland als sexuelle Belästigung gesehen werden.
Der koreanische Begriff „Service", der anders als im Englischen sich auf ein Gratisgeschenk an Stammkunden bezieht, ist ein weiteres Beispiel dafür, wie die Show die koreanische Kultur vorstellt.
In dieser 'Kim’s Convenience'-Episode machen Mr. Kim (links) und Frau Kim (rechts) Liebesherzen, eine in Korea übliche Praxis, wenn sie für Fotos posieren, mit ihrer Nichte Nayoung aus Korea.
Bei der Premiere im Oktober 2016 versammelte die Sitcom innerhalb von drei Monaten rund 930.000 Zuschauer und wurde damit zur drittgrößten Show in Kanada. Die Show wurde in den Jahren 2017 und 2018 mit zahlreichen Fernsehpreisen ausgezeichnet und der Serie wurde eine dritte Staffel zugesagt. In Korea wurde die Serie vom Fernsehsender TV Chosun am 5. Januar ausgestrahlt.
National Public Radio (NPR) der USA schrieb den Erfolg der Show in einem Artikel vom 9. Januar Folgendem zu; „Archetypen, keine Stereotypen“.
ysk1111@korea.kr