(Von links) Elena Kubitzki, Elias Molina und Sarah Oqelee posieren am 8. Oktober für ein Foto, nachdem sie die koreanische Sprache und Hangeul im Studio von Korea.net im Jongno-gu-Distrikt von Seoul besprochen haben.
Elias: Ihr scheint hart gearbeitet zu haben, schon bevor ihr hierher kamt. Ich habe nach dem Eintritt in die Universität Koreanisch gelernt. Ich erinnere mich noch an die Kopfschmerzen, die ich hatte, weil ich mir so viel merken musste. Ich war so stolz auf mich, ein paar einfache Wörter wie oi für Gurke und podo für Traube zu kennen. Jetzt benutze ich Koreanisch auf der Arbeit, was sich immer noch aufregend und toll anfühlt.
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Name |
Sarah Oqelle | Elias Molina | Elena Kubitzki |
Heimatland |
Ägypten |
Costa Rica |
Deutschland |
Zeitraum des Koreanischlernens (Aufenthalt in Korea) |
10 Jahre (8 Jahre) |
10 Jahre, 6 Monate |
5 Jahre (4 Jahre, 6 Monate) |
Sprachteam bei Korea.net |
Arabisch | Spanisch | Deutsch |
Sarah: Haha, stimmt. Am Anfang war es schwierig, einfache Dinge wie die Aussprache von ㅁ und ㅂ zu unterscheiden. Was hat euch beim Koreanischlernen am meisten beeindruckt?
Elena: Ich liebe die Ausdruckskraft der koreanischen Sprache. Es gibt einen größeren Wortschatz als im Deutschen, um Geschmack, Empfindungen, Emotionen, Farben oder sogar das Wetter zu beschreiben. Es war also interessant, spezifischere Wörter zu verwenden, um mich auf Koreanisch auszudrücken. Genauso interessant war jedoch, wie ich mich bei Bedarf dank Koreanisch auch mehrdeutig ausdrücken konnte.
Sarah: Ich finde auch, dass Koreanisch ein reiches Vokabular hat, um Emotionen auszudrücken. Die arabische Sprache enthält auch Wörter, um Emotionen auszudrücken, aber sie sind nicht so genau oder detailliert für Ausdrücke wie "Sie haben gute Arbeit geleistet", "Gut gemacht" oder "ich bin frustriert". Ich glaube, ich habe gelernt, meine Gefühle und Meinungen genauer auszudrücken, während ich Koreanisch gelernt habe.
Elias: Ein weiterer interessanter Aspekt ist die Höflichkeit. Auf Koreanisch ändern sich bestimmte Wörter entsprechend der Beziehung zwischen den Personen in einem Gespräch. Das Wort jip (Haus) ändert sich in daek und das Gleiche passiert mit saengil (Geburtstag), das sich in saengsin verändert, wenn man mit einer älteren Person oder einer Person mit höherem Status spricht.
Sarah: Ich denke, Koreanisch nimmt Rücksicht auf die Gefühle des Gegenübers. Fremde benutzen beim ersten Treffen immer jondetmal (formell höfliche Sprachstufe), während man mit Freunden banmal (informelle Sprachstufe) spricht. Bewusst eine informellere Sprachstufe zu nutzen, kann manchmal auch dabei helfen, jemandem schnell näher zu kommen. Ich habe mich sogar mit jemandem angefreundet, den ich zum ersten Mal getroffen habe, weil ich banmal gesprochen habe.
Elias: Ich weiß, wie sich das anfühlt. Koreanisch hat auch mehr Onomatopoesie oder mimetische Wörter als andere Sprachen. Das habe ich besonders dann gemerkt, als ich koreanische Comics gelesen habe. Solche Wörter fügen sich sehr schön in das Gesamtbild ein.
Elena: Ich denke, das liegt daran, dass das Design von Hangeul so schön ist. Ich fand die Buchstaben schon dann hübsch, als ich ihre Bedeutung noch nicht kannte. Ich denke, Hangeul hat einen gewissen Charme.
Elias: Richtig. Als ich anfing, Hangeul zu lernen, habe ich erfahren, dass Vokale und Konsonanten wie Stimmorgane geformt sind. Es ist ein logisch aufgebautes System.
Elena: Ich fand es auch sehr cool, dass man – wenn man Hangeul einmal gelernt hat – alle Worte der koreanischen Sprache schreiben kann, wobei die Buchstaben auf unzählige Arten kombiniert werden. Deshalb kann man auch auf Hangeul Wörter anderer Sprachen schreiben, deren Aussprache durch lateinische Buchstaben schwer zu erraten ist.
Sarah: Was Hangeul so besonders macht, ist, dass es von einem König erfunden wurde, der seinem Volk helfen wollte. Dank König Sejong konnten viele Menschen in der Joseon-Dynastie lernen, ihre Sprache zu lesen und zu schreiben.
Die internationalen Mitarbeiter von Korea.net schreiben ihre koreanischen Lieblingswörter. Von links: Sarah wählte gojingamrae, ein Sprichwort, das besagt, dass auf schwere Zeiten gute Zeiten folgen werden; Elena wählte das einsilbige Wort kkot (Blume); Elias wählte jeong (Zuneigung).