Kultur

12.02.2021

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Der 12. Februar ist nach dem Mondkalender der Neujahrstag oder Seollal, einer der beiden größten Feiertage Koreas. Es hat lange Tradition, an diesem Tag Tteok (Reiskuchen) zu essen und zu teilen.


Von Xu Aiying und Elena Kubitzki | Fotos: Kim Sunjoo

Der 12. Februar ist nach dem Mondkalender der Neujahrstag oder Seollal, einer der beiden größten Feiertage Koreas.

Das traditionelle koreanische Essen, das an diesem Tag serviert wird, ist Tteokguk, oder Reiskuchensuppe. Aber auch eine Reihe anderer Sorten von Tteok (Reiskuchen) wird gern mit Familie, Verwandten und Nachbarn geteilt. Das Sprichwort "Gib einen großen Tteok, bekomm einen großen Tteok", Koreas Version des Sprichworts "Wie man in den Wald hineinruft, so schallt es heraus", stammt aus dieser Tradition des Teilens von Reiskuchen.

Yoon Sook-ja, Präsident des Tteok-Museums in Seoul, erklärt: "Die Tradition, Reiskuchen in Zusammenarbeit mit Familie und Nachbarn zuzubereiten und mit Liebe zu teilen, beruht auf einem Gefühl der Gemeinschaft." Der Brauch, Essen – insbesondere Tteok – zu teilen, entstand, um Freude zu teilen und Traurigkeit zu lindern.

Das Team von Korea.net besuchte vor Seollal drei führende Tteok-Geschäfte in Seoul.

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Heukimja injeolmi (schwarzer Sesamreiskuchen) ist das Markenzeichen des Geschäfts Apgujeong Gongju Tteokjip im südlichen Stadtteil Sinsa-dong in Seoul.


■ Apgujeong Gongju Tteokjip: Heukimja injeolmi

Heukimja injeolmi (schwarzer Sesamreiskuchen) ist das Markenzeichen von Apgujeong Gongju Tteokjip, einem Geschäft im angesagten Viertel Sinsa-dong im Süden von Seoul. Sobald man die Packung mit Reiskuchen öffnet, entfaltet sich ein herzhaftes Aroma. Ein Bissen des nussigen und süßen schwarzen Sesams, ergänzt durch die weiche und doch klebrige Textur des Reiskuchens, sorgt für einen unvergesslichen Geschmack.

Auch der Reiskuchen mit Sojabohnenpulver ist wegen seines delikaten nussigen Aromas und Ingwergeschmacks beliebt. Er behält auch nach dem Auftauen nach längerer Lagerung seine weiche Textur bei.

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Das Atelier Dosuhyang in Sinsa-dong ist berühmt für seinen Reiskuchen Injeolmi im nordkoreanischen Stil.


■ Atlier Dosuhyang: Injeolmi im nordkoreanischen Stil

Das Atelier Dosuhyang, ebenfalls in Sinsa-dong, ist berühmt für sein Injeolmi-Reiskuchen nach nordkoreanischer Art. Dieses Injeolmi unterscheidet sich von der üblichen Herstellung mit Sojabohnenmehl. Hier werden Mungobohnen zur Verfeinerung verwendet, um einen frischeren und klareren Geschmack zu erzielen. Um diese Art von Injeolmi zuzubereiten, wird der Teig aus eingeweichtem Klebreis mit einem Stein-Jeolgu geschlagen, einem Utensil, das zum Stampfen von Reiskuchenteig verwendet wird. Dann wird der Reiskuchen-Fladen in große Stücke geschnitten, mit weißem Geopipat (Pulver aus süßen Bohnen) bestreut und von Hand in die richtige Form gebracht.

Dieser Reiskuchen ist aufgrund seiner raffinierten Verpackung als Geschenk beliebt. Frühzeitige Vorbestellungen werden aufgrund der höheren Nachfrage vor und während wichtiger Feiertage wie Seollal und Chuseok (koreanisches Erntedankfest) empfohlen.

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Gureum Tteok im südlichen Stadtteil Bangbae-dong ist berühmt für den gleichnamigen Gureum Tteok (Wolken-Reiskuchen), der Kastanien, Datteln und andere Zutaten enthält.


■ Gureum Tteok: Gureum Tteok

Das 1997 eröffnete Gureum Tteok im Stadtteil Bangbae-dong ist bei den Einwohnern Seouls sehr beliebt.

Der Reiskuchen des Geschäfts besteht aus gedämpftem Klebreispulver mit Kastanien, Datteln und anderen Zutaten, der mit Pulver aus roten Bohnen oder schwarzem Sesam überzogen und dann zu quadratischen Stücken geformt wird.

Während des Aushärtens entstehen aufgrund der Klebrigkeit und Dehnbarkeit des Klebreises verschiedene Schichten. Sein Name Gureum Tteok (Wolken-Reiskuchen) stammt von der Wolkenform, die seine Schichten beim Schneiden annehmen. Dank diverser Nüssen, darunter Kastanien, Walnüsse und Pinienkerne, ist dieser Tteok auch voller Nährstoffe.


xuaiy@korea.kr