Ehrenberichterstatter

04.04.2018

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Jedes Jahr im März ist der Berg Baegunsan mit Maehwa (Pflaumenblüten) bedeckt.



Von Korea.net-Ehrenberichterstatterin Heike Hermanns aus Deutschland
Fotos: Heike Hermanns | Stand: 4. April 2018

In den Ausläufern des Jiri-Gebirges am Seomjin-Fluss liegt das sogenannte Pflaumendorf, Maehwa-Maul. Die Maehwa läuten mit ihren Blüten den Frühling ein, da sie vor allen anderen Bäumen die ersten Knospen zeigen. Selbst wenn es kurz zuvor noch Schnee gegeben hat, wie dieses Jahr, fangen die Bäume Mitte März an zu blühen. Im Juni sind die Pflaumen schon reif zur Ernte.

Am Westufer Seomjin-Fluss bei Hadong hat man Mitte der 1950er Jahre begonnen, die Obstbäume anzupflanzen. Maehwa werden eingelegt oder zu Schnaps verarbeitet und finden auch in der traditionellen Medizin Verwendung. Daher die vielen großen Tontöpfe im Dorf, in denen die eingelegten Pflaumen reifen. Es gibt auch Tee von den Blüten und den Pflaumen und Maehwa-Eis zu kaufen.

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In ländlichen Gebieten im Maehwa-Dorf kann man zahlreiche Speicherplattformen finden, die sich manchmal leicht über dem Boden erheben und auf denen zahlreiche größere braune Tontöpfe mit gleichfalls braunen Deckeln stehen. Sie heißen „Jangdokdae“.



Die Bäume werden mittlerweile im weiten Umfeld um das Dorf angebaut und bieten an den steilen Hügeln eine eindrucksvolle Aussicht. Daher versuche ich, die Obstbäume dort jedes Jahr zu sehen.

Seit Beginn des 21. Jahrhunderts wird gleichzeitig auch ein Festival abgehalten, das die Saison der populären Blütenfestivals in Korea einleitet. Die Maehwa-Blüten locken viele Besucher an, Jung und Alt, Pärchen, Familien oder als Gruppe in Reisebusen. Hobbyfotografen in Clubs sind zahlreich mit ihren großen Kameras vertreten, um die besten und künstlerisch anspruchvolle Fotos zu machen. Aber die meisten Besucher sind Paare mit Selfie-Sticks, die unzählige gute Gelegenheiten zum Posieren finden. Dazu werden immer wieder neue Attraktionen in den Hügeln errichtet, etwa eine Buddha-Statue, oder ein großer Stein mit einem eingemeißelten Gedicht.

In den Festivalzelten entlang des Flusses und in den Hügeln gibt es lokale Spezialitäten wie Muscheln und Maehwa-Tee zu kaufen und eine Bühne für Alleinunterhalter, die für die ältere Generation singen. Von K-Pop keine Spur.

Das Festival und die Obstwiesen um das Dorf werden jedes Jahr ein bisschen größer. Gleichzeitig wird auch das Verkehrschaos jedes Jahr schlimmer, da es nur eine Zugangsstraße gibt, die direkt am Fluss entlang führt. Obwohl es einen Shuttlebus von einem großen Parkplatz nahe der Hauptstraße gibt, versuchen viele Besucher trotzdem, so nah wie möglich heranzufahren, und stehen dafür lange in einer Schlange. Immerhin haben sie dann genügend Zeit, die Pflaumenbäume entlang der Straße zu genießen, wenn auch in schlechter Luft. Wenn man das Dorf in Ruhe genießen will, muss man früh aufstehen und das Wochenende vermeiden!

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Die Pflaumenbäume in den südlichen Binnenregionen sind am Knospen.



jesimin@korea.kr

* Dieser Artikel wurde von einer Korea.net-Ehrenberichterstatterin verfasst. Unsere ehrenamtlichen Reporter kommen aus der ganzen Welt und teilen ihre Liebe und Leidenschaft über alle Dinge in Korea.