Aussichtspunkt auf Wanderpfad Nummer 5: Der Gwaneumsa Tempel (관음사) ist ein buddhistischer Tempel des Jogye-Ordens in Seoul. Es wird vermutet, dass er im Jahr 895 gegründet wurde.
Von
Korea.net-Ehrenberichterstatter Michael Gutzeit aus
Deutschland | Fotos:
Michael Gutzeit
Wenn ihr zu der Sorte Mensch gehört, die die ganze Woche über die meiste Zeit sehr beschäftigt ist, dann freut ihr euch sicher auf das Wochenende. Aber was genau soll man am Wochenende unternehmen, um sich bestmöglich von einer harten Woche zu erholen?
Meine persönliche Reset-Taste ist die Natur. Korea besteht zu 70% aus Berglandschaften und bietet daher ideale Möglichkeiten, einfach einmal abzuschalten und die Natur zu genießen. In fast jeder Ortschaft, egal wie klein, gibt es irgendwo einen Pfad, der in die Berge führt. Auch Seoul bietet etliche solcher Wanderwege.
Gwaneum daejanggun und Gwaneum yeojanggun auf einem Wanderweg. Ein Jangseung oder Dorfwächter ist ein hölzener koreanischer Totempfahl. Jangseungs wurden traditionell an den Rändern von Dörfern platziert, um Dorfgrenzen zu markieren und Dämonen abzuschrecken. Sie wurden auch als Dorfgottheiten verehrt.
Es gibt nämlich die sogenannten
Seoul Dullegil (둘레길). Dieser Name beschreibt acht unterschiedliche Wanderwege, auf denen man komplett um Seoul herum wandern kann. Auf einer Strecke von insgesamt 154,4 Kilometern finden Anfänger bis hin zu erfahrenen Wanderern ihren Spaß. Auf den Wegen kommt man an wunderschönen Trampelpfaden, Tempeln, Bächen, versteckten Denkmälern, Gräbern und sogar alten Bunkern aus dem Koreakrieg vorbei. Zwei bis drei Stunden vergehen wie im Flug, wenn man sich so an der Natur erfreut.
Was Besuchern auch viel Freude bereiten kann, sind die vielen Picknickmöglichkeiten, die die Dullegil bieten. Es ist zwar untersagt, im Wald oder in den Bergen zu kochen, aber Picknicke, die aus einer Brotzeit, Obst oder Gebäck bestehen, stellen kein Problem dar. Auf dem Weg zu einem Dullegil können Wanderer oft kleine Restaurants finden, die
Gimbap (김밥) – mit Gemüse und anderen Zutaten gefüllte Reisröllchen - verkaufen. Die Gimbap-Rollen sind bereits für weniger als €2 erhältlich.
Die Kirschbäume erblühen in Korea Ende März bis Anfang Mai. Freunde und Familien treffen sich, um dieses Spektakel gemeinsam zu genießen.
In der Frühlings- und Herbstzeit sind die vielen Dullegil besonders interessant. Im Frühling sind überall Kirschblütenbäume und andere blühende Pflanzen zu finden. Im Herbst kann man durch die Herbstlaubfärbung eine einzigartige Mischung aus rotem, gelbem und orangenem Blätterwerk sehen. Vielleicht entdeckt man auch das ein und andere Eichhörnchen, das sich im Dickicht versteckt. Was mich in der Natur auch immer zur Ruhe kommt lässt, ist das Zwitschern der Vögel. So wird man hier von Specht, Sperling und Lerche besungen – ein Luxus, dem man im hektischen Stadtleben sonst nicht hat.
Ich möchte daher einen Besuch der Seouler Dullegil jedem ans Herzen legen.
elenakubi@korea.kr
*Dieser Artikel wurde von einem Korea.net-Ehrenberichterstatter verfasst. Unsere ehrenamtlichen Reporter kommen aus der ganzen Welt und teilen ihre Liebe und Leidenschaft über alle Dinge in Korea.