Ehrenberichterstatter

22.04.2020

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Korea.net-Ehrenberichterstatterin Lara Leipholz empfiehlt den Besuch von Seouls zahlreichen Märkten. Hier kann man zu günstigen Preisen Obst, Gemüse und andere Lebensmittel kaufen.


Von Korea.net-Ehrenberichterstatterin Lara Leipholz aus Deutschland | Fotos: Lara Leipholz


Es gibt so viele Dinge, die man in Seoul erleben kann. Eigentlich braucht es gar keinen Reiseführer oder Tipps, weil die Aktivitäten meist von ganz alleine kommen, wenn man erst mal vor Ort ist. Auch wenn ich nicht alle Dinge auf einmal nennen kann, die ich persönlich immer wieder in Seoul erleben möchte, gebe ich euch 10 Tipps, die euch Seoul in seinen verschiedenen Facetten näherbringen.


Zum N-Seoul-Tower hochlaufen

Wenn du Seoul einmal komplett von oben erleben möchtest, solltest du dazu den N-Seoul-Tower besuchen. Er steht auf dem Berg Namsan, deshalb wird er auch Namsan Tower genannt. Dort oben hat man eine der besten Aussichten auf Seoul, außer es ist wirklich sehr schlechtes Wetter oder die Feinstaubbelastung ist sehr stark. Mit dem Bus kann man direkt nach oben zum Tower fahren oder man nimmt eine der verschiedenen Routen durch den Namsan Park zu Fuß – meine persönliche Empfehlung. Man ist viel schneller oben als man denkt und hat dabei noch super viel Natur um sich.

Als Belohnung für den Aufstieg kann man sich ein kleines Picknick mit Aussicht gönnen. Oben beim Tower gibt es sowohl einen Convenience Store als auch mehrere Restaurants. Du kannst dir aber auch einfach vorher etwas Leckeres zu essen mitnehmen, Kimbap oder Reisbällchen als typischen Picknick-Snack zum Beispiel. Man kann sich den Tower nicht nur von außen angucken, sondern sogar mit einem Fahrstuhl in den Tower selbst hochfahren. Der Preis für ein Ticket liegt bei ca. 10 Euro. Wem das zu teuer ist, muss sich keine Sorgen machen: Die Aussicht ist auch schon vom Berg aus wunderschön.


Late-Night-Shopping in Hongdae
Seoul ist wohl eine der besten Städte für das Shoppen rund um die Uhr. Die Straßen von Hongdae erwachen nachts nicht nur durch die vielen Restaurants und Bands auf der Straße erst richtig zum Leben. Man kann auch wunderbar shoppen gehen. Hondae hat alles zu bieten. Viele kleine Läden verkaufen dicht aneinandergedrängt Socken, Kosmetik und Kleidung. Und es wird schnell auffallen: Die Kleidungsstücke laufen dir in den Shops immer wieder über den Weg. Also keine Sorge, wenn du in dem ersten Laden dein Lieblingsstück nicht gekauft hast. Die Wahrscheinlichkeit ist sehr groß, dass du es zwei Läden später noch mal entdecken wirst. Daher der Tipp: Warte mit dem Kauf von einem Kleidungsstück oder einem Paar Schuhe ab, bis du alle Läden einmal besucht hast. So kannst du oft Geld sparen, weil der erste Shop nicht unbedingt der günstigste ist.
Mit der Linie 2 (Grün) könnt ihr bei der Station Hongik University aussteigen und euch von Ausgang 9 aus direkt ins Getümmel stürzen.


Street Performance in Hongdae
Damit kommen wir auch direkt zum nächsten Punkt: Sobald der Abend in Seoul anbricht und die Straßen voller werden, kann man schnell sehen, dass sich kleine Menschenansammlungen bilden. Zwischen diesen Menschen treten Street Performer auf, die wie K-Pop-Bands und Tanzgruppen ihr Talent unter Beweis stellen wollen. Die Stimmung dabei ist unbeschreiblich. Überall sind junge Talente, die tanzen, singen und performen. Und das nicht, um Geld zu verdienen. Sie üben, sie wollen sich zeigen, sie wollen die nächsten großen Stars werden. Es gibt extra vorgesehene Plätze auf den Straßen, die die Künstler mieten und darauf ihre Vorstellung abliefern können. Es macht unglaublich Spaß zuzusehen, mitzusingen, anzufeuern und mitzutanzen.

In Hongdae kann man all seine Shopping-Bedürfnisse befriedigen. Kleidung, Kosmetik und mehr wird hier verkauft.


Noraebang (노래방)
Jeder, der in Seoul anreist, wird ganz schnell die vielen Noraebang, oder Karaoke-Bars, entdecken. Noraebang ist gefühlt eine Art Volkssport in Korea. Viele Koreaner gehen sogar alleine in Noraebang. Noreabang heißt wörtlich übersetzt „Lied-Raum“ und beschreibt eine Art Kabine, in der man die Welt um sich herum vergessen und mit Freunden oder alleine singen kann. Wir in Europa kennen meistens nur Karaoke-Bars, in denen man sich mit Fremden einen großen Raum und ein Publikum teilt. In Korea ist es ganz anders. Man hat den Raum für sich und seine Freunde alleine und kann dort beliebig lange bleiben. Im Coin-Noraebang sind die Kabinen recht klein, dafür kann man für 500 Won (eine Münze, daher der Name Coin-Noraebang) drei Lieder singen und bei Bedarf direkt nach Hause gehen. In den geräumigeren Noraebang wird meist stundenweise bezahlt und man kann Getränke und Essen bestellen. Die Räume sind schallgedämpft, also kann man singen, tanzen und einfach mal loslassen, ohne Angst davor zu haben, von jemandem gehört oder gesehen zu werden. Und was sehr praktisch ist: Es gibt viele Lieder auf Englisch und sogar ein paar auf Deutsch zu singen.


Tempelessen (사찰음식)
Was wäre ein Artikel über Korea, ohne das Essen erwähnt zu haben? Und neben all den Köstlichkeiten, über die ich jahrelang schreiben könnte, möchte ich jedem ans Herz legen, einmal in ein Restaurant mit Tempelessen zu gehen. Dieses wird auf eine spezielle Art und Weise zubereitet. Es ist vegetarisch (nicht vegan, da Milch verwendet wird) und es gibt viele verschiedene kleine Köstlichkeiten. In buddhistischen Tempeln wird Essen und dessen Zubereitung als spirituelle Meditation betrachtet. Dadurch wird das Essen mit sehr viel Sorgfalt vorbereitet und als Heilmittel für Körper, Geist und Seele betrachtet. Meist wird es als Menü mit mehreren kleinen Gängen serviert. Man hat die Möglichkeit, dabei viele neue Dinge kennenzulernen und wirklich gesundes und frisches Essen zu genießen. Es werden saisonale und lokale Zutaten verwendet, wobei es auch verbotene Gemüsesorten gibt, die als Stimulanzien gelten und so die spirituelle Meditation behindern. Dazu gehörten z.B. Knoblauch, Schnittlauch und Zwiebeln. Das Essen ist nicht stark gewürzt, aber dennoch schmackhaft und durch handgemachte Saucen und Mischungen erhält es seinen einzigartigen Geschmack.
Die Restaurants, die Tempelessen anbieten, sind oft sehr teuer. Eine günstigere Möglichkeit ist es, zur Mittagszeit zu einem Tempel zu gehen. Dort wird oft auch die Möglichkeit angeboten, mitzuessen. Und das viel günstiger.
Wer trotzdem ins Tempelessen-Restaurant möchte, dem kann ich das Sanchon in Insadong empfehlen.


Fahrrad fahren am Hangang-Fluss
Einer der schönsten Orte in Seoul ist die gesamte Gegend entlang des Hangangs. Die Atmosphäre ist sowohl im Sommer als auch in den Wintermonaten wunderschön. Am allerschönsten ist es, wenn die Kirschblüten im April blühen. Eine tolle Erfahrung, neben dem Picknick am Fluss, ist es, sich ein Fahrrad auszuleihen und den Fluss entlangzufahren. So hat man Natur und den Blick auf die Stadt in einem. Die Stände, an denen Fahrräder verliehen werden, sind überall am Hangang entlang leicht zu finden. Neben normalen Fahrrädern werden hier oft auch Tandemräder angeboten.

Das Foto zeigt den Cheonggyecheon (청계천), einen angelegten Bach, der quer durch die Stadt fließt. Viele Menschen nutzen diese kleine Grünzone zum Entspannen und Spazieren.


Sauna auf Koreanisch - Jjimjilbang (찜질방)
Was für uns in Deutschland eher eine besondere Aktivität ist, ist in Korea etwas ganz Alltägliches und Normales: der Besuch einer Sauna. Aber keine Sauna wie bei uns im Westen. Nein, ein koreanischer Jjimjilbang. Es handelt sich dabei nicht nur um eine Sauna, sondern ein relativ weitläufiges Gebäude mit verschiedenen Entspannungs- und Unterhaltungsmöglichkeiten. Neben Ruheräumen, Bädern, Saunas und Massageoptionen gibt es in großen Jjimjilbang auch PCs, Spielekonsolen und Schlafräume. Jjimjilbang haben meist 24 Stunden am Tag geöffnet. Und neben den vielen koreanischen Omis und Opis, die immer zu finden sind, nutzen auch viele Büroangestellte, die z.B. nur ein kurzes Meeting in Seoul haben und am nächsten Tag in eine andere Stadt zurückreisen, die Möglichkeit, im Jjimjilbang zu übernachten. Denn der Eintritt ist im Vergleich zu einem Hotelzimmer viel günstiger. Jeder sollte einmal eine koreanische Sauna besucht haben. Man kann nicht nur entspannen, sondern auch einen typischen Aspekt der koreanischen Kultur noch näher kennenzulernen. Und: Man kann mit leeren Händen ins Jjimjilbang. Man bekommt vor Ort ein einfaches T-Shirt und eine kurze Stoffhose gestellt, meist einförmig in Orange, manchmal aber auch in Blau für die Männer und rosa für die Frauen.


Bukchon Hanok Village (북촌한옥마을)
Ein weiterer Lieblingsplatz von mir ist das Hanok Village in Seoul. Es ist nicht nur historisch gesehen atemberaubend und wunderschön. Es ist auch ein perfekter Ort, um schöne Fotos zu machen. Man kann sich vor Ort auch einen Hanbok (한복, traditionelles koreanisches Gewand) ausleihen und mit Freunden oder alleine mit Selfie-Stick wunderschöne Fotos zwischen den alten Häusern machen. Man fühlt sich in den kleinen Gassen ein wenig in die Vergangenheit zurückversetzt. Die Häuser sind teilweise noch bewohnt, sodass man in der Gegend respektvoll, ruhig und achtsam sein sollte. Mit der Linie 3 (Orange) fährt man bis zur Station Anguk und kann von Ausgang 2 aus zum Hanok Village laufen.


Themen-Cafés
Besuchern der Stadt wird ganz schnell auffallen: In Seoul gibt es tausende verschiedene und schöne Cafés. Alle zu entdecken wird unmöglich sein. Dennoch sollte man es sich nicht entgehen lassen, verschiedene Cafés zu besuchen. Neben den bekannten Katzen- und Hunde-Cafés, in denen man neben einer Tasse Kaffee und einem Stück Kuchen noch mit den Tieren spielen kann, gibt es auch viele andere ästhetische Cafés, die ein bestimmtes Thema für ihr Design haben. Auch kleine traditionelle Teehäuser (in Itaewon und Insadong findet ihr viele davon) sind definitiv einen Besuch wert. Zu einer Tasse Tee möchte ich euch die handgemachten Reiskuchen (떡, Tteok) ans Herz legen.


Street-Food-Märkte
Ich glaube, zu diesem Thema muss ich nicht viel mehr erklären. Wenn du Essen magst, passenderweise koreanisches Essen, und Lust hast, ganz viele verschiedene Gerichte und Köstlichkeiten auszuprobieren, solltest du einen der vielen koreanischen Märkte besuchen. Dort hast du nicht nur die Möglichkeit, Koreaner bei ihren Einkäufen zu beobachten, sondern kannst auch selbst ganz viele Leckereien probieren. Einer meiner Lieblingssnacks: Tteok-bokki (떡볶이), gebratene Reiskuchen mariniert in scharfer Gochujang (고추장, Chilipaste). Die berühmtesten Märkte sind der Gwangjang Market, der Mangwon Market, der Namdaemun Market und Singdangdong Tteokbokki Town.


elenakubi@korea.kr

*Dieser Artikel wurde von einer Korea.net-Ehrenberichterstatterin verfasst. Unsere ehrenamtlichen Reporter kommen aus der ganzen Welt und teilen ihre Liebe und Leidenschaft über alle Dinge in Korea.