Das koreanische Frühstück besteht oft aus einer Suppe, einer Schale Reis, eventuell etwas Fisch oder Fleisch, ein paar Nebenspeisen und natürlich Kimchi. ⓒ Korea.net DB
Von
Korea.net-Ehrenberichterstatterin Lara Leipholz aus
Deutschland
Natürlich ist Essen immer eine individuelle Angelegenheit. In Deutschland isst nicht jeder Frühstück und falls doch, dann isst auch nicht jeder dasselbe. Nichtsdestotrotz gibt es zwischen dem traditionellen koreanischen und deutschen Frühstück einen großen Unterschied. Während die Menschen im Westen oder vor allem hier in Deutschland eher zu einem Brötchen, Brot oder zu Müsli greifen und maximal vielleicht einen Unterschied zwischen süßen und herzhaften Frühstück machen, gibt es in Korea morgens eine vollwertige warme Mahlzeit. Der Unterschied zu dem koreanischen Mittag- oder Abendessen ist dabei eigentlich kaum vorhanden.
Traditionell isst man in Korea morgens eine Suppe, eine Schale Reis, ein paar Nebenspeisen und natürlich Kimchi. Die Suppe kann dabei Fleisch, Fisch oder nur Gemüse enthalten. Beliebt und sehr bekannt ist die sogenannte "Hangover soup" Haejang-guk, die auch gerne nach einer langen Nacht mit viel Alkohol gegessen wird. Als Beilagen gibt es gesalzene Gurken, Spinat mit Sesamöl und Knoblauch, schwarze Bohnen oder das uns alle bekannte Kimchi. Reis ist und bleibt ein Bestandteil fast jeder Mahlzeit in Korea. Der Reis nimmt bei den Mahlzeiten aber nicht den größten Teil ein. Er dient insbesondere dazu die anderen Beilagen oder Suppen besser aufzunehmen und zu verdauen.
Kimchi gehört zu fast jeder koreanischen Mahlzeit. ⓒ Laura Leipholz
Neben dem traditionellen Frühstück gibt es aber auch noch andere Optionen, die Koreaner gerne morgens wählen. Zum einen hat der Westen immer mehr Einfluss und auch Koreaner essen morgens ab und an gerne mal eine Schüssel Cornflakes mit Milch oder ein Toastbrot. Dieses ist sehr süß und man findet selten auf koreanischen Frühstückstischen unser deutsches Brot. Koreaner essen meist eine Art von Milchbrötchen mit Marmelade oder Honig.
Wenn es am Morgen jedoch schnell gehen muss, greifen Koreaner auch gerne zum Streetfood. Zum Beispiel holen sich viele Koreaner gerne eine Rolle Gimbap (eine Rolle aus Seetang und Reis gefüllt mit verschiedenen Zutaten wie Rettich, Schinken, Käse, Gurke und Spinat) oder koreanisches Eierbrot namens Gyeranppang (계란빵). Dabei handelt es sich um eine Art Muffin gefüllt mit einem Ei in der Mitte. Natürlich gibt es auch Starbucks und Co., wo man sich ein Sandwich oder ein Croissant kaufen kann.
Ich persönlich habe in meiner Zeit in Korea morgens keine vollwertige Mahlzeit essen können. Das lag zum einen daran, dass am Morgen mein Appetit auf so herzhafte Speisen nie da war und außerdem am Morgen einfach keinen großen Hunger empfinde. Für mich war eine Portion Reis das höchste der Gefühle am Morgen. Wie aber oben schon erwähnt: Da ist jeder anders und individuell. Auch hier in Deutschland scheiden sich die Geister, ob man morgens lieber ein Brot mit Käse oder doch lieber mit Marmelade isst.
Wenn es schnell gehen muss, essen Koreaner auch gern ein leichtes Frühstück. Beliebt für unterwegs sind die leckeren Gimbap-Rollen. ⓒ Unsplash
Das einzige, was ich selten mitbekomme, ist, dass in Korea Haferbrei oder pur Früchte gegessen werden. Hier bei uns im Westen oder in Deutschland ist es mittlerweile verbreitet, sich am Morgen eine Portion Haferbrei zu machen. In Korea gibt es eher mal am Morgen einen herzhaften Brei aus Reis, das vor allem gern bei Krankheit gegessen wird. Dieses Gericht nennt sich Juk (죽). Auch hier gibt es viele verschiedene Varianten. Zum Beispiel mit Pilzen, mit Rindfleisch, mit gemischtem Gemüse oder Hühnchen. Mein Favorit ist Hobak Juk (호박죽). Dieser Brei wird aus Kürbis und Reismehl hergestellt und ist super süß und cremig.
Egal, ob jemand nur kurz nach Korea reist oder dort eine längere Zeit lang lebt, jeder wird vor Ort ganz sicher ein Frühstück finden, das ihm schmeckt. Niemand ist gezwungen ein traditionelles koreanisches Frühstück zu essen, wenn er es nicht mag. Aber ich kann jedem Koreareisenden ans Herz legen, es einfach mal auszuprobieren. Man ist definitiv gestärkt für den Tag, hat alle wichtigen Nährstoffe aufgenommen und vielleicht wird man sogar ein großer Fan von Suppe und Reis am Morgen. Wer weiß, womöglich schwappt diese Tradition ja irgendwann auch zu uns in den Westen hinüber. Und dann dürfen wir natürlich das Kimchi nicht vergessen!
elenakubi@korea.kr
Dieser Artikel wurde von einer Korea.net-Ehrenberichterstatterin verfasst. Unsere ehrenamtlichen Reporter kommen aus der ganzen Welt und teilen ihre Liebe und Leidenschaft über alle Dinge in Korea.