Ehrenberichterstatter

17.11.2020

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Von Korea.net-Ehrenberichterstatterin Lara Leipholz aus Deutschland | Fotos: Lara Leipholz

Mittlerweile ist Sushi auch in Deutschland weit bekannt. Sushi wird mit Japan assoziiert und besteht aus einer mit Reis gefüllten Seetang-Rolle, die mit Fisch oder auch mit Gemüse verfeinert wird. Man kann Sushi sogar in vielen Supermärkten kaufen und es gibt viele verschiedene Sorten. Gimbap (김밥) hingegen genießt in Deutschland jedoch noch wenig Bekanntheit. Auf den ersten Blick könnte man denken, es handelt sich um Sushi. Aber nein, Gimbap und Sushi haben grundlegende Unterschiede und in Korea sollte man die beiden Gerichte nicht verwechseln. Das auch bei uns bekannte Sushi wird in Korea übrigens Chobap (초밥) genannt.

Gimbap ähnelt äußerlich einer japanischen Maki-Rolle und hat mit Sushi zwei grundlegende Zutaten gemeinsam: Reis und Gim (김) – also Seetang. Dennoch kann man Gimbap von Sushi unterscheiden. Ich persönlich mochte und mag bis heute Sushi nicht so gerne. Deshalb hatte ich immer Sorge, Gimbap zu probieren, da ich durch die äußerliche Ähnlichkeit befürchtete, auch der Geschmack sei ähnlich. Ich kann euch aber versichern: Es schmeckt anders und auch Leute, die kein Sushi mögen, können (und werden) Gimbap genießen.

Gimbap ist ein typischer Snack in Korea. Man kann ihn im Convenience Store kaufen, es gibt Street-Food-Stände, an denen Gimbap verkauft wird, und man kann auch viele Gimbap-Restaurants finden, wo Gimbap frisch gerollt wird. So ist die Reis-Rolle ein wenig vergleichbar mit unserer Döner-Kultur. Gimbap ist nicht nur günstig, sondern auch perfekt zum Mitnehmen, da es in Rollen verkauft wird und man die einzelnen „Scheiben“ auch unterwegs leicht abbeißen kann. So ist es ein praktischer, traditioneller und gesunder Snack. Viele Koreaner essen Gimbap auch gerne zum Frühstück oder beim Picknick. Eine beliebte Kombination ist es Ramyeon (koreanische Instant-Nudeln) und Gimbap zusammen zu essen.

Ramyeon (koreanische Instant-Nudeln) und Gimbap sind in Korea eine beliebte Kombination.


Doch nun zu den Unterschieden zwischen Sushi und Gimbap. Unterschied 1: Der Reis für Gimbap-Rollen wird nicht mit Essig verarbeitet. Sushireis wird vor dem Rollen mit Reisessig gemischt und erhält so eine Essignote, was ich zum Beispiel gar nicht mag. Der Reis für die Gimbapzubereitung wird meist nur mit etwas Sesamöl und Salz gewürzt. Unterschied 2: Die Gimbap-Rolle ist dicker als zum Beispiel das Maki-Sushi. Es kommen mehr Zutaten rein und die einzelnen Stücke sind im Umfang deutlich größer, werden aber meist dünner geschnitten. Unterschied 3: die Zutaten! In das klassische Gimbap kommt kein Fisch, sondern Gemüse wie Spinat, Möhre, eingelegter Rettich und Gurke. Daneben gibt es zahlreiche Varianten, die Zutaten wie Frühstücksfleisch, Käse, Bulgogi, Kimchi, Sesamblätter, Lotuswurzel oder Tunfisch enthalten. Roher Fisch und Meeresfrüchte sind in Gimbap traditionell nicht zu finden. Unterschied 4: Gimbap ist günstig. Für rund 2 bis 3 Euro kann man sich eine der leckeren Rollen kaufen.

Gimbap ist ein tolles Essen, das sich für Fleischesser, Pescetarier, Vegetarier und auch Veganer eignet. Man kann es ganz einfach zu Hause zubereiten, deshalb möchte ich hier kurz ein veganes Gimbap-Rezept teilen. Und keine Sorge: Das Rollen ist gar nicht so schwer und auch wenn mal was auseinanderfällt, schmeckt es trotzdem.

Die Zubereitung einer Gimbap-Rolle ist nicht schwer und die Zutaten könne für jeden Geschmack abgewandelt werden.


Zutaten:
- 10 Blätter Gim bzw. Nori-Blätter. Wer die nicht mag, kann auch Reispapier nutzen, das für Sommerrollen verwendet wird.
- 4-5 Tassen Rundkornreis
- 2 große Karotten
- 500g Blattspinat
- 2 Knoblauchzehen
- Salz
- 100g Tofu
- Sesamöl
- Sesamsamen geröstet
- Eingelegter Rettich
- Eine Salatgurke
- Optional: Sprossen, Tofu-Würstchen, Kimchi usw.

Zubereitung:
1. Rundkornreis kochen, mit etwas Salz und ein wenig Sesamöl mischen und danach etwas abkühlen lassen. Ein Reiskocher ist für eine gute Konsistenz perfekt, ist aber kein Muss.
2. Möhren in feine Streifen schneiden und mit etwas Sesamöl kurz in der Pfanne anbraten.
3. Frischen Blattspinat waschen, in heißem Wasser kurz blanchieren und danach mit etwas kleingehacktem Knoblauch, Sesamöl, etwas Salz und gerösteten Sesamsamen abschmecken.
4. Festen Naturtofu in feine Streifen schneiden. Wer mag, kann die Streifen auch in einer Pfanne kurz anbraten.
5. Eine Salatgurke in feine Streifen schneiden. Vorher die Kerne mit einem Löffel entfernen.
6. Eingelegten gelber Rettich aus dem Asiamarkt in feine Streifen schneiden.
7. Das Gim-Blatt zu ca. 90 % mit Reis bedecken, dabei einen 2-3 cm Rand freilassen, um am Ende die Rolle schließen zu können.
8. Zutaten auf einem Drittel des Reises längs verteilen. Nicht zu dick, damit es nicht reißt.
9. Das Rollen klappt am besten mit einer Bambusmatte, die ihr im Asiamarkt kaufen könnt. Tipps zum Rollen finden man gut auf YouTube.
10. Am Ende den freien Rand etwas nass machen und so die Rolle „zukleben“.
11. Mit Sesamöl die Rolle bepinseln und mit Sesam dekorieren.
12. Mit einem scharfen Messer die Rolle nun in daumendicke Stücke schneiden
13. Man kann die Rolle auch in Frischhalte- oder Alufolie einpacken und dann perfekt als Mittags- oder Picknick-Snack mitnehmen.

Ich wünsche einen guten Appetit!


elenakubi@korea.kr

Dieser Artikel wurde von einer Korea.net-Ehrenberichterstatterin verfasst. Unsere ehrenamtlichen Reporter kommen aus der ganzen Welt und teilen ihre Liebe und Leidenschaft über alle Dinge in Korea.