Von Korea.net-Ehrenberichterstatterin Lindsay Williams aus Deutschland | Fotos: Korea.net YouTube-Kanal
Wer hat die K-word Chain Challenge organisiert?
Korea.net, die offizielle Nachrichten-Webseite des koreanischen Kultur- und Informationsservices, bietet nicht nur Artikel und Nachrichten über Korea für alle, die immer auf dem neuesten Stand sein wollen, sondern auch Inhalte in Form von Videos, die man auf dem YouTube-Kanal „Koreanet” ansehen kann. Immer wieder werden dort neue Projekte ins Leben gerufen und bei einem ganz besonderem dieser Projekte durfte ich tatsächlich dabei sein.
Der YouTube-Kanal “Koreanet” von dem koreanischen Kultur- und Informationsservice.
Wie kam es dazu, dass ich dabei war?
Glücklicherweise hatte ich dieses Jahr die Möglichkeit, Teil der „K-Influencer Academy” zu werden, die ebenfalls durch den koreanischen Kultur- und Informationsservice organisiert wurde, und mit der Unterstützung dieses Programms habe ich viel mehr Videos als zuvor auf meinem Kanal „Alotoflotta” kreieren können. Da ich auf meinem Kanal zu einem großen Teil Videos über die koreanische Sprache hochlade, wurde ich von Korea.net gefragt, ob ich denn bei ihrem Projekt, nämlich der „K-word Chain Challenge”, teilnehmen wolle. Ich war direkt hin und weg und habe natürlich zugesagt.
Was ist die K-word Chain Challenge?
Mit der K-word Chain Challenge ist nichts anderes als das traditionelle koreanische Wörter-Spiel Kkeut-mal-it-gi (끝말잇기) gemeint. Dabei handelt es sich um ein Spiel, das es so ähnlich auch im Deutschen gibt, nämlich das Wortkettenspiel. Die Aufgabe besteht darin, mit den beteiligten Personen gemeinsam eine möglichst lange Wortkette zu bilden. Wenn das Startwort beispielsweise “In-sa” (인사 Begrüßung) ist, dann muss die letzte Silbe “sa” die Anfangssilbe des nächsten Wortes sein, was in diesem Fall “Sajin” (사진 Foto) sein könnte.
Diejenige Person, die ein falsches Wort bildet oder zu lange braucht, um eins zu nennen, scheidet aus und somit gewinnt der Teilnehmer, der am Ende als einzige Person übrig bleibt. Natürlich ist es elementar, dass alle beteiligten Personen entweder die koreanische Sprache können oder zumindest mit einigen Vokabeln vertraut sind.
Mein eigener Kanal “Alotoflotta” auf YouTube.
Wie lief die K-word Chain Challenge ab?
Es wurden insgesamt fünf verschiedene Teilnehmer zu jeder Runde dieser Challenge eingeladen, die allesamt einen eigenen YouTube-Kanal haben und Videos über Korea hochladen. Alles lief digital ab, also via Videokonferenz, und da wir die erste Gruppe von Teilnehmern waren, die das Format ausprobieren würden, waren alle sehr nervös. Anfangs wurde jeder von der lieben Moderatorin Elena, die wie ich auch Deutsche ist, vorgestellt und selbstverständlich wurden auch die Spielregeln nochmal klar und deutlich von ihr dargelegt.
Es gab mehrere Runden und auch zwischendurch kleine Mini-Rätsel, wodurch einzelne Teilnehmer, die bereits ausgeschieden waren, wieder mitmachen durften. Der Gewinner des Spiels sollte am Ende 200.000 Won erhalten, was umgerechnet etwa 140 Euro sind. Und obwohl es sich eben nur um ein Spiel handelte, waren alle sehr aufgeregt und ich persönlich hatte auch mit Nervosität zu kämpfen, die sich aber mit der Zeit in Spaß umwandelte. Die Runden waren alle sehr interessant und es wurde eine Vielfalt an koreanischen Vokabeln aus den verschiedensten Bereichen eingebracht. Es stellte sich heraus, dass ich mich tatsächlich in der finalen Runde durchsetzen konnte, was aber mit einer zusätzlichen Herausforderung verbunden war, die es in sich hatte.
Die Moderatorin Elena und ich zerbrachen uns förmlich die Köpfe, um die Wortkette weiterzubilden.
Welcher Herausforderung musste sich der Gewinner stellen?
Der Gewinner hatte die Möglichkeit gegen die Moderatorin Elena anzutreten, die schon seit Jahren in Korea lebt und der koreanischen Sprache dementsprechend mächtig ist. Falls es dem Gewinner also gelingt, sie in einer letzten Runde zu besiegen, erwartete ihn eine weitere Summe von 100.000 Won (ca. 75 Euro), zusätzlich zu dem bisherigen Preisgeld von 200.000 Won. Wenn es allerdings nicht gelingen sollte, Elena zu besiegen, würde von den ursprünglichen 200.000 Won nur noch die Hälfte übrigbleiben.
Ich war nun in der Position, mich für oder gegen ein weiteres Match mit Elena zu entscheiden, und ich nahm die Herausforderung schließlich mutig an. Diese weitere Runde mit Elena war die längste Wortkette, die in dem gesamten Videoprojekt zustande kam, und endete tatsächlich damit, dass sie an einem Punkt nicht mehr zeitig auf ein Folgewort kam. Kaum zu glauben, aber damit stellte ich mich als glückliche Gewinnerin heraus und eine große Last fiel mir von den Schultern, obwohl es auch unglaublich viel Spaß gemacht hat. Ich bin fest davon überzeugt, dass bei diesem Spiel neben dem Vokabelwissen auch eine große Portion Glück dazugehört, weil es eben bei manchen Silben besonders schwer ist, ein Anschlusswort zu finden. Deswegen gehe ich davon aus, dass bei einer Wiederholung mit genau denselben Teilnehmern eine andere Person gewonnen und versucht hätte, es mit Elena aufzunehmen.
Wie dem auch sei, war ich unglaublich dankbar, Teil von diesem Projekt sein zu dürfen und würde jederzeit wieder mitmachen. Denn das Land Korea, die koreanische Kultur und die koreanische Sprache zu verbreiten ist eine meiner liebsten Tätigkeiten.
elenakubi@korea.kr
Dieser Artikel wurde von einer Korea.net-Ehrenberichterstatterin verfasst. Unsere ehrenamtlichen Reporter kommen aus der ganzen Welt und teilen ihre Liebe und Leidenschaft über alle Dinge in Korea.