Ehrenberichterstatter

01.03.2021

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Fünf Deutsche haben sich mit Ehrenberichterstatterin Lindsay über die Koreanische Sprache unterhalten. Im Uhrzeigersinn: Jessi (31 Jahre), Thea (18 Jahre), Azemine (21 Jahre), Dominic (19 Jahre), Christina (23 Jahre).


Von Korea.net-Ehrenberichterstatterin Lindsay Williams aus Deutschland | Fotos: Lindsay Williams

Ich habe vor über sechs Jahren angefangen Koreanisch zu lernen und in dieser Zeit bin ich mit vielen Menschen in Kontakt gekommen, die genauso wie ich eine große Leidenschaft für die Sprache verspüren. Mich hat immer sehr interessiert, warum so viele Leute sich so für die koreanische Sprache begeistern können. Liegt es daran, dass sie ihre geliebten K-pop-Stars verstehen möchten? Liegt es an einer Faszination für die Kultur und Geschichte Koreas oder ist womöglich die Sprache allein ein Grund, um sie lernen zu wollen?

Um für Außenstehende etwas mehr Licht ins Dunkle zu bringen, habe ich mir überlegt, ein Video zu diesem Thema zu produzieren, in dem Deutsche erzählen, wie sie die koreanische Sprache kennengelernt haben und was sie mit ihr verbinden. Glücklicherweise erklärten sich fünf Deutsche dazu bereit, an diesem kleinen Herzensprojekt von mir teilzunehmen. Bei diesen lieben Personen handelt es sich um Christina, Dominic, Thea, Jessi und Azemine. Ich habe ihnen fünf Fragen gestellt, die sie für mich in Form eines Videos beantwortet haben. Um das Lesen so angenehm und interessant wie möglich zu gestalten, werde ich die Antworten im Folgenden zusammenfassen.


Wie heißt ihr und wie alt seid ihr?
Die Namen wurden zuvor ja bereits genannt, aber das Alter der Teilnehmer im Video liegt zwischen 18 und 31 Jahren. Meiner Erfahrung nach kann man diese Altersspanne auch deutlich stärker ausweiten, denn es gibt noch jüngere Personen, die schon ab 11 Jahren die koreanische Sprache erlernen, und genauso gibt es auch Personen über 60, wobei diese Zahl im Vergleich mit den jüngeren Interessierten doch deutlich geringer einzuschätzen ist.

Wie seid ihr auf die koreanische Sprache gekommen?
Christina lernt Koreanisch schon seit 2011, was echt schon eine beträchtliche Zeitspanne ist. Ihr Anknüpfungspunkt war K-pop und sie ist überzeugt davon, dass es bestimmt bei 95 % der Koreanisch-Lernenden genauso gewesen sein muss.
Bei Dominic war es so, dass er durch die Medien auf die koreanische Sprache gestoßen ist, denn er begann im Internet zu recherchieren, wo Korea denn liegt und was es für eine Geschichte hat. Für ihn stellte das den Punkt dar, ab dem er sich in das Land und die Sprache verliebt hatte. Auch für die Schriftzeichen (Hangeul) und die koreanische Landschaft kann er sich begeistern. Für ihn gibt es an Korea eigentlich keinen Aspekt, den er nicht ansprechend findet.
Auch Thea stieß ähnlich wie Christina durch K-pop auf die koreanische Sprache, was bestätigen würde, dass es tatsächlich vielen jungen Deutschen so ergeht. Für sie geschah dies allerdings durch eine Freundin und daraufhin begann Thea, sich intensiv mit dem Land auseinanderzusetzen. In ihren Augen steht Korea für ein Land, das eine wundervolle Sprache und eine sehr interessante Kultur besitzt. Durch ihre große Begeisterung für Korea motiviert entschied sie sich für ein Auslandsjahr als Schülerin in Korea.
Im Rahmen ihrer Tanzschule kam Jessi zum ersten Mal auf Korea, da sie dort die Choreographie zu Psys „Gangnam Style” gelernt hat. Der Tanz weckte ihre Neugier und sie suchte im Internet nach mehr solchen Liedern und Tänzen. Schließlich stieß sie auch auf Videos, wo weder getanzt noch gesunden, sondern einfach nur gesprochen wurde, natürlich auf Koreanisch. Und der Klang der gesprochenen koreanischen Sprache hat sie sehr fasziniert.
Azemine hörte schon von jungem Alter an Lieder in diversen Sprachen und war dementsprechend offen gegenüber Musik aus anderen Ländern. Ihr wurde zufällig ein koreanisches Video bei YouTube vorgeschlagen, wodurch ihr erster Kontaktpunkt mit der Sprache entstand. Von Anfang an war sie äußerst begeistert von dem, was die koreanische Sprache zu bieten hat.

Warum lernt ihr die koreanische Sprache bzw. was genau gefällt euch an ihr?
Christina hat sich buchstäblich in die koreanische Sprache verliebt, vor allem durch das Gucken von Entertainment-Shows und Serien. Besonders der Klang der Sprache hat es ihr angetan. Fleißigeres Lernen hätte dafür sorgen können, dass ihre jetzigen Fähigkeiten noch weitaus besser wären, aber ihr fehlte einfach ein konkretes Ziel, um die richtige Disziplin zum Lernen aufzubringen. Meiner Erfahrung nach ist Christina damit nicht alleine, denn für die meisten ist Koreanisch eben erstmal ein Hobby und obwohl die Leidenschaft für die Sprache groß ist, scheitern viele daran, neben dem Schul-, Uni- oder Arbeitsalltag regelmäßig an ihrem Sprachlevel zu arbeiten.
Satzmelodie und der Klang der Wörter waren das, was Jessi an der koreanischen Sprache stark überzeugt hat. Der Drang, sich selbst genauso ausdrücken zu können wie Koreaner und Koreanerinnen, war unglaublich groß. Für Jessi enthält Koreanisch auch einen süßen Aspekt, der ihr sehr gut gefällt. Allein das Zuhören, wenn andere sich auf dieser Sprache unterhalten, bereitet ihr Freude.
Auch Azemine hat angefangen Koreanisch zu lernen, weil sie die Sprache grundsätzlich sehr ansprechend findet. Für sie war da vor allem der weiche Klang von koreanischen Wörtern und die Schriftzeichen selbst ausschlaggebend.

Mit welchem Ziel lernt ihr Koreanisch?
Für Christina fühlt sich Korea wie ein zweites Zuhause an, wo sie sich wohlfühlt und ständig sein möchte. Schon drei Mal konnte sie das Land besuchen und jedes Mal hat sie sich sehr geborgen gefühlt. Koreanisch wäre da natürlich sehr hilfreich, damit sie sich vernünftig mit Koreanern unterhalten und viele Menschen dort kennenlernen kann. Wenn die Kommunikation auf der nationalen Sprache möglich ist, kann man schließlich noch viel mehr in einem Land erleben, als wenn die Kommunikation nur auf Englisch oder sogar gezwungenermaßen mit Händen und Füßen stattfindet.
Auch Dominic lernt Koreanisch mit dem Ziel, später einmal eine lange Zeit dort verbringen zu können. Denn eine Sprachbarriere ist eine äußerst starke Einschränkung, die er gerne vermeiden würde und da für ihn auch Englisch nicht so ganz in Frage kommt, konzentriert er sich auf das Lernen der koreanischen Sprache.
Thea ist davon überzeugt, dass der Einblick, den man durch das Meistern von Koreanisch erhält, eine zentrale Rolle spielt. Land, Kultur und Menschen sind dadurch viel besser zu verstehen und näher kennenzulernen. Auch der Aufbau von Kontakten wird, wie Christina und Dominic auch schon betonten, um Welten erleichtert. Während ihres Auslandsaufenthaltes konnte Thea, dadurch, dass sie die Sprache im Vorhinein schon sehr gut erlernt hatte, viele Freundschaften schließen.
Auch das Ziel von Jessi beinhaltet die Fähigkeit, sich mit Person von koreanischer Nationalität unterhalten zu können. Sie räumt ein, dass das Gucken von koreanischen Dramen ohne Untertitel auch eine große Motivation für sie darstellt. Außerdem kann sie durch das Sprechen der Sprache ihrem koreanischen Freund ein Heimatgefühl vermitteln, wodurch er Korea weniger vermissen muss.
Für Azemine ist es generell wichtig, die Sprache eines Landes zu lernen, wenn man dorthin reisen möchte, und das trifft für sie natürlich auch auf Korea zu. Es gibt auch keine größere Form der Wertschätzung eines Landes, wenn ein Ausländer sich die Mühe macht, die Sprache zu lernen.

Was ist euer Lieblingswort im Koreanischen und warum?
Christina fiel die Entscheidung sehr schwer, aber letztendlich legte sie sich auf das Wort "좋아요" (Choayo) fest, was so viel bedeutet wie "Finde ich gut". Für sie klingt der Ausdruck typisch Koreanisch und das Aussprechen des Wortes bereitet ihr viel Freude. Auch die positive Bedeutung hat für Christina Einfluss auf die Entscheidung gehabt.
Als sein Lieblingswort nannte Dominic "안녕하세요" (Annyeonghaseyo), was im Deutschen so viel bedeutet wie „Guten Tag”. Grund für die Wahl ist die Tatsache, dass das der erste Ausdruck war, den Dominic im Koreanischen gelernt hat.
Das Wort "사랑해" (Saranghae) wurde von Jessi als Favorit genannt. Sie begründet das mit der Bedeutung des Wortes, nämlich "Ich liebe dich". Es erinnert sie daran, dass sie durch die koreanische Sprache ihren Freund kennenlernen konnte.
Thea hat sich ganz bestimmt dagegen entschieden, ihr Lieblingswort zu nennen, da für sie ein solches Wort nicht existiert. Die Sprache ist in ihren Augen im Großen und Ganzen so wunderschön, dass sie da einfach keine Entscheidung treffen kann.
Azemine entschied sich bei dieser Frage für das Wort "괜찮아" (Gwaenchanah), was so viel bedeutet wie "Alles in Ordnung". Der weiche Klang bei der Aussprache dieses Wortes hat eine beruhigende Wirkung auf sie.

Ich gehe davon aus, dass die koreanische Sprache in Deutschland und darüber hinaus auch weltweit immer weiter an Beliebtheit und Interesse gewinnen wird. Ein großer Vorteil, den alle daraus ziehen können, ist die Vermehrung der regionalen Möglichkeiten, die sich ergeben werden, um Sprache zu erlernen. Das Angebot an Büchern und auch Kursen wird mit der Zeit stetig ansteigen. Ich bin sehr gespannt mitzuerleben, wie sich in Zukunft die Sicht auf die koreanische Sprache weltweit weiterentwickeln wird. Ich hoffe, es konnte ein Einblick gewährt werden in die Gründe, wegen denen Deutsche sich die Zeit nehmen, die koreanische Sprache zu erlernen.

Das Video in voller Länge können Sie untenstehend finden:


elenakubi@korea.kr

Dieser Artikel wurde von einer Korea.net-Ehrenberichterstatterin verfasst. Unsere ehrenamtlichen Reporter kommen aus der ganzen Welt und teilen ihre Liebe und Leidenschaft über alle Dinge in Korea.