Ehrenberichterstatter

05.05.2021

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Der königliche Felsen, Daewangam, wird mit einer Brücke mit dem Festland verbunden.


Von Korea.net-Ehrenberichterstatterin Karina Gur aus Deutschland | Fotos: Karina Gur

Wenn man über empfehlenswerte Orte in Südkorea spricht, beschränken sich die Reisetipps oft nur auf Seoul. Ich möchte euch heute jedoch einen Ort in Ulsan vorstellen. Die Stadt ist etwa eine Stunde von Busan entfernt und hat einen Park, dessen Entstehung auf einen Drachen zurückgeht, die Klippen von wildem Meer umspült werden und der ein kulturelles Erbe beheimatet.

Die Drachenlegende

Die Drachenstatue am Eingang des Parks trägt heutzutage eine Maske gegen Corona.


Kurz vor dem Eingang zum Daewangam Park (대왕암공원) in Ulsan findet ihr eine große Drachenstatue, die nichts anderes als eine riesige Rutsche ist. Jedoch steht sie nicht umsonst hier, denn die Entstehung des Parks geht auf eine Legende zurück, die über 1000 Jahre alt ist. Ende des 7. Jahrhunderts vereinte König Munmu aus dem Silla-Reich erstmals alle drei koreanischen Königreiche und wollte nach seinem Tod zum Drachen werden, um das Land vor Invasionen zu schützen.

Seine Frau tat ihm gleich: Die Königin von Munmu wünschte nach ihrem Tod in der Nähe des Meeres begraben zu werden, wo sie ebenfalls zum Drachen werden und das Reich beschützen wollte. So wird besagt, dass sich ihr Grab am Daewangam (Felsen des großen Königs) in Ulsan befindet, der nur wenige hundert Meter vom koreanischen Festland entfernt ist. Diesen Felsen kann man heutzutage über eine Brücke erreichen und dort den Blick auf das Ostmeer genießen. Das Grab selbst wurde jedoch bisher nicht entdeckt und so bleibt es weiterhin eine Legende.

Wildes Naturschauspiel



Eine von vielen Aussichtsplattformen mit Blick auf das Meer und die Stadt


Bevor ihr den Daewangam erreicht, müsst ihr jedoch zuerst durch einen Park gehen. Hier könnt ihr im Frühling die Kirschblüten bewundern, den Duft von Kiefern genießen, aber auch einige Treppen und kleine Felsen hochklettern, wenn ihr die entsprechende Route wählt. Bereits vor dem Erreichen des königlichen Felsens könnt ihr einen wundervollen Blick auf die Stadt Ulsan und das wilde Meer, wie es die großen Klippen umspült, erhaschen. Einen ähnlichen Anblick kenne ich nur aus dem Süden Europas.

Der Leuchtturm Ulgi

Auf dem Festland und über dem Daewangam erhebt sich ein kleiner Leuchtturm, der über 100 Jahre alt ist. Sein Name ist Ulgi, was ursprünglich "das Ende von Ulsan" bedeutete. Da dieser von japanischen Besetzern gebaut und so benannt wurde, ist der Leuchtturm seit 2006, dem 100-jährigen Jubiläum, zu etwa "Energetisches Ulsan" umbenannt worden. Die Bedeutung in Hanja - den chinesischen Schriftzeichen - ist neu, der koreanische Name Ulgi bleibt jedoch weiterhin. Der nur 6 Meter hohe Leuchtturm ist seit einigen Jahrzehnten nicht mehr von der See aus zu sehen, weil die Kiefern zu hochgewachsen sind, sodass 1987 ein zweiter höherer Leuchtturm in Kerzenform nur 50 Meter entfernt vom alten gebaut wurde. Diesen Leuchtturm könnt ihr auch in dem K-Drama "To all guys who loved me" (그놈이 그놈이다) sehen. Der kleine Leuchtturm ist währenddessen mittlerweile als Kulturerbe eingetragen.

Routenempfehlung


Im Frühling erblühen zahlreiche Kirschbäume auf dem Weg zum Daewangam


Der Daewangam Park in Ulsan ist definitiv einen Besuch wert. Abgesehen von der interessanten Geschichte und den schönen Schauplätzen könnt ihr hier außerdem ein Labyrinth besuchen, am Ufer frische Fische kaufen und sogar campen!

Falls ihr im Frühling kommt, würde ich euch empfehlen (auch wenn es schwierig ist!) zuerst in den Kiefernwald zu gehen. Hier könnt ihr langsam die felsige Landschaft entdecken, die atemberaubende Aussicht auf das Meer genießen und mit Sicherheit einige einzigartige Fotos schießen. Von dort aus gelangt ihr zum königlichen Felsen, dem Daewangam. Zurück auf dem Festland könnt ihr entweder weiter in den Westen zum Labyrinth und dem Campingplatz oder hoch zum Ulgi-Leuchtturm und den einfachen Weg wieder nach unten nehmen. Hier wird euch eine Allee mit Kirschbäumen verabschieden. Am Ausgang könnt ihr dann ein Erfrischungsgetränk in einem der zahlreichen Cafés trinken und die Aussicht auf die Drachenstatue genießen.


elenakubi@korea.kr

Dieser Artikel wurde von einer Korea.net-Ehrenberichterstatterin verfasst. Unsere ehrenamtlichen Reporter kommen aus aller Welt und teilen ihre Liebe und Leidenschaft über Korea.