Ehrenberichterstatter

16.06.2021

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Verschiedene Zutaten für Bibimbap. Bibimbap (wörtlich übersetzt: gemischter Reis) besteht im Wesentlichen aus gekochtem Reis, frischen landesüblichen Gemüsesorten, Spiegelei, Hackfleisch und einigen anderen Zutaten. ⓒ Korea.net DB



Von Korea.net-Ehrenberichterstatterin Olivia Fries aus Deutschland

Eine Reise nach Südkorea ist momentan noch in Planung? Und in der Nähe gibt es kein koreanisches Restaurant? Trotzdem Lust zu speisen wie dein Lieblings-Idol oder der gutaussehende Schauspieler aus dem K-Drama, das du gerade schaust? Dann bleibt wohl nichts anderes übrig, als die koreanische Küche zu dir nach Hause zu bringen und selber den Kochlöffel zu schwingen! Welche Zutaten du dabei am besten immer in Vorratsschrank, Kühlschrank und Co. haben solltest, erfährst du hier!

1. im Vorratsschrank – trocken und kühl gelagert:
- 쌀 [ssal] - Reis: Wie auch in vielen anderen süd- und ostasiatischen Ländern zählt auch in Südkorea Reis zu den Hauptnahrungsmitteln. Es wird vorrangig koreanischer Rund- oder Kurzkornreis verzehrt, da dieser aufgrund seines hohen Stärkegehalts nach dem Kochen schön klebt und sich leicht mit den Stäbchen essen lässt. Übrigens: Während die Koreaner die ungekochten Reiskörner als „쌀“ [ssal] bezeichnen, wird der zubereitete Reis „밥“ genannt!

- 국수 [guk-su] - Nudeln: Obwohl eigentlich Italiener für ihre Nudelsortenvielfalt berühmt sind, trifft man auch in Korea auf eine riesige Auswahl unterschiedlicher Sorten in allen möglichen Formen, Farben und Geschmacksrichtungen. Ob aus einfachem Weizenmehl, Mungbohnenstärke, Reismehl oder sogar aus Süßkartoffeln, für viele Gerichte gibt es sogar ganz spezielle Nudeln, die nur für genau diese Speise vorgesehen sind!

- 참깨 [cham-kkae] – Sesamsamen: „Klein, aber oho“ trifft auf diese kleinen Körnchen bestens zu, denn mögen sie noch so winzig sein, können sie oft genau die eine Zutat sein, die einem Gericht den letzten Schliff gibt. Gerade in gerösteter Form, auf Koreanisch “볶은깨” [bokk-eun-kkae], fügen sie zu jeder Speise, ob süß oder herzhaft, ein angenehm nussiges Aroma hinzu. Und auch als schmucke Deko eignen sich die kleinen Samen.

- 조청 [jo-cheong] – Sirup: Wörtlich übersetzt bedeutet der Begriff „menschengemachter Honig“ und ist ein dickflüssiges, sirupartiges Süßungsmittel, das durch das Einkochen von Stärkewasser entsteht. Oft wird es auch als “물엿” [mul-yeot] bezeichnet. Die häufigste Form wird hierbei aus Reisstärke gewonnen und heißt auf Koreanisch “쌀엿” [ssal-yeot]. Allerdings gewann in letzter Zeit das günstigere Äquivalent aus Mais immer mehr an Beliebtheit und wird gerne als billigerer Ersatz verwendet. Für welche der beiden Siruparten man sich schlussendlich entscheidet, ist jedem selbst überlassen.

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Für die strahlend rote Farbe des berühmten koreanischen Street Foods 떡볶이 (Tteokbokki) ist 고추장 (Gochujang), rote Chilipaste, als eine der wichtigsten Zutaten mit verantwortlich. ⓒ Pixabay



2. in der Gefriertruhe – bei Minusgraden sicher verwahrt:
- 쌀가루 [ssal-ga-ru] - Reismehl: „Mehl im Tiefkühler?“ mag sich der ein oder andere hier vielleicht fragen und ja, tatsächlich wird man im Asialaden auf der Suche nach koreanischem Reismehl auch meistens im Gefrierschrank fündig. Mit dieser Lagerung kann eine längere Frische gewährleistet werden. Wie der Name bereits ahnen lässt, wird dieses Mehl aus gemahlenem Reis hergestellt und ist eine Hauptzutat für viele traditionelle gedämpfte Reiskuchen. Die zwei berühmtesten Varianten sind "맵쌀가루" [mep-ssal-garu], welches aus Rundkornreis hergestellt wird und meist in Reisnudeln Verwendung findet, und "찹쌀가루" [chap-ssal-garu], das auch als süßes Reismehl oder Klebreismehl bekannt ist. Letzteres wird am häufigsten in süßen Reiskuchendessert verarbeitet.

- 고추가루 [go-chu-ga-ru] – scharfe Chiliflocken: Auch diese roten Flockenm die in vielen koreanischen Traditionsgerichten Verwendung finden, sollten bei Minusgraden gelagert werden. Keine Angst, da sie nicht viel Wasser enthalten, können die Chiliflocken einfach aus der Gefriertruhe entnommen und sofort verwendet werden, es ist kein Auftauen zuvor nötig! Aufgrund ihres hohen Schärfegrades sollte man bei der Verarbeitung stets ordentlich die Hände waschen, da etwas von dem Gewürz ins Auge zu bekommen sehr schmerzhaft enden kann.

- 떡 [tteok] – Reiskuchen: Reiskuchen wird aus gedämpftem oder gekochtem Reismehl, vermischt mit Getreide oder Bohnen, zubereitet. Sowohl die dünnen, scheibchenförmigen, die häufig als Suppeneinlage dienen, als auch die langen, zylindrischen Reisnudeln, die jeder Korea-Fan aus dem berühmten Street-Food-Staple „떡볶이“ [tteok-bokk-i] kennt, fühlen sich am wohlsten in der Gefriertruhe. Da es sich um frische Produkte aus bereits erhitztem und verarbeitetem Mehl handelt, könnten sie aufgrund ihres hohen Feuchtigkeitsgehaltes ansonsten schnell schlecht werden.

3. im Kühlschrank – frisches Gemüse, Soßen und Pasten:
- 생강 [saeng-gang] – Ingwer: Der eine findet sie zu scharf, von dem anderen wird sie vor allem für ihre feine Süße wertgeschätzt – von welcher Seite man es auch betrachten mag, in vielen koreanischen Gerichten darf die aromatische, gelbe Knolle nicht fehlen. Neben einem tollen Geschmack verfügt Ingwer auch über viele gesundheitsfördernde Eigenschaften und wirkt stoffwechselanregend. Wer die frische Variante gerade nicht zur Hand hat, kann im Notfall auch nach der getrockneten Pulverversion greifen.

- 마늘 [ma-neul] – Knoblauch: Nicht umsonst gilt die koreanische Küche als eine sehr gesunde, denn auch in dieser typischen Zutat verbergen sich viele gesunde Inhaltsstoffe. Aus diesem Grund gehen die Koreaner auch nicht sehr knausrig damit um und Knoblauch findet sich als Grundzutat in einer Vielzahl von Gerichten. Nur beim Anbraten sollte man etwas vorsichtig sein, denn wird er zu lange geröstet und überschreitet den perfekten Grad an gold-braun kann er schnell bitter und ungenießbar werden.

- 두부 [du-bu] – Tofu: Bei uns in Deutschland bezeichnet man ihn auch als „Bohnenquark“, schließlich sind seine Hauptzutat auch Sojabohnen, was mit ein Grund dafür sein kann, dass er bei vielen Menschen eher unbeliebt ist. Die Koreaner haben die Zubereitung von Tofu allerdings mittlerweile perfektioniert und schaffen es mit der Zubereitung, gebraten mit Soße oder in einem würzigen Eintopf gekocht, auch die hartnäckigsten Tofuskeptiker zu begeistern.

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Fermentiert wird in Korea traditionellerweise in solchen 옹기 [ong-gi], auch 항아리 [hang-a-ri] 장독대 [jang-dokdae] genannt, einer speziellen Form von Steingutgeschirr. Ein Bereich außerhalb der Küche, der für die Aufbewahrung von großen, braun glasierten Töpfen genutzt wurde, die Sojapaste, Sojasoße und Chilipaste enthielten. ⓒ Pixabay



- 간장 [gan-jang] – Sojasauce: Auch was Sojasauce angeht, so eröffnen sich einem in Südkorea ganz neue Welten. Da gibt es spezielle Sojasauce für Suppen, "국간장" [guk-kan-jang] genannt, welche mit Pilzgeschmack, solche die eher süßlich schmeckt und dann noch spezielle fürs Marinieren. Aber bloß keine Panik, auch wenn es vielleicht für jedes Gericht eine spezielle Soße geben mag, wird sich meist nicht allzu viel ändern, wenn man nicht die passende Variante verwendet.

- 고추장 [go-chu-jang] – scharfe Chilipaste: Dass die Koreaner es gerne scharf und fermentiert mögen, erkennt man gut daran, dass diese Zutat in vielen Gerichten verwendet wird, um ihnen das besondere feurige Aroma zu verleihen. Da es sich um ein fermentiertes Produkt handelt, hält es sich bei den richtigen Lagerverhältnissen für einen sehr langen Zeitraum.

- 된장 [doen-jang] – fermentierte Sojabohnenpaste: Diese Würzpaste ist eine der wichtigsten Zutaten für die berühmten koreanischen Eintöpfe, die vor allem im Winter Magen und Herz wärmen. Sie ist eher mild und ähnelt der japanischen Miso-Paste.

- 춘장 [chun-jang] – schwarze Bohnenpaste: Obwohl sie Bohnenpaste heißt, ist eine der Hauptzutaten dieses Würzmittels Weizenmehl, welches zusammen mit Bohnen und weiteren Zutaten fermentiert wird, bis die Paste ihre charakteristische schwarze Farbe erhält. Und diese gibt sie selbstverständlich bei ihrer Verarbeitung auch weiter, zum Beispiel an die berühmten schwarzen Nudeln "짜장면" [jja-jang-myeon], die jedes Jahr am 14. April, dem sogenannten „Black Day“, von Singles bei der jüngeren Generation verzehrt werden.

Natürlich sollten auch frisches Gemüse wie Kohl, Spinat, Bohnensprossen oder Zucchini sowie frisches Fleisch zum Kochen koreanischer Speisen niemals fehlen. Die meisten asiatischen Zutaten findet man übrigens in jedem gut sortierten Asiamarkt. Hunger bekommen? Na dann nix wie los an den Herd oder, falls nötig, noch mal los und einkaufen gehen! Und als Belohnung für all die Mühen gibt es ein leckeres Koreanisches Essen, um das Fernweh zumindest für einen kurzen Zeitraum zu vergessen ...

jesimin@korea.kr

Dieser Artikel wurde von einer Korea.net-Ehrenberichterstatterin verfasst. Unsere ehrenamtlichen Reporter kommen aus aller Welt und teilen ihre Liebe und Leidenschaft für Korea.