Ehrenberichterstatter

02.09.2021

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„Koreanischen Stempel selbst machen“ – ein Kulturprogramm des Nationalmuseums von Korea.



Von Korea.net-Ehrenberichterstatterin Hong Mai Nguyen aus Deutschland | Fotos: Hong Mai Nguyen


Trotz der modernen digitalen Zeit gibt es in Korea einen „analogen“ Gegenstand, der bis heute noch nicht weg zu denken ist: der Namenstempel - 도장 (dojang oder auch 인장 injang). Ich hatte die Gelegenheit, an einem Kurs zum „Koreanischen Stempel selbst machen“ teilzunehmen und vieles darüber zu lernen.

Rolle des Namenstempels

Laut Information des Nationalmuseums von Korea wird Namenstempel bereits seit mehreren Jahrtausenden verwendet. Der rote Stempelabdruck auf einem Dokument galt damals als Autorisierungsnachweis eines Beamten oder einer Person mit höherem Rang.

Heutzutage dient ein persönlicher Namenstempel als Identitätsnachweis, wie eine Unterschrift. Nach der Registrierung kann der Siegel statt Unterschrift bei allen Banktransaktionen, von Konto öffnen, Kreditkarte beantragen bis Immobilien kaufen, eingesetzt werden. Statt einer unterschriebenen Vollmacht reicht es in Korea, den Namenstempel dem Vollmachtnehmer zu überreichen. Deshalb besitzen viele Koreaner heute noch eigene Namenstempel.

Ein Namenstempel zeigt neben der Identität ebenfalls den Status seines Besitzes in der Gesellschaft. Reiche oder hochrangige Personen lassen ihren Stempel aus teuren hochwertigen Materialien u.a. Jade, Gold oder Silber mit speziellem Stempelkopf herstellen. Am häufigsten werden Stempel jedoch aus einfachem Stein, Holz oder mittlerweile auch aus Kunststoff hergestellt. Manche Gläubige tragen ihren Stempel auch als ein Amulett, um Schlechtes zu vermeiden.

Es ist deshalb selbstverständlich, dass es an fast jeder Ecke in einer koreanischen Stadt einen Dojang-Laden gibt, wo man ein Siegel anfertigen lassen kann.

Koreanischen Stempel selbst machen

Im Rahmen eines Kulturprogramms vom Nationalmuseum von Korea habe ich gelernt, wie ein Namenstempel hergestellt wird.

Was man alles hierfür braucht ist: ein Stück vorgeschnittenen Stein, einen Halter, ein Graviermesser, Papier, Stift und ein Handschuh, um die Hand zu schützen, die den Stein festhält.

Laut Information des Nationalmuseums von Korea wird Namenstempel bereits seit mehreren Jahrtausenden verwendet.


Zuerst wird auf Papier der erste Designentwurf erstellt. In der Regel soll der Name auf dem Stempel in Koreanisch in den vier Rechtecken von oben nach unten und von rechts nach links geschrieben werden. Das Design wird danach mit Hilfe eines Transparentpapiers verkehrt rum auf der Steinoberfläche nachgemalt. Nun wird der Stein in den Halter befestigt, dann nach und nach mit dem Messer geschnitten.


Auf meinem Stein habe ich nach der Stunde meinen Namen in Koreanisch selbst eingraviert.

Nicht schlecht für den 1. Versuch, oder? Ich spürte danach meine Hand nicht mehr, trotzdem war ich zufrieden. Ich finde, dieser Namenstempel passt recht gut zu mir: er ist einfach, direkt und hart, hat hier und da Macken, versteckt aber hinter sich viel Arbeit.




Mein selbst gemachter Namenstempel.



Informationsquellen:


- Nationalmuseum von Korea
https://en.wikipedia.org/wiki/Seal_(East_Asia)
https://ko.wikipedia.org/wiki/%EB%8F%84%EC%9E%A5

jesimin@korea.kr

Dieser Artikel wurde von einer Korea.net-Ehrenberichterstatterin verfasst. Unsere ehrenamtlichen Reporter kommen aus der ganzen Welt und teilen ihre Liebe und Leidenschaft über alle Dinge in Korea.