Ehrenberichterstatter

13.01.2022

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Das 180 Kilometer südöstlich von Seoul gelegene Danyang.

Das 180 Kilometer südöstlich von Seoul gelegene Danyang.


Von Korea.net-Ehrenberichterstatterin Elif Koc aus Deutschland | Fotos: Elif Koc

Dass Südkorea als touristisches Ziel einiges zu bieten hat, ist mittlerweile kein Geheimnis mehr. Die Millionenmetropole und Hauptstadt Seoul, in der Moderne und Tradition einzigartig aufeinandertreffen, die Hafenstadt Busan mit ihren zahlreichen Stränden oder die atemberaubende Natur der Insel Jeju – für jeden ist was dabei. In letzter Zeit entscheiden sich Koreaner/-innen und Tourist/-innen aber öfter für weniger bekannter Orte, um das Land besser kennenzulernen. Eine Stadt erhält dabei besondere Aufmerksamkeit – die in der Provinz Chungcheongbuk gelegene Stadt Danyang. Mit dem Bus von Seoul in gerade mal etwas mehr als zwei Stunden zu erreichen, eignet sich Danyang ideal für einen Tagesausflug.

Aber was macht Danyang so besonders? Die einzigartige Lage zwischen Bergen und Natur (Die Stadt besteht zu 83,7Prozent aus Bergen), die beeindruckenden Sehenswürdigkeiten sowie das Paragliding, das in letzter Zeit als Magnet für Touristen und Einheimische gilt, haben Danyang zu einem beliebten Ziel verholfen.

Die ideale Lage der Stadt bietet die perfekte Kulisse für das Paragliding. Man vereinbart zuvor mit dem Geschäft, das auf das Gleitschirmfliegen spezialisiert ist, einen Termin und wird am Busbahnhof abgeholt. Anschließend wird man zu einem der höchsten Punkte der Stadt gefahren, der einen wunderschönen Ausblick auf Danyang bietet. Man zieht dann die entsprechende Ausrüstung an und darf nun mit einem Begleiter zusammen springen. Über zehn Minuten fliegt man über die Stadt und darf die wunderschöne Natur und Berge Danyangs bewundern. Ein Pluspunkt ist, dass man auch über den Fluss Namhangang fliegt, bevor man landet. Besonders angenehm ist dabei die frische und saubere Luft Danyangs, die diesem Erlebnis den letzten Schliff verleiht. Der Flug wird von den zuvorkommenden Begleitern auch aufgenommen, sodass man ihn anschließend als Video erhalten kann.



Die Gosu-Höhle, eine der bedeutendsten Sehenswürdigkeiten in Danyang, befindet sich wenige Kilometer nordöstlich der Stadt, leicht zu erreichen, wenn man die Gosu-Brücke überquert hat, sich nach links wendet und 15 Minuten der Straße folgt.

Die Gosu-Höhle, eine der bedeutendsten Sehenswürdigkeiten in Danyang, befindet sich wenige Kilometer nordöstlich der Stadt, leicht zu erreichen, wenn man die Gosu-Brücke überquert hat, sich nach links wendet und 15 Minuten der Straße folgt.



Doch auch über das Paragliding hinaus hat Danyang zahlreiche Sehenswürdigkeiten zu bieten. Zum einen ist die Höhle Gosudonggul, eine Kalksteinhöhle, die vor über 500 Millionen Jahren entstanden ist, einen Besuch wert. Unweit vom Stadtkern gelegen, reicht sie bis zu 1.300 Meter in die Tiefe. Das Durchlaufen gestaltet sich nicht sonderlich einfach, denn die Durchgänge sind recht eng und an einigen Stellen so tief, dass man sich beugen muss. Man läuft in erster Linie zahlreiche Treppen rauf- und runter, die einen atemberaubenden Blick auf das tiefe und goldene Kalk bieten. Das gedimmte Licht trägt zu der einzigartigen Atmosphäre bei. Einige Tropfsteine ähneln Tiersilhouetten und wurden nach diesen benannt. Da es rutschig werden kann, erhält man vor dem Eintritt Handschuhe.

Auch bekannt ist Danyang als Stadt, die einen der schönsten Tempel Südkoreas beherbergt – den Guinsa. Dieser liegt nicht im Zentrum der Stadt und ist mit Bus oder Taxi in ca. 20 Minuten zu erreichen. Die Lage trägt zu den Reizen des Guinsa bei, denn der Tempel befindet sich am Berg Sobaeksan, wo sich seine schwarzen Dächer vertikal zwischen zahlreichen Bäumen erstrecken. Besonders im Herbst, wenn die Bäume rot und orange gefärbt sind, bietet sich hier ein einmaliger Blick auf die Tempelgebäude.


Der Guinsa versteckt sich im dichten Grün eines engen Tals nordöstlich von Danyang.

Der Guinsa versteckt sich im dichten Grün eines engen Tals nordöstlich von Danyang.


Der Guinsa ist das Hauptquartier des Cheontae-Ordens des koreanischen Buddhismus und hat den Vorsitz über mehr als 140 Tempel im ganzen Land. Als sein Unterscheidungsmerkmal gilt, dass viele Gebäude im Vergleich zu anderen Tempeln mehrstöckig sind. Durch seine hügelige Lage offenbart sich der Guinsa je höher man läuft, so kann man oben angekommen das Daejosajeon (Das Große Lehrhalle) bewundern, einen Schrein, der zu Ehren von Sangwol Wongak errichtet wurde, jenem Meister, der die Cheontae-Sekte nach einem jahrhundertelangen Dornröschenschlaf 1945 wieder zum Leben erweckt hatte. Der fünfstöckige Daebeoptang, auch Große Dharma Halle genannt, gehört zu den größten Tempelkomplexen Südkoreas. Besonders ist am Guinsa auch, dass die Tempelküche zweimal am Tag für mehr als 1000 Personen Essen zubereitet. Jeder, unabhängig von Rasse und Herkunft, darf kommen und hier essen. Damit kommt der Tempel den Grundprinzipien des Buddhismus nach.

Mit all diesen Attraktionen ist Danyang definitiv einen Besucht wert. Nicht nur bekommt man einen noch recht unbekannten Teil Südkoreas zu sehen, sondern kann, wenn auch nur für einen Tag, dem Trubel der Großstadt entkommen.

jesimin@korea.kr

Dieser Artikel wurde von einer Korea.net-Ehrenberichterstatterin verfasst. Unsere ehrenamtlichen Reporter kommen aus aller Welt und teilen ihre Liebe und Leidenschaft für Korea.