Ehrenberichterstatter

30.07.2024

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Die K-Pop-Girl-Gruppe Newjeans, die vom Ministerium für Kultur, Sport und Tourismus als Korea-Tourismus-Ehrenbotschafterinnen ernannt wurde, tritt auf dem Werbevideo für den Tourismus in Korea. Manuel Guthmann, der Ehrenberichterstatter von Korea.net, teilt Ihnen nach dem Thema des Werbevideos seine eigenen Erfahrungen in Bezug auf das Essen in Korea.

Die K-Pop-Girl-Gruppe Newjeans, die vom Ministerium für Kultur, Sport und Tourismus als Korea-Tourismus-Ehrenbotschafterinnen ernannt wurde, tritt in dem Werbevideo für den Tourismus in Korea auf. Manuel Guthmann, der Ehrenberichterstatter von Korea.net, teilt mit Ihnen nach dem Thema des Werbevideos seine eigenen Erfahrungen in Bezug auf das Essen in Korea.



Von Korea.net-Ehrenberichterstatter Manuel Guthmann aus Deutschland | Fotos: Manuel Guthmann | Video: Offizieller YouTube-Kanal der Korea Tourism Organization

Am 11. Juli 2024 überreichte Yu In Chon, Minister für Kultur, Sport und Tourismus der erfolgreichen koreanischen K-Pop-Girl-Group NewJeans die Ernennungsurkunde als Korea-Tourismus-Ehrenbotschafterinnen, um für den koreanischen Tourismus in der ganzen Welt zu werben. Am selben Tag wurde das erste Werbevideo von NewsJeans in YouTube veröffentlicht und hat bereits über 10 Millionen Aufrufe.

Dieses Video nimmt euch auf eine Gourmetreise nach Korea mit und zeigt euch, wie und welche Gerichte junge Koreaner lieben. Von koreanischem BBQ und frittiertem Hühnchen bis hin zu Kimchi, Gimbap und Gukbap gibt es unzählige köstliche Gerichte, die ihr entdecken könnt.


Das Motto des Videos „Erlebe Korea wie ein Einheimischer mit NewJeans und tauche in die lebendige Welt der koreanischen Aromen ein – wir versprechen, du wirst es nicht bereuen!“, ist natürlich auch mein Motto. Ich liebe die koreanische Küche über alles und esse wirklich gerne.

Egal, ob du ein Street-Food-Liebhaber oder Feinschmecker bist, Korea bietet dir eine breite Palette an kulinarischen Erlebnissen. Als ich zum ersten Mal nach Korea kam, war ich sofort von der Vielfalt der koreanischen Küche begeistert und kann nur bestätigen, dass man ohne koreanisches Essen etwas verpasst. Ich möchte euch deshalb, ein paar typische koreanische Lieblingsgerichte von mir vorstellen und euch Tipps rund ums Essen und Restaurants in Korea geben, denn manche Dinge sind in Korea ganz anders als in Deutschland.

Arten von Restaurants in Korea
In der koreanischen Metropole Seoul hat man oft den Eindruck, die Stadt besteht nur aus Cafés, Restaurants, Bars, Street Food und Pop-up-Restaurants. Laut einer Statistik von Ende 2022 gab es in Seoul rund 110.000 Restaurants und 15.000 Cafés. In der deutschen Hauptstadt Berlin gab es zum Vergleich im Jahr 2022 nur rund 9.000 Restaurants, Bars, Kneipen und Cafés.

In der Republik Korea gibt es rund 950.000 Restaurants. Das ist eine beeindruckende Zahl, spiegelt aber auch die Verbundenheit und Liebe der Koreaner zum Essen wider. Koreaner essen gerne und regelmäßig außer Haus. Zu Hause kochen und essen, wie es in Deutschland üblich ist, findet in Korea wesentlich seltener statt.

Schnellrestaurants

Diese findest du in Seoul und Busan fast an jeder Straßenecke. Sie sind perfekt für ein schnelles und günstiges Essen. Ich habe oft Gimbap, Ramyeon und verschiedene Reisschalen genossen, die ideal für einen schnellen Snack oder ein Mittagessen sind.

Chicken-Restaurants
In Korea findet man unzählige Chicken-Restaurants. Diese sind besonders abends beliebt und bieten zahlreiche Hühnergerichte und Bier an. Hier habe ich einige meiner besten Abende mit Freunden mit Chimaek 치맥 (koreanisch Chicken und Maekju = Bier) verbracht.

Die meisten Koreaner und auch der Autor lieben “Korean Chicken”

Die meisten Koreaner und auch der Autor lieben “Korean Chicken”.


Jokbal-Restaurants
Diese Restaurants sind auf würzige Schweinshaxen spezialisiert, die zusammen mit Beilagen wie Kimchi serviert werden.

Koreanische Grillrestaurants / BBQ
Hier grillst du dein Fleisch direkt am Tisch. Besonders beliebt sind Samgyeopsal (Schweinebauch) und Bulgogi (mariniertes Rindfleisch). Es macht Spaß, das Fleisch selbst zuzubereiten und mit Freunden zu teilen.

Traditionelle koreanische Restaurants
Diese bieten eine volle Mahlzeit mit Reis, Suppe und vielen Beilagen (Banchan). Hier habe ich die authentische Seite der koreanischen Küche entdeckt. Es gibt auch gehobene Restaurants mit einem besonderen Gourmet-Erlebnis, verbunden mit einer Vielzahl traditioneller koreanischer Gerichte in mehreren Gängen.

Typische koreanische Gerichte
Man findet in der koreanischen Küche viele Fleisch- und Fischgerichte sowie Gerichte mit Meeresfrüchten. Ich selbst esse keinen Fisch und keine Meeresfrüchte, komme aber, als bekennender Chicken- und Fleischliebhaber, super in Korea zurecht und finde immer etwas Leckeres zu essen. Auch Vegetarier und vermehrt auch Veganer finden eine reiche Auswahl an Gerichten, besonders mit Tofu, Gemüse und Nudeln.

Eine kleine Auswahl leckerer koreanischer Speisen

Eine kleine Auswahl leckerer koreanischer Speisen.


Meine persönlichen Favoriten

Kimchi (김치)
Das fermentierte Gemüse, das in Korea zu fast jeder Mahlzeit dazugehört, hat mich schnell überzeugt. Beim ersten Mal war Kimchi für mich ungewohnt scharf, sodass meine Freunde schmunzeln mussten, weil ich wohl feuerrot angelaufen war und nach Luft schnappte.

Bibimbap (비빔밥)
Eine bunte Reisschale mit Gemüse, Fleisch und einem Ei, gemischt mit Gochujang (scharfer Chilipaste). Ein echtes Geschmackserlebnis!

Bulgogi (불고기)
Dünngeschnittene marinierte Rindfleischstreifen, die oft gegrillt oder gebraten werden.

Samgyeopsal (삼겹살)
Dicke Scheiben Schweinebauch, die direkt am Tisch gegrillt werden.

Tteokbokki (떡볶이)
Scharfe Reiskuchen in einer süßen Soße, oft mit Fischkuchen und Gemüse. Ein beliebter Street-Food-Snack und einer meiner Favoriten. Schmeckt gut, macht satt und ist günstig.

Ramyeon (라면)
Würzige Nudelsuppen, die in unzähligen Varianten und Geschmacksrichtungen erhältlich sind. Du bekommst in Korea eigentlich überall Ramyeon. Es ist fast so etwas wie ein Nationalgericht.

Jjigae (찌개)
Verschiedene Eintöpfe, die in der Mitte des Tisches serviert werden.

Naengmyeon (냉면)

Kalte Buchweizennudeln in einer erfrischenden Brühe, perfekt für heiße Sommertage.

Japchae (잡채)
Gebratene Glasnudeln mit Gemüse und manchmal Fleisch.

Esskultur und Restaurantgepflogenheiten

Die Kosten für ein einfaches Essen liegen zwischen 5.000 und 15.000 KRW, aber gehobene Restaurants können teurer sein.

Meistens gibt es einen Knopf am Tisch, um das Personal zu rufen. Einfach den Knopf drücken und schon kommt jemand, was ich besonders praktisch fand. Manchmal bestellt man auch durch Handzeichen. In, vor allem kleineren Lokalen, bestellt man oft direkt an der Theke.

Mit der Klingel am Tisch kann man das Personal rufen. Wasser am Tisch oder im Spender ist kostenlos

Mit der Klingel am Tisch kann man das Personal rufen. Wasser am Tisch oder im Spender ist kostenlos.


Es gibt auch Restaurants mit einem Tablet am Tisch. Hier kann man sich die Speisen ansehen und bestellen. Ich habe auch Restaurants erlebt, wo die Speisekarte sowie der Bestellvorgang samt Vorabbezahlung ausschließlich am Smartphone mit Scannen eines QR-Codes möglich waren. In einem Restaurant hatte ich leichte Schwierigkeiten, mir wurde aber vom Personal freundlich und zuvorkommend geholfen, damit ich trotzdem bestellen konnte.

In zahlreichen Cafés in Korea bestellt und bezahlt man oft am Terminal. Diese lassen sich meist auf die englische Sprache umstellen. Sollte das nicht möglich sein, helfen die anderen koreanischen Gäste normalerweise, wenn sie merken, dass man nicht weiterkommt oder sie einfach um Hilfe bittet. So habe ich es zumindest erlebt.

Stilles Wasser ist immer kostenlos und wird oft in einer Flasche auf dem Tisch bereitgestellt oder kann an einem Wasserspender geholt werden. Das Besteck, bestehend aus Metallstäbchen und einem Löffel, befindet sich überwiegend in einer Schublade am Tisch oder wird zusammen mit den Gerichten serviert. Normalerweise gibt es keine Messer, vieles wird mit einer Schere geschnitten. In vielen koreanischen Restaurants werden Schürzen bereitgestellt, um die Kleidung vor Spritzern zu schützen.

Besteck findet man meist in der Schublade am Tisch. In vielen Restaurants erhält man Schürzen

Besteck findet man meist in der Schublade am Tisch. In vielen Restaurants erhält man Schürzen.


Bezahlen
Normalerweise zahlt eine Person die gesamte Rechnung, besonders bei formellen oder geschäftlichen Anlässen. Diese Tradition zeigt Großzügigkeit und Verantwortungsbewusstsein. Unter Freunden zahlt oft derjenige, der eingeladen hat, oder man wechselt sich ab, was die sozialen Bindungen stärkt.

Man zahlt sehr meistens an einer Kasse am Ausgang. Das Bezahlen am Tisch, wie wir es in Deutschland handhaben, ist in Korea unüblich. Trinkgeld ist in Korea nicht üblich und wird als unhöflich betrachtet.

Essen teilen und Tischmanieren
In koreanischen Restaurants teilt man die Gerichte, die in der Mitte des Tisches serviert werden. Jeder bedient sich selbst mit den bereitgestellten Beilagen und Hauptgerichten. Das fördert das Gemeinschaftsgefühl und ermöglicht es, verschiedene Gerichte zu probieren.

Warte, bis die älteste Person am Tisch beginnt, zu essen. Es ist höflich, außer bei Fingerfood mit beiden Händen zu essen und das Glas einer anderen Person zu füllen, besonders bei Alkohol. Beliebte alkoholische Getränke sind Soju (소주), ein klarer Schnaps, und Makgeolli (막걸리), ein leicht fermentierter Reiswein. Wenn eine Person am Tisch noch nicht das Alter (19 Jahre, internationales Alter) erreicht hat, um in der Öffentlichkeit Alkohol zu trinken, bekommen normalerweise auch die anderen Gäste am Tisch keinen Alkohol oder Bier. Ausweise werden oft recht streng kontrolliert, zumal sich die Koreaner, wie wir umgekehrt auch, oft etwas schwerer tun, unser Alter zu schätzen.

Iss nicht direkt aus einer gemeinsamen Schüssel, sondern lege erst eine Portion auf deinen eigenen Teller.

Reservierungen und Wartezeiten
Tisch-Reservierungen sind in Korea nicht üblich, außer in gehobenen Restaurants. Oft steht man in der Schlange, um einen Tisch zu bekommen. Wartezeiten, auch länger als eine Stunde sind keine Seltenheit. Man kann sich auf eine Warteliste setzen lassen und vor dem Lokal warten oder wird per Telefon angerufen, wenn ein Tisch frei wird.

Allein essen
Allein essen zu gehen, kann in Korea eine Herausforderung sein, da die Esskultur stark auf das gemeinsame Essen ausgelegt ist. Viele Gerichte sind für das Teilen konzipiert und es ist durchaus üblich, dass man allein weniger willkommen ist oder dass die Portionen für eine Einzelperson zu groß sind, diese aber entsprechend bezahlen muss. Ich habe es auch schon erlebt, dass man mir, als ich allein war, keinen Platz angeboten hat. Das ist nicht die Regel, aber man muss in Korea damit rechnen. Vielleicht solltest du auf deine Koreareise einfach gute Freunde mitnehmen. Man lernt in Korea aber auch schnell Leute kennen und kann so gemeinsam essen gehen.

Pop-up-Restaurants, Märkte und Street Food sind besonders in städtischen Gegenden beliebt. Sie bieten eine Vielzahl an schnellen und oft innovativen Gerichten. So findet man reichlich Gelegenheit, auch allein zu essen. Auch Convenience-Stores wie CU oder GS25 sind ideal für schnelle Mahlzeiten. Hier kannst du Ramyeon und andere Snacks direkt vor Ort essen. Diese Läden bieten oft Sitzgelegenheiten und Mikrowellen, perfekt für eine schnelle und günstige Mahlzeit.

Wir kennen dies meist aus den K-Dramen: Pop-up Restaurants und Street Food sind in Korea sehr beliebt.

Wir kennen dies meist aus den K-Dramen: Pop-up Restaurants und Street Food sind in Korea sehr beliebt.


Essen außerhalb statt zu Hause/Lieferdienste
Viele Koreaner essen oft außerhalb, da das koreanische Essen in Restaurants sehr erschwinglich und bequem ist. Außerdem bieten viele Restaurants eine größere Vielfalt an Gerichten, die zu Hause schwer nachzumachen wären. Die dichte Bebauung und die langen Arbeitszeiten in Städten wie Seoul machen es zudem einfacher, auswärts zu essen. Entweder holen sie das Essen direkt am Restaurant ab oder lassen es sich liefern.

Gerade in Seoul zur Mittags- und Abendzeit bemerkt man oft Hunderte von Fahrrad- und vor allem Motorroller-Lieferanten, die manchmal recht schnittig unterwegs sind oder auf dem Bürgersteig fahren. Auch in Fahrstühlen sind mir oft Lieferanten, die meist nicht mal den Helm vom Kopf nehmen, begegnet. Bei der Bestellung per App (oder selten auch per Telefon) wird direkt auch bezahlt. Deshalb geht die Auslieferung recht schnell.

Wenn du dir selbst mal Essen liefern lassen willst, kann ich die App „Shuttle“ empfehlen. Diese App ist in englischer Sprache, zeigt Fotos der Gerichte und erlaubt vor allem die Bestellung ohne koreanische Telefonnummer sowie die Nutzung einer „foreigner credit card“. Auch PayPal kann zur Bezahlung hinterlegt werden.

Über die App des Lieferdienstes “Shuttle” kann man auch als Tourist in Korea Essen bestellen.

Über die App des Lieferdienstes “Shuttle” kann man auch als Tourist in Korea Essen bestellen.


Die Kultur des gemeinsamen Essens in Korea

Geselligkeit beim Essen
Das gemeinsame Essen ist ein wichtiger sozialer Aspekt in Korea, besonders unter jungen Leuten. Es ist die perfekte Gelegenheit, Zeit mit Freunden zu verbringen, sich auszutauschen und den Gemeinschaftssinn zu stärken. Beim Essen wird viel gelacht und geredet, und oft dauert die Mahlzeit mehrere Stunden.

Kollegen essen oft zusammen
In Korea ist das gemeinsame Essen mit Kollegen ein wichtiger Teil der Arbeitskultur. Es fördert den Teamgeist und stärkt die sozialen Bindungen innerhalb des Unternehmens. Beim Essen können informelle Gespräche geführt werden, die im Büro nicht möglich sind. Es ist auch eine Gelegenheit für Vorgesetzte, ihre Wertschätzung zu zeigen und das Team zu motivieren.

Fazit
Das Essen in Korea ist ein aufregendes Erlebnis, das weit über den Geschmack hinausgeht und nicht nur zur Nahrungsaufnahme dient. Die Vielfalt der Restaurants, typischen Gerichte und besonderen Essgepflogenheiten machen jede Mahlzeit zu einem besonderen Erlebnis. Egal ob beim Street Food oder im schicken Restaurant, das koreanische Essen bietet für jeden Geschmack und jede Gelegenheit das Richtige. Gemeinsames Essen stärkt die sozialen Bindungen und ist ein integraler Bestandteil des koreanischen Alltagslebens, besonders unter jungen Erwachsenen.

Ich wünsche einen Guten Appetit! 잘 먹겠습니다!

Dieser Artikel wurde von einem Korea.net-Ehrenberichterstatter verfasst. Unsere ehrenamtlichen Reporter kommen aus der ganzen Welt und teilen ihre Liebe und Leidenschaft über alle Dinge in Korea.

dlektha0319@korea.kr