Im Kinosaal des Metropolis wurde das 13. Korean Film Festival eröffnet.
Von Korea.net-Ehrenberichterstatterin Lena Lachnit aus Deutschland | Fotos: Lena Lachnit
Fünf Tage lang koreanische Filme auf der großen Kinoleinwand sehen und einen ganzen Tag koreanisches Essen und Veranstaltungen rund um die koreanische Kultur genießen – das geht beim Korean Film Festival in Frankfurt am Main. Die 13. Ausgabe des Festivals ist am Mittwoch mit dem Film „Love in the Big City“ (대도시의 사랑법) von der Regisseurin Lee Eon-hee (이언희) im Kino Metropolis in Frankfurt eröffnet worden. „Man fand, dass der Film auch sehr gut zu unserem Festivalfokus passt“, erklärt Daniel Kim, der Vorstandsvorsitzende des Vereins Project K e.V., bevor es zur Filmvorführung in den Kinosaal im dritten Stock geht.
„Love in the Big City“ wurde erst Anfang Oktober in Korea ausgestrahlt und feierte am Mittwoch seine Europapremiere. Es geht um einen Mann und eine Frau, die sich im Studium kennenlernen und gegensätzlicher nicht sein könnten. Trotzdem werden sie beste Freunde, ziehen sogar zusammen, erkunden das Nachtleben in Seoul, unterstützen sich in schwierigen Lebenslagen und in ihrem Dating-Leben. Der Film zeigt, mit welchen Hindernissen die jüngere Generation im Leben, in der Liebe und in Beziehungen konfrontiert ist.
Der Film “Love in the Big City”.
Thema Generationen & Brücken bauen
„Generationen“ – das ist auch das Thema des diesjährigen Filmfestivals, erklärt Kim, während im Foyer des Kinos das Buffet mit Gimbap, Japchae und Mandu eröffnet wird. Im vergangenen Jahr war es das Thema „Beziehungen“. „Ich glaube, wir sind uns alle einig, dass in der Gesellschaft Generationskonflikte auch in den Vordergrund geraten sind, und wir wollten mit dem Medium Film versuchen zu zeigen: Es gibt Generationskonflikte, aber es gibt auch Gemeinsamkeiten, wir wollten so einen Dialog führen und Brücken bauen“, erzählt Kim.
Das Buffet - Gimbap, Japchae und Mandu.
Ein Stück Korea nach Deutschland bringen und sowohl Deutschen als auch Koreaner*innen ein Forum zum interkulturellen Austausch bieten, das sind weitere Ziele des Filmfestivals. Seit 2012 wird es jährlich vom Verein Project K e.V. organisiert.
„Als ich noch Schüler war, kann man schon sagen, waren es eher nur Koreaner, die sich in Deutschland einen koreanischen Film in Originalversion angeschaut haben“, erzählt Kim über den Wandel des Festivals über die Jahre betrachtet. In den letzten Jahren habe sich das allerdings verändert und es kämen auch viele Deutsche zu dem Festival – und nicht nur überwiegend aus Frankfurt, Mainz und Darmstadt. „Es wird immer größer“, sagt er. Mittlerweile kämen die Besucher*innen des Festivals beispielsweise auch aus Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen, Frankreich oder England.
Vorstandsvorsitzender Kim spricht vor dem Publikum.
Grußworte gab es bei der Festival-Eröffnung von dem Generalkonsul des Generalkonsulats der Republik Korea in Frankfurt Kyungsok Koh und der Geschäftsführerin des Kulturfonds Frankfurt RheinMain, Karin Wolff.
Das Korean Film Festival habe sich „offiziell als eine der wichtigsten Plattformen für den Austausch zwischen Korea und Deutschland etabliert“, so Generalkonsul Koh. K-Pop, K-Dramen und K-Filme böten einen Einblick in den Reichtum der koreanischen Kultur – gleichzeitig teilten Korea und Deutschland auch viele gemeinsame Werte wie Freiheit, Demokratie und Rechtsstaatlichkeit. „In vielerlei Hinsicht ist Korea das Land in Asien geworden, das Deutschland am ähnlichsten ist“, sagte er.
Die Geschäftsführerin des Kulturfonds Frankfurt RheinMain, Karin Wolff ergänzte: „Ich finde, die Generationen hier und überall haben die gleichen Krisen zurzeit. Ob es Naturkatastrophen sind, ob es Kriege sind, ob es Verfolgung ist, es sind große Probleme und Krisen, die wir zurzeit haben.“ „Aber auch das Schöne - die Natur ist ja nicht nur von einer Katastrophe bedroht, sondern auch wunderschön, auch das verbindet eine Generation, die Musik und der Film natürlich“, sagte sie.
Mehr als 30 Filme aus verschiedenen Genres
Insgesamt 31 koreanische Kurz- und Langfilme können bis Sonntag, den 27. Oktober in Originalsprache mit deutschen oder englischen Untertiteln in verschiedenen Ausstrahlungsorten in Frankfurt geschaut werden, darunter Blockbuster-, Animations- und Indiefilme. Aus gefühlt jedem Filmgenre ist etwas dabei: Im Programmheft des Festivals stehen unter anderem „A Letter from Kyoto“ (교토에서 온 편지), „Exhuma“ (파묘), Ms. Apocalypse“ (세기말의 사랑), „Beyond Utopia“ (비욘드 유토피아) oder „Queer my Friends“ (퀴어 마이 프렌즈).
Einige Film-Plakate im Foyer des Kinos.
Um die Wartezeit zwischen den Filmen zu überbrücken, kann man sich zum Beispiel in das Kreuzworträtsel im Programmheft des Festivals über koreanische Filme und die Kultur vertiefen. Nach dem Film die Bewertung im Heft nicht vergessen und während eines Films vielleicht auch mal das „Project K Film-Bingo“ spielen.
Flyer und Programmhefte des Festivals.
Bibimbap, Hanbok, Talks & ein Award
Der ganztägige „Korea Culture Day“ ist am Samstag in der jugend-kultur-kirche sankt peter geplant. Neben koreanischen Köstlichkeiten wie Bibimbap soll es ebenfalls ein Soju-Tasting, Aufführungen oder Bastel- und Kalligrafiestände geben. Außerdem kann man die traditionelle Kleidung Hanbok anprobieren, einen K-Beauty-Stand mit koreanischen Beauty-Produkten besuchen oder K-Pop-Tänze und Taekwon-Do Aufführungen anschauen. Zudem sind zwei Podiumsdiskussionen, eine mit den Regisseur*innen Sohn Hyun-Lok (손현록,„That Summer’s Lie“), Seo Ah-Hyun (서아현,„Queer my Friends“) und Jang Jun-young (장준영,„Wintering“) zum Thema „Filmproduktion in Korea“ und eine andere zum Thema „Generationen“ und „Diaspora“ geplant. Auch ein Live-Podcast soll an dem Tag aufgezeichnet werden.
Neu in diesem Jahr ist, dass erstmals ein Förderpreis, der KFFF-Newcomer Award (Korean Film Festival Frankfurt), für den besten Korea-bezogenen Newcomer-Kurzfilm am letzten Tag des Festivals verliehen werden soll.
Unterstützt wird das Korean Film Festival vom Generalkonsulat der Republik Korea, dem Deutschen Filminstitut und Filmmuseum (DFF) sowie der Stadt Frankfurt am Main und Hessen Film & Medien. Nach Angaben von Project K e.V. ist das Korean Film Festival in Frankfurt am Main das deutschlandweit größte und das viertgrößte in Europa. Im vergangenen Jahr kamen etwa 3000 Besucher und das erwarten die Veranstalter in diesem Jahr auch.
„Das verbindet uns alle ein bisschen mit der koreanischen Community im Rhein-Main-Gebiet und mit den Deutschen, die hier leben“, meint Vorstandsvorsitzender Kim. Es sei immer wieder erstaunlich und schön, an diesem Ort ins Gespräch zu kommen, das Interesse von vielen jungen Leuten an Korea sei sehr groß.
Gäste des 13. Korean Film Festivals im Foyer des Kinos.
Tickets für alle Filmvorführungen gibt es unter
projectkffm.de oder an der Abendkasse im Eldorado. Eine Karte kostet für Schüler und Studenten 11 Euro, für Erwachsene 13 Euro. Der Eintritt zum „Korea Culture Day“ am Samstag ist kostenfrei.
Wo ist was:
CineStar Metropolis – Eschenheimer Anlage 40, 60318 Frankfurt am Main
Cinéma – Roßmarkt 7, 60311 Frankfurt am Main
Eldorado – Schäfergasse 29, 60313 Frankfurt am Main
DFF – Deutsches Filminstitut & Filmmuseum e.V. – Schaumainkai 41, 60596 Frankfurt am Main
Jugend-kultur-kirche sankt peter, Bleichstraße 33, 60313 Frankfurt am Main
Dieser Artikel wurde von einer Korea.net-Ehrenberichterstatterin verfasst. Unsere ehrenamtlichen Reporter kommen aus der ganzen Welt und teilen ihre Liebe und Leidenschaft über alle Dinge in Korea.
dlektha0319@korea.kr