Ehrenberichterstatter

27.08.2025

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Besuch koreanische Kochschule

Besuch koreanische Kochschule



Von Ehrenberichterstatter Manuel Guthmann aus Deutschland | Fotos: Manuel Guthmann

Korea bietet eine beeindruckende Vielfalt: alte Tempel und Paläste, moderne Architektur und Hochhäuser, geschäftige Märkte, ruhige Parks und eine Popkultur, die weltweit begeistert. Doch wer genauer hinsieht, merkt schnell, dass noch etwas anderes eine zentrale Rolle spielt. Küche und Essen sind fester Bestandteil des Alltags, bedeuten Gemeinschaft und haben einen hohen kulturellen Stellenwert.

Der Besuch eines koreanischen Kochkurses in Seoul ist ein besonderes Erlebnis

Der Besuch eines koreanischen Kochkurses in Seoul ist ein besonderes Erlebnis


Diese Erfahrung können Gäste nicht nur im Restaurant machen. In vielen Städten wie Busan oder Daegu öffnen Kochschulen ihre Türen und laden dazu ein, die koreanische Küche aktiv kennenzulernen. Besonders groß ist das Angebot in Seoul. Solche Kurse dauern meist zwei bis drei Stunden und lassen sich daher gut in eine Reise einplanen.

Hier habe ich selbst an einem zweieinhalbstündigen Kurs teilgenommen und mein eigenes Bibimbap zubereitet. Es war ein Erlebnis, das mir einen ganz neuen Zugang zur koreanischen Esskultur eröffnet hat. Es hat mir Spaß gemacht und war eine Bereicherung. Ich liebe koreanische Küche und koche auch zu Hause gern koreanisch. Umso schöner war es, das einmal direkt in Korea zu erleben und dabei zu lernen.

Natürlich durfte auch der Spaß nicht fehlen

Natürlich durfte auch der Spaß nicht fehlen


Die Kochschule in Seoul und ihre Kochlehrerin

Mein Kurs fand bei Food & Culture Korea in Seoul statt. Geleitet wird die Schule seit 2023 von Hyewon „Ellie“ Lee, die auch meinen Kurs geleitet hat.

Bekannt ist sie in Korea vor allem als Food Stylistin. Das bedeutet: Sie kocht und richtet Gerichte so an, dass sie in K-Dramen, Filmen oder Shows vor der Kamera perfekt aussehen. Alles, was die Zuschauer auf dem Bildschirm sehen, vom dampfenden Eintopf bis zum gedeckten Familientisch, muss frisch, stimmig und realistisch wirken. Ellie erzählte mir von einer Szene mit Korean Fried Chicken. Für wenige Sekunden im Bild wurde sechs Stunden lang gearbeitet, bis das Gericht exakt so aussah, wie es der Regisseur wollte.

Meine Kochlehrerin ist auch Food Stylistin für K-Dramen und TV-Serien und kocht auch mit Celebrities

Meine Kochlehrerin ist auch Food Stylistin für K-Dramen und TV-Serien und kocht auch mit Celebrities


In Fachkreisen gilt sie deshalb als Koryphäe. Ihre Referenzen reichen von Squid Game 3 und Pachinko über Kingdom, Mr. Queen und XO, Kitty bis zu Chicken Nugget, Behind Your Touch und The Devil Judge. Genau diese Erfahrung bringt sie in den Unterricht mit. Das merkt man an jedem Handgriff und an den vielen kleinen Tipps, die sonst nur am Set geteilt werden.

Das Who is Who Koreas hat schon mit Hyewon „Ellie“ Lee gekocht

Das Who is Who Koreas hat schon mit Hyewon „Ellie“ Lee gekocht


Schritt für Schritt zum eigenen Gericht

Ellie empfing uns herzlich und schuf sofort eine entspannte Atmosphäre. Unser Kurs drehte sich um Bibimbap, eines der bekanntesten traditionellen Gerichte Koreas. Der Name bedeutet wörtlich „gemischter Reis“. 비비다 (bibida) heißt mischen, 밥 (bap) steht für Reis.

Bevor wir an den Herd gingen, stellte Ellie die Zutaten vor: frisches Gemüse, Reis, Eier, Gochujang und auch dünn geschnittenes Rindfleisch. Alles war sorgfältig ausgewählt und von ihr persönlich geprüft. Man merkte, dass sie großen Wert auf Qualität legte und nur das Beste für ihre Teilnehmer vorbereitete.

Dann kochte sie eine Schale Bibimbap vor, Schritt für Schritt, damit wir sehen konnten, wie alles zusammengehört. Besonders wichtig war dabei die Reihenfolge. Gemüse und Fleisch müssen nacheinander in der richtigen Hitze gebraten werden, damit nichts verkocht oder zu trocken wird. Schon kleine Unterschiede bei der Garzeit machen am Ende den Geschmack aus.

Wir wurden in lockerer Atmosphäre an das Kochen herangeführt

Wir wurden in lockerer Atmosphäre an das Kochen herangeführt


Erst danach waren wir an der Reihe. Wir schnitten Gemüse, brieten Fleisch und Beilagen an, richteten alles an und legten die Zutaten in unsere Schalen. Wer unsicher war, bekam Hinweise. Wer Fragen hatte, erhielt sofort eine Antwort. Ellie korrigierte behutsam und gab Tipps, die nur jemand mit ihrer Erfahrung kennt.

Am Ende stand vor jedem von uns eine Schale Bibimbap, die wir selbst Schritt für Schritt zubereitet hatten. Bibimbap ist mehr als nur gemischter Reis. Wer eine Schale sieht, bemerkt sofort, dass die Zutaten nicht zufällig angeordnet sind. Dahinter steckt die Idee der fünf Farben. Weiß steht für Reis oder Sprossen, Grün für Spinat oder Zucchini, Gelb für Ei oder Karotte, Schwarz für Pilze oder Seetang und Rot für die Gochujang-Paste. In Korea gehört dieses Prinzip ganz selbstverständlich dazu, weil es für Harmonie und Ausgewogenheit steht.

Das A und O sind die Zutaten und die Reihenfolge der Bearbeitung

Das A und O sind die Zutaten und die Reihenfolge der Bearbeitung


Im Kurs haben wir diese Farben Schritt für Schritt eingebaut. Normalerweise übernehmen Shiitake-Pilze den dunklen Anteil. Da ich keine Pilze esse, habe ich Rettich genommen und gemerkt, dass auch damit die Balance erhalten bleibt. So entstand ein Gericht, das Tradition und persönliche Note zugleich vereinte.

Selbstgemacht und gemeinsam gegessen

Das Essen war der gelungene Abschluss. Bevor man Bibimbap isst, werden alle Zutaten gründlich vermischt. Daher auch der Name, der wörtlich „gemischter Reis“ bedeutet. Nachdem ich meine Schale so vorbereitet hatte, habe ich sie gegessen. Sie schmeckte besonders gut, weil ich jeden Schritt selbst gemacht hatte.

Ellie und ihr Team hatten dazu noch Beilagen vorbereitet, unter anderem ein selbstgemachtes Kimchi. Zum Abschluss gab es eine kleine Nachspeise: Yagwha, ein frittiertes Honiggebäck, das in Korea traditionell gern bei Festen gereicht wird.

Zum Abschluss ein Vergleich meines Bibimbap und das “Master” der Kochlehrerin

Zum Abschluss ein Vergleich meines Bibimbap und das “Master” der Kochlehrerin


Zum Abschluss bekam jeder Teilnehmer eine Urkunde. Für mich war das eine schöne Erinnerung an diesen Tag. Und jetzt kann ich mit einem Augenzwinkern sagen: Ich bin ein koreanisch zertifizierter Bibimbap-Koch.

Nun bin ich “offiziell” ein koreanisch-zertifizierter Bibimbap Koch, nach Erhalt meines Abschlusszertifikats

Nun bin ich “offiziell” ein koreanisch-zertifizierter Bibimbap Koch, nach Erhalt meines Abschlusszertifikats


Warum sich ein Kurs lohnt

Kochkurse wie dieser werden in Korea vielerorts angeboten. Besonders in Seoul ist die Auswahl groß. Sie sind eine schöne Möglichkeit, die Küche nicht nur zu probieren, sondern selbst aktiv zu werden. Ich kann es jedem empfehlen, so einen Kurs selbst zu machen, weil man dabei Korea authentisch erlebt und es einfach Spaß macht.

Dieser Artikel wurde von einem Korea.net-Ehrenberichterstatter verfasst. Unsere ehrenamtlichen Reporter kommen aus der ganzen Welt und teilen ihre Liebe und Leidenschaft über alle Dinge in Korea.

dlektha0319@korea.kr