Ehrenberichterstatter

04.09.2025

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Bild vor dem SEOUL-Schriftzug nahe Myeongdong-Station, Februar 2025

Bild vor dem SEOUL-Schriftzug nahe der Myeongdong-Station, Februar 2025



Von Ehrenberichterstatter Gregory Aron Bey aus Deutschland | Fotos: Gregory Aron Bey

Sobald der erste Korea-Urlaub ansteht, informiert sich wahrscheinlich jeder erst einmal zu verschiedensten Aspekten; und obwohl man glaubt, bestens informiert zu sein und nichts übersehen zu haben, ist man nach dem ersten Korea-Urlaub dann doch immer schlauer, als man vorher war. Zumindest ging es mir so, weshalb ich die Gelegenheit nutzen möchte, um einige Tipps mit euch zu teilen, von welchen ich gerne schon vor meinem ersten Trip nach Seoul gewusst hätte.

1. Seoul ist riesig - Lage ist alles!

Seoul ist riesig - das klingt erst einmal selbstverständlich und sollte jedem, der Seoul einmal auf GoogleMaps, Naver oder einer anderen Karte betrachtet hat, bewusst sein. Dennoch war mir bei meinem ersten Besuch nicht bewusst, wie viel Zeit des Urlaubs allein für U-Bahn-Fahrten, Busfahrten und das Hin- und Herlaufen zwischen verschiedenen Stationen verloren gehen würde. Allein innerhalb ein und derselben U-Bahn-Station kann es gut und gerne zehn Minuten dauern, bis man das andere Gleis für den Umstieg in eine andere U-Bahn-Linie erreicht hat. Zwar sind die Zeitangaben von Naver in der Regel relativ verlässlich (dass GoogleMaps in Korea kaum bis nicht funktioniert, sollte euch ebenfalls bekannt sein!), dennoch schadet es nie, etwas mehr Zeit einzuplanen - denn manchmal verläuft man sich auch in den scheinbar endlosen Tunneln mancher Stationen.

Was bedeutet dies im Umkehrschluss für eure Buchung? Lage ist alles! Informiert euch vorab gut, welche Sehenswürdigkeiten, Geschäfte und Attraktionen ihr besuchen wollt, und versucht, ein Hotel, Hostel oder Airbnb zu finden, welches entweder in der Nähe liegt oder gut an das U-Bahn- oder Busnetz angebunden ist. Hier eignen sich insbesondere Stationen, an welchen gleich zwei oder mehrere U-Bahnen halten, beispielsweise Dongdaemun History & Culture Park, Euljiro 3-ga und Euljiro 4-a, City Hall oder die Gegend um den Namdaemun-Markt herum. Auch bei der Planung eures Aufenthaltes solltet ihr die teilweise langen Fahrten zwischen verschiedenen Standorten berücksichtigen und, sofern möglich, Sehenswürdigkeiten, welche im selben Stadtteil liegen - wie zum Beispiel Bongeunsa und Lotte World sowie Seoul Sky - am selben Tag besichtigen, sodass ihr die längere Fahrzeit nur einmal auf euch nehmen müsst.

2. Seoul hat unheimlich viel zu bieten - an jeder Ecke!

Ebenfalls bei der Planung eures Aufenthalts solltet ihr berücksichtigen, dass Seoul - gerade im Vergleich mit kleineren europäischen Groß- und Hauptstädten - an praktisch jeder Ecke etwas zu bieten hat: von Streetfood über Straßenkünstlerinnen und -künstler, von kleinen Geschäften über verwunschene und einmalig schöne Cafés. Gerade im Stadtzentrum kann man kaum 50 Meter laufen, ohne anzuhalten und ins Staunen zu geraten. Das macht Seoul zwar einerseits zu einem idealen Reiseziel für alle, denen sonst schnell langweilig wird, zum anderen bringt dies aber das Problem mit sich, dass man sich leicht bei Tagesplanungen verkalkulieren kann. So werden aus dem ursprünglich angenommenen zehnminütigen Fußweg zwischen einer U-Bahn-Station und einer Sehenswürdigkeit schnell dreißig oder vierzig Minuten, weil man noch schnell ein Geschäft ansehen wollte, ein Café ausprobieren wollte oder anhält, um bisher unbekannte, kleinere Sehenswürdigkeiten wie Kunstwerke im öffentlichen Raum zu fotografieren.

Mein Tipp wäre deshalb, bei der Tagesplanung zwischen den einzelnen Tagesordnungspunkten ausreichend “freie” Zeit einzuplanen - also Zeit, welche ihr nutzen könnt, um diesen unerwarteten Dingen nachzugehen und nicht nur die klassischen Sehenswürdigkeiten und Attraktionen zu besichtigen, sondern auch die Stadt und lokale Kultur etwas kennenzulernen. Mit wenigen Ausnahmen gelang es mir nie, den zu Beginn des Tages festgelegten Tagesplan einzuhalten - und gerade gegen Ende meines Aufenthalts war das besonders ärgerlich, da ich nicht mehr die Zeit hatte, alles zu sehen, das ich gerne gesehen hätte.

3. Vieles setzt Eintrittskarten voraus!

Dies könnte euch auch passieren, wenn ihr euch vorab nicht informiert, ob Eintrittskarten für die Sehenswürdigkeit oder Attraktion eurer Wahl erforderlich sind. Beinahe alle “typischen” Touristenattraktionen (die Palastanlagen, Namsan Tower, aber auch Seoul Sky) verlangen Eintrittskarten - und nicht selten können diese gerade in den beliebten Reisemonaten und in den Abendstunden ausverkauft sein. Insbesondere für Veranstaltungen wie E-Sports-Spiele, Konzerte, Fantreffen oder Festivals sind Tickets zudem oft innerhalb weniger Minuten ausverkauft. Informiert euch deshalb am besten gleich, nachdem ihr euren genauen Reisezeitraum kennt, welche Veranstaltungen während eures Aufenthalts stattfinden oder stattfinden könnten, und folgt gegebenenfalls entsprechenden Social-Media-Kanälen, um keine wichtigen Informationen oder Ankündigungen zu verpassen!

Die gute Nachricht ist: Über das Internet lässt sich schnell herausfinden, für welche Sehenswürdigkeiten ihr Eintrittskarten parat haben solltet und wann, wo und für welchen Preis diese verkauft werden. Auch hier ist dabei jedoch zu beachten, etwas mehr Zeit einzuplanen als ursprünglich angenommen: Die Warteschlangen vor den Kassen in den Palästen können je nach Tageszeit recht lang werden, auch zwischen dem Ticketkauf und der Ankunft auf der Aussichtsplattform für Seoul Sky kann, je nachdem, wie viele Besucherinnen und Besucher bereits warten, schnell eine Stunde vergehen. Berücksichtigt deshalb auch die Öffnungszeiten der für euch interessanten Attraktionen!

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4. Auch eine Stadt wie Seoul “schläft” irgendwann…

Wenn wir gerade beim Thema Öffnungszeiten sind: Bei Convenience Stores, die 24 Stunden am Tag geöffnet haben, und Einkaufsstraßen, die bis Mitternacht zum Verweilen einladen, könnte man schnell den Eindruck gewinnen, Seoul schlafe nie. Und tatsächlich: Gerade im Vergleich zu Deutschland - oder Europa im Allgemeinen - haben die meisten Geschäfte und auch Attraktionen deutlich länger geöffnet und auch U-Bahnen und Busse fahren zu späteren Uhrzeiten als hier.

Nichtsdestotrotz hören auch U-Bahnen und Busse irgendwann auf, zu fahren, wie ich beinahe auf die harte Tour hätte herausfinden müssen, als ich zu recht später Stunde noch eine Freundin besucht hatte, die am Rande von Seoul wohnt. Als ich dann zurück zum Hotel wollte, die böse Überraschung: Den letzten Bus hatte ich verpasst, die nächste U-Bahn-Haltestelle war beinahe eine Stunde Fußweg entfernt, und da ich gerade erst in Korea gelandet war, hatte ich mich noch nicht um eine koreanische Rufnummer für KakaoTaxi oder Uber bemüht. Glücklicherweise konnte ich meine Freundin erreichen, welche mir dann ein Taxi bestellte. Die Lektion hieraus: Stets die Fahrzeiten des öffentlichen Personennahverkehrs im Blick haben (insbesondere, wenn es darum geht, für den Rückflug zurück zum Flughafen zu planen!) und rechtzeitig Apps herunterladen, um notfalls Taxis bestellen zu können!

5. Angebote gibt es immer wieder - und können sich richtig lohnen!

Jeder versucht bei Hotels und Flügen zu sparen - klar! Doch oft gibt es nicht nur bei der Reise und Unterkunft, sondern auch vor Ort großartige Möglichkeiten, zu sparen. So erlaubte euch der “K-Royals Palaces Pass” in der Vergangenheit Zutritt zu gleich allen fünf Palästen. Aktuell hingegen gibt es freien Eintritt für alle, die die Palastanlagen in einem Hanbok (= traditioneller koreanischer Tracht) betreten wollen. Die sogenannte Climate Card erlaubt euch für einen von euch festgelegten Zeitraum und für einen verhältnismäßig geringen Preis unbegrenzt mit den U-Bahnen und Bussen innerhalb Seouls zu fahren, während der WOW Pass gelegentlich Cashbacks und Rabatte mit sich bringt. Der sogenannte Seoul BTS Pass ermöglicht unter anderem kostenlosen Eintritt zu gleich 34 Sehenswürdigkeiten, der Unlimited Korail Pass unbegrenzte Fahrten mit dem weltberühmten KTX, der euch bis nach Busan in den Süden bringt.

Es lohnt sich also, regelmäßig nach aktuellen Angeboten Ausschau zu halten - denn dann bleibt mehr Geld für Essen, Souvenirs und den nächsten Trip nach Korea übrig!

Dieser Artikel wurde von einem Korea.net-Ehrenberichterstatter verfasst. Unsere ehrenamtlichen Reporter kommen aus der ganzen Welt und teilen ihre Liebe und Leidenschaft über alle Dinge in Korea.

dlektha0319@korea.kr