Ehrenberichterstatter

04.12.2025

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Louis Edwards-Cardin mit “Galaxy Cloud” © Elodie Guyot

Louis Edwards-Cardin mit “Galaxy Cloud” © Elodie Guyot



Von Ehrenberichterstatterin Ianina Osgueritchian aus Argentinien

Mit über zwei Jahrzehnten Erfahrung beim legendären Modehaus Pierre Cardin hat sich Louis Edwards-Cardin zu einem Meister des avantgardistischen Designs entwickelt. Bekannt dafür, mit innovativen, mutigen Kreationen die Grenzen der Mode zu erweitern, hat Louis ein geschultes Auge für die Verschmelzung kultureller Elemente, um einzigartige Erzählungen in der Modewelt zu schaffen. Mit seiner tiefen Wertschätzung für Kunst und Kultur erkundet Louis nun das reiche Erbe der koreanischen Mode und Kunst und versucht, eine Brücke zwischen Korea und Frankreich zu schlagen. Im vergangenen Monat hatte ich die Ehre, ihn per Videokonferenz zu interviewen. Dabei sprachen wir über seine Beziehung zu Korea sowie seine Ansichten zu Mode und Kunst.

F: Wie sehen Sie die Schnittpunkte zwischen Ihrem französischen Erbe und den koreanischen Traditionen in der Mode?

A: Kleidung ist ein wichtiger kultureller Marker, und ich glaube an die Kraft der Verschmelzung verschiedener künstlerischer Elemente. Mein französisches Erbe mit seinem avantgardistischen Stil lässt sich wunderbar mit koreanischen Traditionen verbinden, wodurch innovative Designs entstehen, die beiden Kulturen gerecht werden. Es geht darum, Vielfalt zu zelebrieren und etwas wirklich Einzigartiges zu schaffen, bei dem die Eleganz und Raffinesse der französischen Mode auf die reichhaltige Symbolik und Tradition des koreanischen Designs treffen.

F: Sie haben 20 Jahre lang bei Pierre Cardin avantgardistisches Design perfektioniert. Was reizt Sie an der koreanischen Mode, und können Sie sich vorstellen, den Hanbok als Alltagskleidung neu zu interpretieren?

A: Auf jeden Fall. Der Hanbok ist ein prächtiges Kleidungsstück, das Tradition und Eleganz verkörpert. Er ist ein kulturelles Merkmal, das die Epoche, den Ort und die soziale Rolle seines Trägers widerspiegelt. Ich bin fasziniert von der Idee eines „Alltags-Hanboks”, der seine Symbolik mit dem modernen Leben verbindet und eine Brücke zwischen der französischen Avantgarde und der koreanischen Tradition schlägt. Diese Fusion könnte eine neue Erzählung in der Mode schaffen, die die Einzigartigkeit beider Kulturen zelebriert.

F: Gibt es koreanische Designer oder Marken, mit denen Sie gerne zusammenarbeiten würden?

A: Korea hat so viele spannende Stimmen in der Mode, wie die Marke Asparagus und Designer, die Streetwear mit High Fashion verbinden, wie Andersson Bell. Ich bin daran interessiert, einen Dialog zu führen, der die koreanische Sensibilität mit meinem Hintergrund in Futurismus und Design verbindet. Solche Kooperationen könnten zu innovativen Kreationen führen, die die Grenzen der Mode erweitern.

F: Sie haben Ihre Vorliebe für die koreanische Küche erwähnt. Wie beeinflusst dies Ihre künstlerische Vision?

A: Die koreanische Küche mit Gerichten wie Bulgogi, Japchae und Bibimbap ist eine Kunst der Ausgewogenheit. Sie spiegelt die Geschichte Koreas wider – widerstandsfähig und voller Kontraste. Diese kulinarische Reise hat mein Interesse geweckt, die koreanische Kultur tiefer zu erforschen, und meine künstlerische Vision beeinflusst, indem ich die Balance und Harmonie in der koreanischen Kunst und Mode schätzen gelernt habe. Die Verbindung zwischen Korea und Frankreich besteht in diesem Zusammenhang darin, die Vielfalt und den Reichtum beider Kulturen anzunehmen und zu feiern und Harmonie in ihren Kontrasten zu finden.

Links: Louis Edwards-Cardin. Rechts: Bibimbap © Elodie Guyot/Ianina Osgueritchian

Links: Louis Edwards-Cardin. Rechts: Bibimbap © Elodie Guyot/Ianina Osgueritchian


F: Sehen Sie über die Mode hinaus die Möglichkeit, Ihre Beziehungen zu Korea durch andere Kunstprojekte oder Partnerschaften zu vertiefen?

A: Auf jeden Fall. Korea spricht mich auf einer tiefen Ebene an. Es ist nicht nur ein Ort, an dem ich ausstelle, sondern ein Ort, zu dem ich eine tiefe Verbindung spüre. Ich bin sehr daran interessiert, langfristige Kunstprojekte zu verfolgen, darunter Residenzen, öffentliche Kunstinstallationen und Kooperationspartnerschaften. Meine Teilnahme am Projekt BLANC X Daedongyeojido, bei dem ich „Echoes of the King” ausstelle, ist ein Beweis für dieses Engagement. Dieses Werk, eine mit Acrylfarbe besprühte Leinwand, zeigt die Galaxiewolke mit Hangul. Die Wolke trägt Fragmente bedeutungsvoller Wörter wie Regen über Bändern und symbolisiert die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Dieses Projekt stellt den Beginn eines langfristigen Dialogs mit Korea dar.

Links: “Echoes of the King” by Louis Edwards-Cardin. Rechts: Galaxy Cloud  © K-Liz Gallery

Links: “Echoes of the King” by Louis Edwards-Cardin. Rechts: Galaxy Cloud © K-Liz Gallery


F: Dies ist Ihr zweites Projekt, das Frankreich und Korea verbindet, richtig?

A: Ja, die K-LIZ Gallery präsentierte während der Paralympischen Spiele 2024 in Paris eine Ausstellung mit dem Titel „BLANC“, die sich mit „Koexistenz und Harmonie“ befasste. Die Ausstellung fand in Verbindung mit den Paralympischen Spielen 2024 in Paris statt. Die auf der Veranstaltung gezeigten Kunstwerke waren eine Neuinterpretation des Künstlers Kim Jeong. Dieses Jahr findet eine „Encore-Ausstellung” statt, die 2025 und 2026 zu sehen sein wird.

Links: <Blanc> Harmony for Coexistence Ausstellung 2024. Rechts: Künstler, die am Blanc-Projekt der Paralympics 2024 teilnehmen © K-Liz Gallery

Links: Ausstellung Harmony for Coexistence Ausstellung 2024. Rechts: Künstler, die am Blanc-Projekt der Paralympics 2024 teilnehmen © K-Liz Gallery


Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Louis durch Kunst und Mode eine Brücke zwischen den Kulturen schlägt.

Louis Edwards-Cardins Reise in die Welt der koreanischen Mode und Kunst ist ein Beweis für die Kraft der kulturellen Verschmelzung. Mit seinem reichen Hintergrund im avantgardistischen Design ist Louis in der einzigartigen Lage, die Eleganz und Innovation der französischen Mode mit der tiefen Symbolik und Tradition der koreanischen Kultur zu verbinden. Seine Teilnahme am Projekt BLANC X Daedongyeojido, insbesondere durch das eindrucksvolle Werk „Echoes of the King”, unterstreicht sein Engagement für die Schaffung von Kunst, die kulturelle Grenzen überschreitet.

Durch die Neuinterpretation traditioneller Kleidungsstücke wie des Hanbok für das moderne Leben und die Zusammenarbeit mit koreanischen Designern möchte Louis neue Wege in der Modewelt beschreiten. Seine Vorliebe für die koreanische Küche bereichert seine künstlerische Vision zusätzlich und unterstreicht die Harmonie und Ausgewogenheit, die durch das Zusammentreffen verschiedener Kulturen erreicht werden können.

In diesem fortwährenden Dialog zwischen Korea und Frankreich veranschaulicht Louis Edwards-Cardin, wie Kunst und Mode als Brücken dienen können, die Menschen und Ideen über Kontinente hinweg verbinden. Seine Arbeit zelebriert nicht nur die Einzigartigkeit jeder Kultur, sondern schafft auch eine Erzählung, die ihr gemeinsames Potenzial für Innovation und Kreativität würdigt. Durch seine Bemühungen entwirft Louis nicht nur Kleidung oder schafft Kunst, sondern gestaltet eine Zukunft, in der kulturelle Grenzen begrüßt und gefeiert werden, und ebnet den Weg für eine stärker vernetzte und harmonische Welt.

Dieser Artikel wurde von einer Korea.net-Ehrenberichterstatterin verfasst. Unsere ehrenamtlichen Reporter kommen aus der ganzen Welt und teilen ihre Liebe und Leidenschaft über alle Dinge in Korea.

dlektha0319@korea.kr