Politik

14.05.2017

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Präsident Moon Jae-in telefoniert mit Staats- und Regierungschefs aus Australien, Großbritannien, Deutschland und Russland. Sie einigen sich am 12. Mai. auf den Ausbau der Zusammenarbeit



Von Jeon Han und Min Yea-Ji | Fotos: Cheong Wa Dae | Stand: 14. Mai 2017

Präsident Moon Jae-in führte Telefongespräche mit Staats- und Regierungschefs aus Australien, Großbritannien, Deutschland und Russland am 12. Mai durch.

Während des ab 14.30 Uhr geführten 20-minütigen Telefongesprächs mit dem australischen Premierminister Malcolm Turnbull haben die beiden Staaten vereinbart, sich gemeinsam für die Entwicklung der bilateralen Beziehungen, für die Lösung des Nordkorea-Problems, für die Bekämpfung des Handelsprotektionismus sowie andere Themen von gemeinsamem Interesse einzusetzen.

„Seit dem Inkrafttreten des Freihandelsabkommens zwischen Korea und Australien sind in Korea australisches Rindfleisch und Wein sehr beliebt, während in Australien koreanische Autos und Haushaltsgeräte auf dem Vormarsch sind. Ich hoffe auf eine weitere enge Zusammenarbeit im Bereich Handel“, sagte Präsident Moon.

„Unsere beiden Länder sind die Mitgliedstaaten der ‚MIKTA‘, der überregionalen Partnerschaft von Mexiko, Indonesien, Korea, der Türkei und Australien ist. Wir haben uns bisher in vielen Bereichen auf internationaler Ebene eng zusammengearbeitet. Ich hoffe, dass diese multilaterale Partnerschaft auch in Zukunft noch weiter ausgeweitet wird“, sagte Präsident Moon.

Premierminister Turnbull erwiderte: „Ich stimme Ihnen zu, dass der Freihandel geschützt werden muss und wir gegen den Protektionismus vorgehen sollten.“

Die beiden Staats- und Regierungschefs waren sich einig, ihre Zusammenarbeit beim Abbau des Nuklearprogramms Nordkoreas und strategische Kommunikation wie ein ‚2+2 Treffen‘ mit ihren Außen- und Verteidigungsministern zu verstärken. Schließlich luden sie sich gegenseitig zu Besuchen ein und freuten sich auf ein baldiges Treffen.

Zwei Stunden danach telefonierte Präsident Moon mit der britannischen Premierministerin Theresa May.

„England hat während des Koreakriegs (1950-53) die zweitgrößte Truppe nach Korea geschickt“, sagte Präsident Moon. „Derzeit wohnen innerhalb von Europa die meisten koreanischen Landsleute in Großbritannien und rund 400.000 Koreaner besuchen jedes Jahr Großbritannien. Damt zeigt sich, dass sich die koreanische Bevölkerung mit Großbritannien eng verbunden fühlt. Darüber hinaus ist Großbritannien unser zweitgrößter Partner im Bereich Handel und Investitionen in ganz Europa. Ich hoffe, dass unsere enge wirtschaftliche Beziehung durch den Austritt Großbritanniens aus der EU nicht beeinträchtigt, sondern sich weiterhin entwickeln wird“, sagte er.

Als Präsident Moon um Großbritanniens Unterstützung für die Denuklearisierung Nordkoreas bat, teilte Premierministerin May die Erfahrungen ihres Landes beim Abbau des iranischen Nuklearprogramms. Sie äußerte ihre Hoffnung, die Handelsbeziehungen zwischen Korea und Großbritannien weiter zu erweitern.

Als Nächstes sprach der Präsident Koreas mit Bundeskanzlerin Angela Merkel in einem Telefonat. Merkel lud ihn ein, vor dem G20-Gipfeltreffen Berlin zu besuchen.

„Unter Ihrer Führung hat Deutschland eine zentrale Rolle bei der Bewältigung einer Reihe von Fragen gespielt, die die EU betreffen, einschließlich der globalen Finanzkrise, der Flüchtlingskrise sowie der Auswirkungen von Brexit. Deutschland ist nicht nur Koreas größter Handelspartner in Europa, sondern auch ein international führendes Land auf dem Gebiet der vierten industriellen Revolution. Ich hoffe, dass die beiden Länder die Zusammenarbeit im Bereich IKT (Informations- und Kommunikationstechnologie) und anderen Sektoren im Zusammenhang mit der vierten industriellen Revolution verstärken und neue Wachstumsmotoren geschaffen werden“, sagte Präsident Moon.

Darüber hinaus bat der Präsident Merkel um Hilfe in der Nordkorea-Frage, da Deutschland im Hinblick auf die atomare Frage im Iran eine entscheidende Rolle gespielt hat. „Deutschland ist ein Land, das die Tragödie und das Schmerzen des geteilten Landes verstehen kann. Die koreanische Regierung will internationale Sympathie und Unterstützung für eine friedliche Wiedervereinigung auf der koreanischen Halbinsel schaffen. Diesbezüglich bitte ich Deutschland um tatkräftige Unterstützung“, sagte Präsident Moon.

Bundeskanzlerin Merkel gratulierte dem Präsidenten zu seinem Wahlsieg. „Ich freue mich, dass Südkorea die schwierige Zeit überwunden hat und zu einer normalen Regierung zurückgekehrt hat“, sagte Merkel. Sie äußerte auch dabei ein großes Interesse an die Politik der neuen Regierung Koreas und versprach eine enge Zusammenarbeit mit Seoul.

Um 20 Uhr sprach Präsident Moon mit seinem russischen Amtskollegen Wladimir Putin.

Während des Telefongesprächs sagte Präsident Moon, er habe vor, in baldiger Zukunft einen Sondergesandten nach Russland zu schicken. Präsident Putin erwiderte, dass er den koreanischen Gesandten persönlich empfangen werde.

„Russland ist unser direkter Nachbar und ein optimaler Partner für Frieden und Wohlstand in Eurasien“, sagte der koreanische Präsident. Dann schlug er drei Aufgaben vor, um die bilateralen Beziehungen weiter zu entwickeln.

Erstens betonte Präsident Moon die Notwendigkeit, die strategische Kommunikation zwischen Korea und Russland zu vertiefen, um die Nordkorea-Frage zu lösen.

„Ich hoffe, dass Russland eine konstruktive Rolle für die Denuklearisierung Nordkoreas spielen wird. Ich ziehe eine baldige Wiederaufnahme der innerkoreanischen Gespräche sowie der Sechser-Gespräche in Erwägung“, sagte Moon.

Zweitens sagte Präsident Moon: „Gemeinsam stärken wir unsere zukunftsorientierte Beziehungen im Bereich des Energiesektors und der Erschließung neuer Seewege durch die Arktis.“

Drittens förderte der Präsident Russland auf, die Entwicklungszusammenarbeit in den fernöstlichen und sibirischen Regionen zu erweitern.

„Ich freue mich auf den Tag, an dem die sibirische Erdgaspipeline mit Korea verbunden wird und auch die Eisenbahnnetze beiden Länder miteinander angeschlossen werden. Ich werde daran hart arbeiten, um alles zu realisieren“, sagte der Präsident Moon.

„Russland ist bereit, die Zusammenarbeit auf allen Bereichen, die wir heute erwähnen, weiterhin fortzusetzen. Wir sind auch bereit, eine konstruktive Rolle für die Denuklearisierung Nordkoreas zu übernehmen“, sagte Präsident Putin.

hanjeon@korea.kr